„Ich habe immer wieder Ehrfurcht in dieser Halle hier“ – der Berliner Rapper Kontra K (36) zeigte sich beeindruckt, als er im Vorfeld seines Konzerts am Sonntagnachmittag (17. März 2024) durch die noch leere Kölner Lanxess-Arena filmte.

Wenige Stunden ist war die Halle pickepackevoll, vor ausverkauftem Haus absolviert Kontra K das vorletzte Konzert seiner „Die Hoffnung klaut mir niemand“-Tour. Am Nachmittag fügt er seinem ehrfürchtigen Anblick durch die Arena in Deutz noch einen weiteren Satz hinzu: „Aber es wird geil!“ Die Ankündigung setzte der 36-Jährige in die Tat um.

Kontra K in Köln: Auf freudige Babynews folgt bombastische Show

Die erste freudige Überraschung des Abends gibt es schon, bevor die Fans den Star des Abends überhaupt zu Gesicht bekommen: Der Voract von Kontra K, die Sängerin Anna Grey (22), eröffnet dem Kölner Publikum, dass sie eigentlich gar nicht alleine auf der Bühne steht – und demnächst Nachwuchs erwartet: „Ich bin so dankbar, mit euch zusammen heute Abend diesen Moment kreiert zu haben. Das werde ich nie vergessen.“ Die Zuschauerinnen und Zuschauer verfallen in tosenden Applaus für die junge Künstlerin.

Und dann pünktlich – und zwar wirklich keine Minute früher oder später – um 20.30 Uhr kommt Kontra K auf die Bühne, eröffnet die Show mit dem Song „Kopf Gef***“. Es ist das Intro seines neuesten Albums, das gleichnamig zur Tour „Die Hoffnung klaut mir niemand“ getauft und im November des vergangenen Jahres den Spitzenplatz in den deutschen Albumcharts eroberte.

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Es ist das achte Nummer-Eins-Album in Folge des Berliner Rappers, der bürgerlich Maximilian Tibor Albert Diehn heißt. Der eigene Erfolg scheint den Rapper beflügelt zu haben, denn die Zuschauerinnen und Zuschauer in der Lanxess-Arena bekommen in der zweistündigen Show eine bombastische Show und ein unheimliches Pensum geboten.

29 Songs brettert der Rapper auf die Kölner Bühne. Dabei kommt nichts aus der Konserve, Kontra K, seine beiden Backup-Rapper und die Band geben sich jedem einzelnen Song leidenschaftlich hin – eine Werbung für die Livemusik!

Das Publikum zeigt sich dabei vielseitig, mal rastet es zu wummernden Beats und energisch gerappten Songs aus, mal wird es im weiten Rund bei tausenden angeschalteten Handylichtern melancholisch und emotional.

Kontra-K-Konzert in Köln: Rapper steht zum Abschluss in Flammen

Es ist ein Spektakel für Alt und Jung, denn Kontra K ist kein Deutschrapper der üblichen Art: Er verwendet so gut wie keine Schimpfwörter, vieler seiner Songs haben eher den Tenor: Du bist gut, so wie du bist, und wenn es mal nicht läuft, schaffst du es, dich da raus zu kämpfen!

Passend dazu sagt er zu seinem Publikum: „Mein Leben war lange Zeit dreckig, ich hatte viele Tiefen und es hat alles andere als Spaß gemacht. Und jetzt stehe ich in der größten Halle meiner Tour, ihr kauft Karten ganz da oben, wo sonst nie jemand sitzen will. Danke Köln! Und wenn es auch mal scheiße läuft, träumt weiter.“

Diese positive Energie ist über das gesamte Konzert in der Lanxess-Arena zu spüren, allerdings bleibt auch festzuhalten: Einigen Songs des Rappers fehlt es an Individualität, sie sind irgendwie austauschbar. Viele (Motivations-)Zeilen könnten auch als „Kalendersprüche“ abgetan werden.

„Da, wo sie scheitern, musst du angreifen. In einen höheren Gang schalten. Und auch wenn der Rest dann aufgibt, heißt es festbeißen“ aus dem Erfolgshit „Erfolg ist kein Glück“ beispielsweise.

Aber sei es drum, für seine Show in Köln hat Kontra K ganz groß aufgefahren. Es ist ein Pyrospektakel, bei vielen Songs kommt es zu beeindruckenden Feuer- und Knalleffekten. Zum großen Finale steht der 36-jährige beim Song „Wölfe“, dem 29. des Abends, dann sogar in einer feuersicheren Jacke selbst in Flammen – dazu sind wieder tausende Handylichter eingeschaltet, ein tolles Bild in der Kölner Arena.

Viele Stargäste unterstützen Kontra K bei Konzert in Köln

Und auch bei seinen Gästen hat Kontra K ganz groß aufgefahren: Voract und Bald-Mama Anna Grey unterstützt ihn bei gleich zwei Songs („Summertime Sadness“ und „Narben“), Nico Santos begleitet ihn bei „Die Sonne“ am weißen Piano.

Der überraschendste Gast singt dann zur Mitte des Konzerts plötzlich aus einer der Logen zusammen mit Kontra K, der gleichzeitig auf einer Plattform rund 20 Meter über dem Publikum schwebt: Mark Forster performte den Song „Wenn du mich vergisst“ zusammen mit dem 36-jährigen Berliner Musiker.

Mit Rapperkollege AK Außerkontrolle und der einen Hälfte der Band SDP, Beatzarre, geben sich auch noch weitere Gäste die Ehre. Gegen 22.30 Uhr und nach vier Zugabe-Songs beendet Kontra K den Abend: „Das heute war das echte Leben, nicht Instagram, nicht TikTok. Danke, dass ihr heute gekommen seid, diese Energie gefühlt und gelebt habt. Danke, dass mein ganzes Team und ich uns durch euch, nur durch euch, den Kühlschrank füllen können und ihr im echten Leben Live-Konzerte besucht.“

Für Kontra K steht nun am Mittwoch der Tour-Abschluss in Hamburg an, für seine Kölner Fans hatte der 36-Jährige allerdings noch eine gute Nachricht: „Ich komme wieder Leute und im Jahr 2025 gleich zweimal!“