+++ EILMELDUNG +++ Schüsse in NRW-Stadt Mehrere Menschen schwerverletzt – Tatverdächtiger festgenommen

+++ EILMELDUNG +++ Schüsse in NRW-Stadt Mehrere Menschen schwerverletzt – Tatverdächtiger festgenommen

Heidenheim warnt ausdrücklichFC vor Abstiegs-Thriller – Fan-Aufruf bereitet große Sorge

1. FC Köln gegen Union Berlin am 33. Spieltag: Fans feiern auf der Kölner Südtribüne im Rhein-Energie-Stadion.

Am Samstag, 18. Mai 2024, reisen Tausende FC-Fans nach Heidenheim. Hier ein Blick auf die Südtribüne am 11. Mai, beim Spiel gegen Union Berlin (3:2). 

Jetzt fällt die Entscheidung! Am Samstag steigt ab 15.30 Uhr der 34. und letzte Spieltag der regulären Bundesliga-Saison. Alle Duelle finden zeitgleich statt. Nicht nur beim 1. FC Köln schaut man, was die Konkurrenz macht.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Wird das ein Kölner Wunder-Samstag? Am 18. Mai 2024 fällt die Entscheidung: Kann sich der 1. FC Köln in die Relegation retten oder gibt es nach dem Spiel beim 1. FC Heidenheim (15.30 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) den siebten Abstieg der Klub-Geschichte?

FC-Trainer Timo Schultz (46) erwartet von seiner Mannschaft ein Feuerwerk, denn er weiß, dass im Klub nach wie vor alle an die Rettung glauben: „Wir haben es die letzten Wochen immer wieder betont: Wir glauben dran an bis zum Ende! Es ist rein rechnerisch alles möglich.“

Fan-Motto beim FC: „Alle in Rot nach Heidenheim“

Alles für die Rettung – auch Tausende FC-Fans machen sich am Samstag auf nach Heidenheim, um ihre Mannschaft zu unterstützen. 2000 Tickets gab es für die Gäste, aber es werden weit mehr Kölnerinnen und Kölner rund um die Voith-Arena (insgesamt 15.000 Plätze) aufschlagen. Die Fanvereinigung „Südkurve“ machte schon mobil: „Alle in Rot nach Heidenheim – auch ohne Karte!“

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Aus Sorge vor Unruhen hat der Vorstandsvorsitzende der Gastgeber die Gäste-Fans nun sogar dazu aufgerufen, nicht ohne Eintrittskarte zum letzten Bundesliga-Saisonspiel anzureisen. „Macht das bitte nicht“, appellierte Holger Sanwald am Freitag. „Es ist sinnlos und bringt nichts, ohne Karte nach Heidenheim zu kommen.“

Sanwald erklärte, er könne verstehen, dass der Kölner Anhang alles dafür tun wolle, damit sein Verein den Klassenverbleib schafft. Die Sicherheitskräfte würden die Zugänge aber bereits weiträumig im Stadion-Vorfeld kontrollieren und nur Fans mit gültigem Ticket durchlassen. „Alle anderen werden konsequent abgewiesen“, bekräftigte Sanwald.

Sportlich wartet anschließend ein echter Krimi. Und für den FC ist klar: Es geht nur mit Schützenhilfe. Der FC (Platz 17, 27 Punkte) muss in Heidenheim gewinnen und gleichzeitig muss Union Berlin (Platz 16, 30 Punkte) daheim gegen den SC Freiburg verlieren. Zudem muss Köln noch vier Tore im Vergleich mit den Berlinern aufholen. Heißt zum Beispiel: Wenn Union 0:1 verliert, muss der FC 3:0 siegen.

Timo Schultz fordert FC-Sieg – und glaubt weiter fest an die Rettung

Schultz kennt die Ausgangslage und will sich nicht ablenken lassen: „Wir wissen, dass wir in vielen Eventualitäten denken müssen, dass wir viele Szenarien vielleicht auch im Vorfeld schon irgendwo durchspielen müssen. Wir wissen aber vor allem, dass wir unser Spiel gewinnen müssen und das ist das, was wir beeinflussen können. Das ist das, wo wir die ganze Woche unseren Fokus draufgelegt haben.“

FC vor Rettungs-Finale in Heidenheim

Prominente Köln-Fans glauben weiter an den Klassenerhalt

1/29

Der Coach weiß aber auch, dass so ein letzter Spieltag schon eine gewisse Dynamik entwickeln kann: „Es ist natürlich keine normale Situation, in der wir uns jetzt befinden und ich habe jetzt schon in meiner ganzen Karriere so viele letzte Spieltage, vorletzte Spieltage und auch Relegationen irgendwo verfolgt und mitgemacht.“

Nicht nur eigene Erfahrungen nutzte er dabei für die Spielvorbereitung: „Da passieren die wundersamsten Sachen, nicht unbedingt in Spielminute 8, 12 oder 14, sondern häufig auch sehr spät im Spiel. Das haben wir alles für uns mit in die Trainingswoche hereingenommen.“

Schultz betont: „Wir sind brutal zuversichtlich, wir haben einen Riesen-Push bekommen durch das letzte Spiel. Den wollen wir mitnehmen nach Heidenheim, wir wollen unsere Hausaufgaben machen, wir wollen das Spiel dort unbedingt gewinnen und dann schauen wir, was auf dem anderen Platz passiert. Wir sind auf jeden Fall auf alles eingestellt.“

Bei den Berlinern versucht man auch cool zu bleiben, doch nach der Champions-League-Qualifikation nach der letzten Saison droht jetzt der Total-Absturz. Wie sehr die Finger zittern, bewies Union, als der Klub in einer Panne die Ticket-Infos zur Relegation verfrüht veröffentlichte, den FC damit zum Absteiger erklärte.

Interimstrainer Marco Grote (51) meint: „Meine Zuversicht hat sich nicht verändert. Angst habe ich keine, ich glaube an jeden einzelnen Spieler.“ Union muss aber auf den gelbgesperrten Rani Khedira (30) verzichten, Jerome Roussillon (31) fehlt verletzt.

Auch der FC hat personelle Probleme. Das sollte aber an diesem Spieltag keine Rolle spielen, Schultz weiß, dass alle angeschlagenen Spieler auf die Zähne beißen.

Und wie werden die Kölner über den Spielstand in Berlin informiert? Schultz sagt: „Ob die jetzt da eingeblendet werden oder nicht, das ist mir relativ egal. Klar, da haben wir uns natürlich schon Gedanken darüber gemacht, wie wir das angehen, aber da werden jetzt auf keinen Fall acht Leute mit dem Handy oder mit dem iPad auf der Tribüne oder auf der Bank sitzen und permanent Spielstände durchgeben und nachher ist ein Tor dann doch wieder zurückgenommen worden.“

Schultz untermauert, dass es bis zur letzten Sekunde gehen kann: „90 Minuten, 100 Minuten, 101 Minuten, manchmal gibt es in Heidenheim auch elf Minuten Nachspielzeit – wir werden alles geben bei dem, was wir beeinflussen können.“