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„Geht auf Dauer nicht gut“Tourismus-Boom in Köln, aber ein Problem zeigt große Misere auf

Touristen fotografieren sich vor dem Dom.

Für viele Touristinnen und Touristen ist ein Erinnerungsfoto vor dem Kölner Dom ein Muss, wie hier beim Symbolfoto, das am 4. Mai 2023 aufgenommen wurde.

Die Corona-Pandemie sorgte für einen Einbrauch der Tourismuszahlen in Köln. Im Jahr 2023 erreichte die Zahl erstmals wieder das Niveau vor der Pandemie. Doch ein großes Problem ist weiterhin vorhanden.

von Niklas Brühl (nb)

Das Jahr 2023 war für den Tourismus in Köln ein voller Erfolg – zumindest, wenn man nur auf die reinen Zahlen blickt. Denn laut der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Statistischen Landesamt Nordrhein-Westfalen gab es im vergangenen Jahr 6.567.900 Übernachtungen in Köln.

Das sind 17 Prozent mehr als im Jahr 2022 und eine Zahl, die sich nach Corona wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau von 2019 (6.579.000 Übernachtungen) bewegt. Allerdings hat die Pandemie dem Gastgewerbe nachhaltig geschadet, was die Übernachtungszahlen an sich erst einmal gar nicht vermuten lassen.

Tourismus in Köln: Zahl der Übernachtungen hoch, Personalmangel aber auch

Im Schnitt blieben die Gäste 1,7 Nächte in Köln – egal ob Privat- oder Geschäftsreise, die Pensionen, Hotels und Ferienwohnungen waren 2023 wieder deutlich mehr ausgebucht als in den Corona-Jahren. Marc Kissinger, Geschäftsführer von der NGG Köln, sagt: „Die Menschen haben Köln auf dem Reise-Ticket. Es kommen reichlich Gäste, aber die wollen auch guten Service. Und genau daran hapert es oft. Die Branche braucht Fachkräfte.“

Alles zum Thema Kölner Dom

Und genau hier liegt das Problem: Während der Pandemie gingen die Beschäftigtenzahlen im Kölner Gastgewerbe deutlich zurück – ein Phänomen, das bis heute seine Spuren hinterlässt. „Weder ein Hotelfachmann noch eine Restaurantfachfrau lässt sich durch angelernte Minijobber ersetzen. Genau das versucht die Branche aber gerade“, sagt Marc Kissinger.

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Eine Erholung der Branche ist längst noch nicht zu erkennen – dünnere Speisekarten, weniger Zimmer oder mehr Ruhetage sind die Folge des Personalmangels. Marc Kissinger ergänzt: „Mehr Arbeit wird aktuell von weniger Köchinnen, Kellnern und Rezeptionistinnen geschultert. Das geht auf Dauer nicht gut.“

Was gibt es also für Lösungsansätze für Hotels, Gaststätten oder Restaurants? „Gute Leute bekommt die Branche nur über gute Löhne. Und genau daran hapert es: Wer in der Gastronomie arbeitet, hat einfach zu wenig im Portemonnaie. Dabei sind das Kochen und Kellnern echte Stress-Jobs. Dazu kommen Arbeitszeiten bis spät in die Nacht und viele spontane Überstunden.“

Derweil hat sich ein Kölner Restaurant mit einem emotionalen Appell an die Gäste gerichtet. Konkret geht es dabei um Kunden und Kundinnen, die vorher reserviert haben, entweder spontan absagen oder einfach gar nicht auftauchen.

Für Feinschmeckerinnen und Feinschmecker

„Michelin 2024“: Das sind Kölns Sterne-Restaurants

Koch Daniel Gottschlich im Porträt.

„Ox & Klee“, Im Zollhafen 18, 50678 Köln, Telefon: 0221/16956603 | oxundklee.de. Hier ein Foto von Koch Daniel Gottschlich. Das Restaurant wurde 2024 mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet.

Das Foto zeigt Vincent Moissonnier.

„Le Moissonnier Bistro“, Krefelder Str. 25, 50670 Köln, Telefon: 0221/729479 | www.lemoissonnier.de. Das Foto zeigt Vincent Moissonnier. Das Restaurant wurde 2024 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Hauptgang im Neobiota

„NeoBiota“, Ehrenstraße 43c, 50672 Köln, Telefon: 0221/27088908 | restaurant-neobiota.de. Im „NeoBiota“ auf der Ehrenstraße trifft feinstes À-la-Carte-Frühstück auf edles Vier-Gänge-Dinner. Hier ein Foto eines Hauptgangs im Neobiota im Juni 2021. Das Restaurant wurde 2024 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Das Sterne-Restaurant La Société

„La Societe“, Kyffhäuserstraße 53, 50674 Köln, Telefon: 0221/232464 | restaurant-lasociete.de. Das Gourmet-Restaurant „La Societe“ serviert an der Kyffhäuserstraße kreative Küche auf höchstem Niveau bei stilvollem Ambiente. Hier ein Foto des „La Societe“ im November 2021. Das Restaurant wurde 2024 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Koch Eric Werner

„Astrein“, Krefelder Straße 37, 50670 Köln, Telefon: 0221/95623990 | astrein-restaurant.de. Das Foto zeigt Spitzenkoch Eric Werner im Juli 2019. Das Restaurant wurde 2024 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Der Küchenchef des „Pottkind“ Enrico Sablotny und sein Team

„Pottkind“, Darmstädter Straße 9, 50678 Köln, Telefon: 0221/42318030 | restaurant-pottkind.de. Die Betreiber des „Pottkind“ Enrico Sablotny (2. v. r.) und Lukas Winkelmann (r.) stammen aus dem Ruhrpott – der Name des kleinen Restaurants in der Südstadt ist somit selbsterklärend. Das Restaurant wurde 2024 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Das Restaurant Sahila in der Kämmergasse 18

„Sahila The Restaurant“, Kämmergasse 18, 50676 Köln, Telefon: 0221/247238 | sahila-restaurant.de. Das Foto zeigt die Außenansicht der Gastronomie. Das Restaurant wurde 2024 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Jan Cornelius Maier und Tobias Becker halten zwei gefüllte Teller in die Kamera

„Maibeck“, Am Frankenturm 5, 50667 Köln, Telefon: 0221/96267300 | maibeck.de. Jan Cornelius Maier (l.) und Tobias Becker (r.) sind die Besitzer des Sterne-Restaurants „Maibeck“. Auf dem Foto vom 6. Mai 2020 präsentieren Sie zwei Gerichte, die sie im Rahmen eines Videodreh für eine Kochschule aufgenommen haben. Das Restaurant wurde 2024 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Maximilian Lorenz lehnt auf einem gedeckten Tisch.

„Maximilian Lorenz“, Johannisstraße 64, 50668 Köln, Telefon: 0221/37999192 | maximilianlorenz.de. Chefkoch Maximilian Lorenz setzt im gleichnamigen Restaurant in der Johannisstraße auf heimische Küche. Das Restaurant wurde 2024 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Sternekoch Mirko Gaul richtet an.

„taku“, Trankgasse 1-5, 50667 Köln, Telefon: 0221/2703909 | excelsiorhotelernst.com. Das „taku“ befindet sich im Hotel „Excelsior Ernst“ unweit des Kölner Doms. Im Gegensatz zum sehr klassischen Hotel von 1836 bietet das Sterne-Restaurant moderne ostasiatische Küche, fusioniert mit westlich-internationalen Einflüssen. Auf dem Foto zu sehen: Sternekoch Mirko Gaul beim Anrichten eines Gerichts. Das Restaurant wurde 2024 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Marlon Rademacher in seinem „La Cuisine Rademacher“ in Dellbrück

„La Cuisine Rademacher“, Dellbrücker Hauptstraße 176, 51069 Köln, Telefon: 0221/96898898 | la-cuisine-koeln.de. Chefkoch Marlon Rademacher, hier 2021 in seinem Restaurant in Köln-Dellbrück. Das Restaurant wurde 2024 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Ein gedeckter Tisch im Restaurant „Zur Tant“ in Köln

„Zur Tant“, Rheinbergstraße 49, 51143 Köln, Telefon: 02203/81883 | zurtant.de. Die idyllische Lage direkt am Rhein trägt zum besonderen Charme des Restaurant „Zur Tant“ bei. Im alten Fachwerkhaus bekommen Gäste vom Dresdener Küchenchef Thomas Lösche klassische, schnörkellose Kreationen serviert. Das Restaurant wurde 2024 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

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Die NGG fordert ein Lohn-Plus von 14 Prozent für die rund 33.320 Beschäftigten in der Gastronomie in Köln, die Verhandlungen dazu mit den Arbeitgebern vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga NRW) sollen im Sommer laufen.

Auch dem Nachwuchs, also den Auszubildenden, die Branche wieder schmackhafter zu machen, müsse laut Kissinger ein zentrales Ziel sein: „Die Gründe dafür, die Ausbildung an den Nagel zu hängen, sind ganz unterschiedlich: Die Azubis begreifen schnell, dass sie noch arbeiten müssen, wenn andere längst frei haben. Dazu kommt, dass das Klima zum Beispiel in den Küchen oft rau ist. Da hilft es auch nicht, wenn Gäste mit dem Trinkgeld quasi ein Trostpflaster kleben.“