Schon wieder Chaos durch eine Aktion der „Letzten Generation“. Auch die Kölner Polizei wurde von der Demo überrascht.
Schon wieder Chaos„Letzte Generation“ mit unangemeldetem Protest in Köln
Die neue Protest-Form soll mehr Sympathie einbringen, die Hemmschwelle senken und für mehr Unterstützerinnen und Unterstützer sorgen. Die „Letzte Generation“ protestiert nicht mehr (nur) mit Klebe-Aktionen an Kreuzungen, sondern auch mit öffentlichen Demo-Märschen durch die Großstädte.
Aber: Ein bisschen öffentlichkeitswirksames Chaos darf es dennoch sein. So wie am Mittwoch (14. Juni 2023) in Köln. Der Protestmarsch, der um 16 Uhr vom Neumarkt in Richtung Rheinuferpromenade losziehen sollte, war nicht bei der Polizei angemeldet und traf die Einsatzkräfte unvorbereitet – es musste Verstärkung angefordert werden.
„Letzte Generation“ sorgt mit Protestmarsch für Chaos am Kölner Neumarkt
Rund 50 Menschen hatten sich am Neumarkt versammelt. Gegen 16.40 Uhr setzte sich die Gruppe in Bewegung. Die Polizei hatte einen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin zur Kommunikation gefordert. Weil die „Letzte Generation“ sich weigerte, ging weitere Zeit verloren.
Mit langsamen Schritten ging es in Richtung Ziel des Protestmarsches, das Hyatt-Hotel in Deutz. Dort wurde die Demo um 18 Uhr beendet.
Autofahrerinnen und Autofahrer im Zentrum mussten wegen der Kundgebung viel Geduld beweisen. Besonders auf der Cäcilienstraße in Richtung Rhein und auf der Mindener Straße staute sich der Verkehr.
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Auf einem großen Schild im Protestzug war auch erneut das große Ziel der Aktivistinnen und Aktivisten festgehalten: „Mehr Demokratie – Gesellschaftsrat jetzt!“, hieß es dort.
Die Forderung begleitet die „Letzte Generation“ im Grunde seit ihrem Bestehen: Sie will die Regierung zur Bildung eines Gesellschaftsrats bewegen, in dem demokratisch (mit allen gesellschaftlich relevanten Schichten) beschlossen werden soll, wie Deutschland bis 2030 die Nutzung fossiler Rohstoffe beendet.
Dazu sollen nun nicht mehr nur die Straßenblockaden durch Festkleben beitragen, sondern auch Protestmärsche. In Köln gab es in den vergangenen Wochen mehrere, für Mittwoch waren neben Köln auch Demonstrationen in Nürnberg, Mannheim, Dresden und Berlin angekündigt. (tw)