Corona-SchnelltestKölner Gastronom will mit speziellem Angebot Lücke schließen

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Yunus Emre (links) und Ertan Sayan in dem Corona-Schnelltestzentrum in Köln-Bickendorf, das derzeit noch umgebaut wird und am Mittwoch (17. März) öffnen soll.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Der Start der kostenlosen Corona-Schnelltests in Köln hapert noch. An einigen Orten in Köln gibt es sie schon. Die Öffnung von weiteren ist laut Stadt am Dienstag (16. März) geplant. Der Kölner Gastronom und Veranstalter Ertan Sayan und sein Geschäftspartner Yunus Emre eröffnen einen Tag später zwei weitere Testzentren in Köln. Damit hofft der Gastronom, seiner Branche schneller wieder auf die Beine zu helfen.

  • Kostenlose Corona-Schnelltests in Köln seit Montag (8. März)
  • Kölner Gastronom eröffnet zwei neue Testzentren
  • Neue Testzentren in Mülheim und Bickendorf

Wie viele andere Kölner Gastronomen hat auch Ertan Sayan, Inhaber des „Barcode“ an der Maastrichter Straße in der Innenstadt, seit 1. November zu. Die letzte Veranstaltung seiner Partyreihe „Rakkas“ war Anfang März 2020. Jetzt hofft er, dass Schnelltests in Köln der von der Corona-Pandemie hart getroffenen Gasro-Branche helfen, schneller wieder Gäste empfangen zu können.

Auch will Sayan besonders türkischsprachige Menschen in Köln sensibilisieren, von dem kostenlosen Tests Gebrauch zu machen. Auf EXPRESS-Anfrage erklärt er: „Für viele Menschen mit ausländischen Wurzeln gibt es leider immer noch eine Sprachbarriere. Da wollen wir eine Lücke schließen. Dafür sind wir auch mit mehreren muslimischen Gemeinden im Austausch, um die Menschen aufzuklären.“ Natürlich seien die Testzentren offen für alle.

Denn – so seine Ansicht – wenn sich mehr und mehr Menschen testen lassen, können etwa asymptotische Virusträger besser erkannt werden. „Davon haben doch alle etwas“. Für die Eröffnung der Testzentren musste der Gastronom auch eine Genehmigung bei der Stadt beantragen, um die Kosten über die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein abrechnen lassen zu können.

Köln: Gastronom eröffnet zwei neue Corona-Schnelltestzentren

Dass Bickendorf (Venloer Straße 698) und Mülheim (Carlswerk an der Schanzenstraße) als Standorte gewählt wurden, ist dabei kein Zufall. Gerade mit Blick auf die anstehenden Osterferien und dem anstehenden Fastenmonat Ramadan würden sich mehr Menschen testen lassen.

Natürlich hätten er und sein Geschäftspartner, genauso wie Betreiber anderen Testzentren, auch einen finanziellen Gewinn dadurch. „Der Profit kommt über die Masse und ist nicht wirklich hoch. Die Kosten für kostenlose Tests bekommen wir nach einem Monat von der Stadt erstattet. Bis dahin müssen wir Vorkasse leisten“, erklärt er.

Mehr Profit würden rumkommen, wenn Menschen einen zweiten Schnelltest innerhalb einer Woche oder einen PCR-Test, den sie selbst zahlen müssten, machen lassen. Dabei gebe es aber aus Ausgaben wie Miete, Personal, Anschaffung der Tests sowie Abgaben an Medicare sowie dem Dienstleister, über den die Termine vereinbart werden können.

Köln: Neue Corona-Schnelltestzentren in Mülheim und Bickendorf

Für die Abwicklung und Terminvergabe arbeiten die Gastronomen mit der Firma „Medicare“, die mehrere Testzentren in Köln hat. Etwa an Neumarkt. Emre arbeitet schon länger mit Medicare zusammen und hat bereits jeweils ein Testzentrum in Worringen und in Siegen eröffnet.

Bis es am 17. März an den beiden neuen Standorten losgeht, wird noch fleißig gewerkelt. In Bickendorf etwa wurde ein leerstehendes Geschäft gemietet, in dem es fünf Kabinen und ein Labor geben soll.

In Köln werden weitere kostenlose Corona-Schnelltests etwa in der Lanxess-Arena, der Fieberambulanz MediaPark (auf dem Vorplatz der MediaPark Klinik) und im, „Mein Corona Schnelltest”-Zentrum an der Lintgasse in der Altstadt angeboten.