Ein Sponsor möchte den Bau eines neuen Freiplatzes im Grüngürtel finanzieren. Doch daraus wird nichts. Am Dienstag ging es deshalb in der Ratssitzung zur Sache.
„Korb“ für SponsorStadtrat: Entscheidung um City-Freiplatz im Grüngürtel gefallen
Köln. Kommerzialisierung oder nicht? Als am Dienstag (9. November 2021) die Beteiligten zur Ratssitzung zusammenkamen, stand ein heikles Thema auf der Agenda. Es ging auch um den Neubauplan eines Basketball-Freiplatzes zwischen Venloer und Vogelsanger Straße (wir hatten berichtet).
Ein Sponsor bietet an, diesen zu finanzieren. Doch dies wurde vom Ratsbündnis abgelehnt: Vor allem von den Grünen, die nicht wollen, dass Werbung ihren Platz im Grüngürtel findet. Zudem gibt es Bedenken wegen des Lärms.
Zoff um Basketball-Freiplatz: Das sagen die Befürworter
„Der vom Sportartikelhändler SNIPES gewünschte Streetball-Court würde rund das Dreifache der Fläche des bestehenden Streetball-Platzes umfassen und damit zu einer massiven Versiegelung der Grünflächen führen“, heißt es begründend.
Die Befürworter des Plans wie der Sportausschuss-Vorsitzende Oliver Seeck hatten so argumentiert: „Mit dem Sponsoring würden wir mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Stadt Köln spart sich die Baukosten für einen Basketballplatz, der seinen Namen auch verdient hätte. Dem stetig wachsenden Bedürfnis der Menschen nach Sport im Freien würde ein adäquates Angebot hinzugefügt. Und die Sichtachse im Inneren Grüngürtel würde freigemacht, wenn der alte Platz renaturiert wird. Diese Chance sollten wir unbedingt beim Schopfe packen!“
Kölner Basketball-Zoff: Bezirksbürgermeister sieht Sitzung als Sternstunde
Doch daraus wird nun nichts, man fing sich buchstäblich einen Korb. Seecks konsterniertes Fazit nach der Sitzung: „Echt bitter für die Sportstadt Köln!“
Ihm zur Seite standen mit Peter Pfeifer (Vorsitzender des Stadtsportbundes und der Regionalgemeinschaft Olympiastützpunkt Rheinland) sowie Sportbotschafter und Europameister Stephan Baeck (Ex-Basketball-Nationalspieler) namhafte Unterstützer des Plans.
Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Die Grünen), der in der Sitzung wie Seeck ebenfalls zu Wort kam, sieht sich dagegen gegenüber EXPRESS.de bestätigt: „Der Beschluss des Rates ist ein Zeichen, dass die Klimakrise ernstgenommen wird. Die Sitzung war deshalb eine Sternstunde. Wenn der Mäzen weiter Interesse hat, muss man Brücken bauen, um woanders einen solchen Platz umweltverträglich zu ermöglichen.“