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Zoff im WahlkampfKölsche Don Camillos: Jetzt gibt's Ärger für Kölner Pfarrer

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Immer auf Konfrontationskurs: Don Camillo (Fernandel) und Peppone (Gino Cervi). In der ARD ist der italienische Filmklassiker mehrfach zu sehen gewesen, hier eine Szene aus „Die große Schlacht des Don Camillio“. Jetzt haben auch zwei Kölner Pfarrer etwas auszufechten... 

Köln – Zwei bekannte Kölner Geistliche mischen den Wahlkampf auf und sorgen für kontroverse Diskussionen.

Zum einen der katholische Pfarrer Franz Meurer. In einem Internet-Video hat sich der Alternative Ehrenbürger für den OB-Kandidaten der SPD, Andreas Kossiski, stark gemacht.

Kölner Pfarrer Franz Meurer zur OB-Wahl: Henriette Reker ist eine tolle Frau, aber...

Meurer sagte, er sei seit 51 Jahren Mitglied der CDU und deshalb falle es ihm schwer, zur Wahl des SPD-Mannes aufzurufen, aber „die grünen Wahlsieger in Köln brauchen dringend Unterstützung“, führte er aus.

Alles zum Thema Henriette Reker

Amtsinhaberin Henriette Reker halte er persönlich für „eine tolle Frau“, aber Kossiski habe als Ex-DGB-Chef und ehemaliger Polizist mehr wirtschaftspolitische, sicherheitspolitische und sozialpolitische Kompetenz. Vor fünf Jahren hatte sich Meurer für den SPD-Kandidaten Jochen Ott ausgesprochen.

Auch der evangelische Südstadtpfarrer Hans Mörtter hat sich zu Wort gemeldet. Er hat auf seiner Facebook-Seite für ein Ratsbündnis aus Grünen, SPD, Linken und Volt geworben. In einem schwarz-grünen Bündnis hätte Sozialpolitik nicht die erforderliche Bedeutung.

Im Netz tobt eine heftige Diskussion. Genossen und deren Anhänger begrüßen die „klaren Worte“ der Pfarrer und verweisen auf die Meinungsfreiheit. Grüne und Anhänger aus dem Reker-Lager mahnen hingegen an, dass „kirchlichen Amtsträgern parteipolitische Einflussnahme“ in dieser Form nicht erlaubt sei.

CDU-Chef Bernd Petelkau kommentierte das Verhalten seines Parteikollegen eher gelassen. Er sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Ich werde Herrn Meurer nach der Wahl zu einem Kaffee einladen, um mit ihm darüber zu sprechen.“ Ebenso Pfarrer Mörtter.

Evangelische Kirche im Rheinland äußert sich zu Kölner Südstadt-Pfarrer

Am Dienstag (22. September) wurde bekannt: Die Evangelische Kirche im Rheinland übernimmt den Fall. „Wir beschäftigen uns mit einem Video von Pfarrer Mörtter, das er unter anderem auf seiner eigenen Facebook-Seite wie auch auf der Seite der Lutherkirche in der Kölner Südstadt promotet“, sagte der Sprecher der Kirche, Jens-Peter Iven.

In dem Video spricht Mörtter über die politische Situation in Köln nach der Wahl. Die überwiegende Mehrheit der Bürger habe grüne und rote Parteien gewählt, sagt er. Da mache es für ihn keinen Sinn, wenn im Stadtrat Grüne und CDU zusammenarbeiteten: „Grün allein ist megawichtig, völlig klar, aber wo bleibt das Soziale?

Kölner Südstadt-Pfarrer Hans Mörtter: Gebe Gedankenimpulse

Mörtter sagt, er gebe in dem Video keine Wahlempfehlung für die OB-Stichwahl am Sonntag ab. „Ich gebe Gedankenimpulse.“ Dass das Video untersucht werde, nehme er gelassen. „Das ist normal. Da beschweren sich Leute, und dann müssen die gucken.“

Iven sagte, Pfarrer müssten bei ihren Äußerungen und ihrem Auftreten beachten, dass sie für alle Gemeindeglieder ansprechbar sein sollten und daher durch ihre Äußerungen Menschen nicht verletzen oder zurückstoßen dürften. „Im Blick auf dieses Kriterium werden wir die betreffende Einlassungen von Pfarrer Mörtter überprüfen. Was daraus folgt, werden wir sehen.“