Die Volksbühne am Rudolfplatz muss Konsequenzen aus dem Streit mit einem Anwohner ziehen.
Musik-Knaller für KölnDrei Top-Bands sofort raus: Volksbühne stoppt kölsche Star-Konzerte
Gerade erst laufen die Volksbühnen-Konzerte der Räuber, die kölsche Band tritt nach der Premiere am Freitag (28. April 2023) auch am Samstag und Sonntag am Rudolfplatz auf. Doch jetzt muss der Geschäftsführer der Volksbühne, Axel Molinski, eine Hiobsbotschaft verkünden: „Es wird 2024 keine Gastspiele der Bläck Fööss, Paveier und der Räuber in der Volksbühne geben“, sagt er gegenüber EXPRESS.de.
Der Grund dafür: Ein Anwohner klagte wegen „unzumutbaren“ Lärms gegen die Betriebserlaubnis der Volksbühne, die die Stadt Köln 2018 erteilt hatte, darin Veranstaltungen bis 22 Uhr erlaubte.
Keine Konzerte von Bläck Fööss, Paveier und Räuber 2024 in der Volksbühne
Das Problem laut Gericht: Die Volksbühne hatte 2015 ihr Angebot auf Konzerte, Kabarett und Seminare erweitert. Für diese Nutzungsänderung sei eine Baugenehmigung erforderlich gewesen. Diese sei aber erst 2018 nach Aufnahme der neuen Nutzung beantragt worden. Kurz zuvor hatte aber schon der Nachbar eine Baugenehmigung für seine Wohnung bekommen. Nach dem Urteil im Mai 2022 ging der Spielbetrieb zunächst weiter.
Jetzt herrscht Unsicherheit: Wie geht es weiter?
„Wir setzen mit den Gastspielen der kölschen Bands 2024 aus, weil die rechtliche Situation zu ungeklärt ist, sagt Molinski am Freitag (28. April 2023) zu EXPRESS.de. Derzeit warten wir auf die Zulassung zur Berufung beim Oberverwaltungsgericht in Münster. Solange ist es einfach nicht vertretbar und zumutbar für die Veranstalter, dass wir für kommendes Jahr lärmintensive Konzerte annehmen.“
Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:
Schuld daran sind nicht die Bands oder deren Teams (z.B. Technik), ganz im Gegenteil, wie Axel Molinski betont: „Sie alle sind unglaublich diszipliniert mit den Einschränkungen umgegangen. Das Problem sind die Beifallskundgebungen und das Mitsingen der Zuschauer.“
Und das ist fast schon makaber: „Die Leute sind so begeistert von den Unplugged-Konzerten, sind in ihrer Begeisterung laut und dadurch reißen wir die Grenzwerte permanent deutlich.“
Aber: Für Axel Molinski ist es ganz wichtig, dass die Tradition der kölschen Konzerte in der Volksbühne nicht stirbt. „Wir setzen zwar 2024 aus, aber sobald wir ein Zeichen aus Münster bekommen (wird im zweiten Quartal 2024 erwartet, d. Red.) werden wir sofort wieder aktiv.“