Letzte RuheHier tragen die Toten Hosen Wölli zu Grabe
Düsseldorf – Seit Samstag ist er die Nummer drei im Familiengrab der größten deutschen Rock’n’Roll-Band. Wolfgang Wölli Rohde, Ex-Schlagzeuger der Toten Hosen, wurde am Samstag in der Gruft der Band auf dem Düsseldorfer Südfriedhof beerdigt. Eine Trauerfeier – mal ganz anders.
Rund 600 Menschen wollten von dem Mann Abschied nehmen, der im Alter von 65 Jahren einem Krebsleiden erlegen war. Viele Jahre an der Schießbude der Band. Ungekrönter Liebling der Fans.
„Kirschwasserkönig“ nannten sie den Kieler, der in Düsseldorfer seine Heimat gefunden hatte.
Und Kirschwasser war es auch, das Hosen-Sänger Campino beflügelte, ein Abschiedswort an den Drummer zur richten, den er im Alter von zwölf Jahren kennengelernt hatte. Und den er für immer in seinem Herzen tragen wird.
Kein Kreuz in der Kirche. Ein Blumenmeer auf dem Sarg. Sonnenstrahlen durch bunte Fenster. Ein Schlagzeug, zwei Gitarren und ein großes, schönes Foto von Wölli.
Ein Hoch auf den Kirchwasserkönig
„Und jetzt erstmal einen Schluck auf den Kirschwasserkönig“, sagte ein sichtlich bewegter Campino. Enterte die Kanzel und nahm einen kräftigen Schluck aus einer Kirschwasserpulle. „Wölli war zwölf Jahre älter als wir. Aber er hat uns das nie spüren lassen. Aber eins muss ich auch sagen – man kann ihm nicht sagen, er wäre die Stimme der Vernunft in unserer Band gewesen. Wölli, wir werden dich vermissen.“
Walter Köberle von der DEG war da, Aleks Spengler von Fortuna, Bela B., Schlagzeuger der Ärzte, Autor Jan Weiler (Maria, ihm schmeckt's nicht“).
„Wölli hat uns zu einer großen Familie gemacht“, sagte seine Ex-Frau Daniela Witzel. Seine Söhne Alex, Joey und seine Tochter Nana brachten das musikalisch rüber. Gemeinsam sangen sie in der Kirche: „Wir haben Blut von dir im Herzen, das ist alles, was bleibt. Wir haben Sehnsucht nach dir im Herzen, lange noch kein Grund zur Traurigkeit.“ R.I.P. Wölli!