Die Kölner Ringe werden fit gemacht für den Radverkehr – jetzt wurde der Bereich Hansaring umgebaut. Dort steht nun auch eine spezielle Ampel.
Umbau der RingeKöln hat eine neue Ampel – die Funktion wirft Fragen auf
Köln hat aktuell rund 1000 Ampeln im Stadtgebiet – und jetzt ist noch eine dazugekommen. Und die hat eine besondere Funktion.
Wer in der Kölner Innenstadt mit dem Auto oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, hat es sicher schon bemerkt: Köln baut um und es werden immer mehr Fahrradspuren eingerichtet. Auch auf dem Hansaring.
Köln: Neuer Radstreifen auf dem Hansaring ist 2,5 Meter breit
Dort wurde eine der beiden Fahrspuren in Richtung Ebertplatz dem Autoverkehr entzogen und dient jetzt als Fahrradweg. Zudem wurde eine neue Ampel errichtet – extra für Radfahrer und Radfahrerinnen. Die steht in Höhe der Ausfahrt des Parkhauses auf den Kaiser-Wilhelm-Ring. Das Besondere: Sie zeigt im Prinzip immer Grün.
Aber was steckt dahinter: Eine Ampel, die immer freie Fahrt zeigt – ergibt das überhaupt Sinn? So erklärt die Stadt Köln die grüne Welle für Radfahrer und Radfahrerinnen: Für den Radverkehr wurde die weiße Haltelinie entfernt und das Dauergrün-Signal eingerichtet.
So können Radfahrer oder die Radfahrerinnen weiterfahren, auch wenn ein Fahrzeug die dortige Ausfahrt des Parkhauses benutzt. Ohne dieses Signal würde der Radverkehr unnötig ausgebremst. Der neben dem Radfahrstreifen fahrende Kfz-Verkehr muss bei Rot warten, wenn die Tiefgaragenausfahrt ein Grün-Signal erhält.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Köln begrüßt die Maßnahme: „Die Ampel ist eine gute Idee.“ So werde der Verkehr dort kompromisslos geregelt. Die Fahrbahnampel regele den Autoverkehr und die Fahrradampel den Fahrradverkehr. Also klare Verhältnisse. Ohne die grüne Ampel müssten auch Radfahrer und Radfahrerinnen hier halten.
Kölner Ringen: Alte Klinkerradwege werden zurückgebaut
Und was passiert jetzt mit dem alten Radweg, direkt neben dem Fußweg? „Die schmalen baulichen Klinkerradwege werden zurückgebaut und die Flächen dem Fußverkehr und für Aufenthaltsbereiche zur Verfügung gestellt“, teilt die Stadt Köln auf EXPRESS.de-Anfrage mit.
Die Maßnahme gehört zu dem Projekt „Fahrradfreundliche Umgestaltung der Ringe“. Die Gesamtmaßnahme läuft ausgehend von der Bastei im Norden über den Hansaring, den Kaiser-Wilhelm-Ring und den Hohenzollernring in Richtung Süden und endet zunächst an der Flandrischen Straße. Im Verlauf des Jahres wird nach Abschluss der Hochbaumaßnahmen im Bereich Rudolfplatz der Anschluss an die bereits umgestalteten Abschnitte südlich der Richard-Wagner-Straße hergestellt.
Am Ubierring in der Südstadt erreichen Radfahrer und Radfahrerinnen dann wieder den Rhein. Die Radfahrstreifen sind fast überall 2,5 Meter breit.
Hansaring: Kurzzeitparken in den Parktaschen entfällt
Wie die Stadt mitteilt, entfällt in Folge des Umbaus das Kurzzeitparken im Bereich Hansaring und Kaiser-Wilhelm-Ring in den Parktaschen. Dadurch entstehen ausreichende Ladezonen, sodass die Radfahrstreifen durchgehend frei bleiben können und Radfahrende nicht vom Lieferverkehr in zweiter Reihe behindert werden.
In den umliegenden Parkhäusern sowie am Hansaring auf den Parkplätzen in Mittellage gibt es für Kurzzeitparker ausreichende Kapazitäten. Die Behindertenstellplätze bleiben erhalten.
Die in Ladezonen umgewandelten Kurzzeitparkplätze dienen tagsüber (von 8 bis 19 Uhr) dem Laden und Liefern und werden abends und nachts als Bewohnerparkplätze (von 19 bis 8 Uhr) zur Verfügung gestellt.
Kölner Hansaring: Zwei Bereiche von den Änderungen ausgenommen
Von den Änderungen seien zwei Bereiche ausgenommen, so die Stadt: Am Hansaring in südlicher Fahrtrichtung im Bereich der Kreuzung Am Kümpchenshof bleiben zunächst zwei Spuren für den Autoverkehr, da die Reduzierung auf eine Spur hier bei dem aktuellen Verkehrsaufkommen lange Rückstaus verursachen würde.
Und: Auf Höhe der Parkanlage am Kaiser-Wilhelm-Ring bleibt aufgrund seiner erschließenden Funktion für das Gereonsviertel der alte Radweg zunächst erhalten.