Der Kölner Gastronom und Clubbesitzer Yahya Firat ist von Unbekannten im Internet betrogen worden. Die Kripo ermittelt.
„Diamonds“ auf den RingenKölner Disco-König Firat von Internet-Betrügern abgezockt
Früher waren Rocker, Schläger oder Ganoven auf den Kölner Ringen seine Gegner. Das eine oder andere Mal musste Disco-König Yahya Firat in den wilden Zeiten mit der Faust zulangen, um seine Haut bei Schlägereien zu retten. Jetzt hat er Bekanntschaft mit einer ganz anderen Art von Gangstern gemacht.
Und die sind nahezu unsichtbar: Internet-Betrüger wollten den Besitzer des Clubs „Diamonds“ in Köln vor wenigen Tagen um 20.000 Euro abzocken. Kopfschüttelnd sitzt Yahya Firat vor seinem Laptop in seinem Büro am Kaiser-Wilhelm-Ring. „Viele Ganoven wollten schon an mein Geld. Aber diese Kerle werden immer gerissener. Die begehen ihre Taten am Computer, und man ist da fast schon machtlos, wenn man nicht höllisch aufpasst“, sagt er wütend.
Kölner Disco-König Firat („Diamonds“) übel abgezockt
Was war passiert? „Man hat den Facebook-Account vom ‚Diamonds‘-Club geknackt. Dort, wo wir über unsere Partys berichten, Videos und Fotos zeigen, ist auch ein Paypal-Konto hinterlegt. Das haben die Computer-Gangster dann benutzt. Insgesamt geht es um über 20.000 Euro, die sie zur Zahlung einer PR-Kampagne benutzt haben“, so Firat, der seine Disco auf den Kölner Ringen betreibt.
Genauer: Die Täter bezahlten eine angebliche Werbekampagne des kanadischen Comedian Leland Klassen von besagtem Konto. Mit folgenden Summen wurde das Konto laut Auszug belastet: 4200 Euro (20. Dezember), 4200 Euro (21. Dezember), 4402,78 Euro (22.Dezember), 4200 Euro (22. Dezember) und 4828,95 Euro. Das macht insgesamt 21.837,73 Euro.
„Diamonds“-Boss Opfer von Internet-Betrug: Kölner Kripo ermittelt
Ob es die Werbekampagne für den kanadischen Autor, Schauspieler und Sprecher überhaupt gab oder ihm das Geld zugute kam, muss jetzt die Kölner Kripo ermitteln. Denn Firat erstattete Strafanzeige gegen Unbekannt. Letztlich ging der Coup jedoch schief.
„Wir hatten zum Glück auf dem Paypal-Konto nur wenig Guthaben. Also sollte das Geld vom Bankkonto per Lastschrift abgebucht werden. Doch diese ungewöhnlichen Geldbewegungen fielen bei der Sparkasse auf. Man kontaktierte mich, und dann fiel der ganze Betrug auf. Ich habe den Lastschriften widersprochen, und so bekamen die Täter das Geld dann doch nicht in die Hände“, sagt der Gastronom aus Köln erleichtert.
Wie gefährlich das Internet sein kann, hat Firat jetzt begriffen. „Solche Täter können mit wenigen Klicks einen Mensch oder ein Unternehmen ruinieren. Das ist eine Art von Kriminalität, wie ich sie nicht kannte.“ Das letzte Mal, dass jemand an das Geld von Yahya Firat wollte, liegt rund zwei Jahre zurück. Firat war auf dem Heimweg, als sich ihm ein Straßenräuber in den Weg stellte und sein Portemonnaie forderte. Auch in diesem Fall machte der Täter keine Beute, holte sich aber eine ordentliche Tracht Prügel ab. Denn diese Form der Kriminalität kennt der „Herr der Ringe“ von jeher.