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„Man sieht schlimme und hässliche Dinge“Kölner Tierretter Dennis (40) kriegt bis zu 50 Anrufe täglich

Ein Mann und zwei Frauen stehen vor einem Fahrzeug mit der Aufschrift Tierrettung.

Dennis, Sandra und Mira (v. l.) haben bei der Tierrettung Köln-Porz die Leitung.

Die Porzer Tierrettung ist immer im Einsatz, wenn Tiere in Not sind. Dennis (40) erzählt von den Anfängen und schlimmen Einsätzen. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Gerade haben sie eine Katze mit drei Kitten aus einem Keller in einer Hochhaussiedlung in Köln-Porz gerettet. Davor ein verlassenes Hasenbaby am Linder Mauspfad und eine Brautente, die von einem Dach gestürzt war ... 

Die Tierrettung Köln-Porz gibt es erst seit knapp zwei Jahren, doch sie hat sich schon so etabliert, dass das Telefon kaum mehr still steht. „Wir haben sehr, sehr viel zu tun“, erzählt Dennis (40) im Gespräch mit EXPRESS.de. Es würden bis zu 50 Anrufe pro Tag eingehen. 

Tierrettung Köln-Porz: Alles fing mit einer ausgebüxten Katze an

Vor nicht allzu langer Zeit habe das Telefon kaum zehnmal am Tag geklingelt, erinnert er sich. Der 40-Jährige ist ein halbes Jahr nach Gründung der Porzer Tierrettung im Sommer 2022 zum Team dazugekommen. Das bestand damals aus gerade mal zwei Personen, inzwischen sind es elf. 

„Im Juni 2022 kam ein Anruf vom Flughafen Köln/Bonn, dass eine Katze beim Verladen ausgebüxt sei“, erzählt er. „Wir sind dann dahin, haben das Tier eingefangen und von der Besitzerin 500 Euro bekommen – mit dieser Spende fing alles an.“ Da sei die Idee geboren worden, eine Tierrettung innerhalb des Porzer Tierschutzvereins zu gründen. 

Gesagt, getan. Von den 500 Euro sei dann das erste Equipment für eine Tierrettung gekauft worden, so Dennis. Und die Zahl der Einsätze nahm schnell an Fahrt auf. 

Auch Polizei und Feuerwehr fordern Porzer Tierrettungsteam an

„Ob von Polizei, Ordnungsamt, Feuerwehr oder Privatleuten, wir werden von allen Seiten angefordert, Tag und Nacht“, erzählt der engagierte Tierretter. Und das längst nicht mehr nur in Köln. Letztens, so Dennis, habe die Polizei im Rhein-Sieg-Kreis angerufen – wegen eines Hundes, der einer Frau drei Finger abgebissen hatte. 

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Mitte April war der Tierretter auch in Lohmar im Einsatz, wo ein Uhu in einen Stacheldrahtzaun geflogen und hängen geblieben war. Dennis: „Wir haben auch schon einen Waschbären in Düsseldorf eingefangen. Wenn es Sinn macht, würden wir überall hinfahren.“ 

Ehrenamtliches Team: Porzer Tierrettung auf Spenden angewiesen

Während die Tierretter anfangs ausschließlich mit ihren Privatwagen zu den Einsätzen gefahren sind, gibt es jetzt einen Tierrettungswagen. „Das ist ein alter Rettungswagen aus der Humanmedizin, den wir umgebaut haben“, erklärt der 40-Jährige. Dieser sei so ausgestattet, dass eine Tierärztin/ein Tierarzt darin sogar im Notfall operieren könnte. 

Allerdings, so Dennis, habe der Wagen einen Motorschaden und muss repariert werden. „Das schränkt uns sehr ein, da wir mit unseren Privatwagen zum Beispiel keinen großen Hund liegend transportieren können.“

Die Porzer Tierrettung ist daher grundsätzlich auf Spenden angewiesen, finanziert sich ausschließlich so. Das Team selbst arbeitet ehrenamtlich. „Wir haben alle ein ‚wahres‘ Leben“, scherzt Dennis. So ist er Projektleiter bei einem Bauunternehmen. Der 40-Jährige: „Mein Arbeitgeber ist super. Wenn etwas Dramatisches ist, stellt er mich für den Zeitraum frei.“ 

Porzer Tierrettung auch in der Kölner „Hunde-Hölle“ im Einsatz 

Doch es sei teilweise sehr erschöpfend, gibt er zu. „Von der Arbeit springe ich direkt in die Hose der Tierrettung, schlafe teilweise nur zwei Stunden.“ Das mache man nur, wenn man Feuer und Flamme dafür sei. Er habe aber schon als Kind Ameisen und Salamander gerettet. 

„Man hat das in sich“, erklärt Dennis, für den Tierschutz und Tierrettung eine Herzensangelegenheit sind: „Wenn man das einmal gemacht hat, dann packt es einen.“ 

Selbst, wenn man teilweise schlimme und hässliche Dinge sieht, wie bei dem Horroreinsatz Anfang 2024 auf einem Grundstück am Alten Deutzer Postweg, wo völlig verwahrloste Hunde in knöcheltiefen Fäkalien sichergestellt wurden. „Aber man weiß, wofür man das macht“, sagt der Porzer Tierretter. „Manchmal guckt man ein Tier an und bildet sich ein, dass es Danke sagt.“ 

Wer den Einsatz der Tierrettung mit einer kleinen Spende unterstützen möchte, kann dies über das Spendenkonto des Tierschutzvereins Köln-Porz machen: DE89 3705 0198 1008 1827 66, Kennwort „Tierrettung“ – oder per Paypal an tierrettung-tsv-porz@web.de.