Weitere Dosen kommenLaumann: Impf-Buchung in NRW für alle über 60 möglich

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Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann informiert am Mittwoch (31. März) über die Corona-Lage und das Impfgeschehen in NRW.

von Stefanie Monien (smo)Christopher Hostert (cho)

Düsseldorf – Am Mittwoch (31. März) um 11.30 Uhr hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in einer Pressekonferenz über die aktuelle Lage der Corona-Pandemie und zum Impfgeschehen in NRW informiert. Auch Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Essen, hat an der Pressekonferenz teilgenommen.

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Astrazeneca ausgesetzt: Was sagt Laumann in der NRW-Pressekonferenz?

Wir fassen für Sie hier die wichtigsten Aussagen des NRW-Gesundheitsministers in übersichtlichen Stichpunkten zusammen.

  • Laumann hält eine Test-Pflicht für moralisch vertretbar. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hatte am Dienstagabend bei Markus Lanz eine Test-Pflicht für Schüler angedroht.
  • Die Voraussetzungen für Hausarztpraxen seien die gleichen wie bei der Grippeschutzimpfung. 
  • Laumann ist davon überzeugt, dass sich viele Menschen für den Impfstoff Astrazeneca entscheiden werden.
  • Die Verteilung an die Arztpraxen laufe über den Bund und einen üblichen Verteilungsschlüssel. Die Länder hätten damit laut Laumann nichts am Hut. 
  • Laumann geht trotz des Impf-Stopps von Astrazeneca für alle unter 60 nicht von einer Verzögerung im Impf-Plan aus.
  • Bei den fünf Todesfällen in Zusammenhang mit Astrazeneca handele es sich um vier Frauen und einen Mann.
  • Laumann erklärt, er hätte kein Problem, sich mit Astrazeneca impfen zu lassen. Er bleibt aber bei seinem Grundsatz, dass er sich impfen lässt, wenn er und seine Altersgruppe dran sind. Der Gesundheitsminister ist 63 Jahre alt.
  • Durch das Impf-Angebot für alle Menschen über 60 erhoffen sich sowohl Werner als auch Laumann einen Schub bei den Impfungen in NRW.
  • Für die Gruppe ab 60 gäbe es eine hinreichende Studiengrundlage, weswegen Werner eine Impfung für diese Personen weiter für richtig hält.
  • Werner zeigt Verständnis für die Verunsicherung in der Bevölkerung beim
  • Prof. Dr. Jochen A. Werner übernimmt das Wort.
  • Auch die Betriebsärzte sollen bald impfen können.
  • Laut Ministerium wird an die Hausarztpraxen in den ersten zwei Wochen der Biontech-Impfstoff geliefert, später dann Astrazeneca.
  • 400.000 Impfdosen sollen nach Ostern an Hausarztpraxen in NRW gehen. Die Hausärzte seien zwar an die Impfreihenfolge gebunden, hätten aber auch etwas Spielraum.
  • Im April sollen 1,5 Millionen Impfungen mit Biontech und Moderna durchgeführt werden. Vor allem Menschen über 70 soll nach Ostern ein Impfangebot gemacht werden. Auch Partnertermine soll es geben.
  • Alle Menschen über 60 können ab Samstag einen Termin für eine Impfung mit Astrazeneca buchen. 
  • Menschen über 60 werde angeboten, sich mit diesem Impfstoff impfen zu lassen. An den Ostertagen soll mit der Verimpfung der neuen Dosen begonnen werden.
  • Am Samstag erwarte NRW nochmal eine große Lieferung Astrazenca, etwa 380.000 Dosen sollen geliefert werden.
  • Menschen, die die Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten hatten, müssten sich um die Zweitimpfung aber keine Sorgen machen, erklärt Laumann. Bis die Zweitimpfung ansteht, würde auch für die unter 60-Jährigen geklärt sein, welchen Impfstoff sie bei der Zweitimpfung erhalten.
  • Anfang Mai würde für die ersten Menschen in NRW die Zweitimpfung mit NRW anstehen. Zu den Zweitimpfungen habe die Ständige Impfkommission noch keine Entscheidung getroffen.
  • Der Impfstoff Astrazeneca soll trotzdem weiter verwendet werden. Aber eben nur bei Personen über 60 Jahren. Das gelte für alle Bundesländer in Deutschland.
  • Zwischen 600.000 und 700.000 Impfungen mit Astrazeneca habe es in Nordrhein-Westfalen bisher gegeben.
  • Vieles zu den Ursachen sei aber weiter ungeklärt.
  • In NRW habe es bisher acht schwere Vorfälle gegeben, die mit Astrazeneca in Verbindung gesetzt werden. Fünf Personen sind gestorben. Alle waren unter 60 Jahre alt.
  • Impfungen mit Astrazeneca seien wirksam, aber nur noch für Menschen unter 60 uneingeschränkt von der Ständigen Impfkommission empfohlen.
  • NRW setzt Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff für unter 60-Jährige vorläufig aus.
  • Hohe Testzahlen helfen die Pandemie einzugrenzen, ist sich Laumann sicher. So würden viele Menschen von einer Infizierung erfahren, was sonst vielleicht nicht oder erst später aufgefallen wäre.
  • Zu Beginn der Pressekonferenz informiert Laumann wie gewohnt über die aktuellen Zahlen in Nordrhein-Westfalen. NRW liegt am 31. März bei einer Inzidenz von 130,7. 

Angela Merkel äußerte sich zu Astrazeneca

Seit Dienstag (30. März) ist die Impfung mit dem Wirkstoff von Astrazeneca für Bürger unter 60 Jahren bundesweit ausgesetzt.

Alles zum Thema Moderna

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel warb am Dienstagabend dafür, den Astrazeneca-Wirkstoff bei unter 60-Jährigen nur nach ärztlichem Abwägen und Ermessen einzusetzen.

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Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium hatte als eine der ersten Behörden einen sofortigen Stopp der Corona-Impfungen mit Astrazeneca erlassen. (smo/ch)