NRW-WahlDuell zwischen Wüst und Kutschaty, doch die besten Reden hielt anderer Kandidat

In der „Wahlarena“ trafen (v.l.) Thomas Kutschaty (SPD), Mona Neubaur (Grüne), Hendrik Wüst (CDU), Joachim Stamp (FDP) und Markus Wagner (AfD, nicht im Foto) am 3. Mai 2022 in Köln aufeinander.

In der „Wahlarena“ trafen (v.l.) Thomas Kutschaty (SPD), Mona Neubaur (Grüne), Hendrik Wüst (CDU), Joachim Stamp (FDP) und Markus Wagner (AfD, nicht im Foto) am 3. Mai 2022 in Köln aufeinander.

Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Die Prognosen zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Herausforderer Thomas Kutschaty (SPD).

Wenn am Sonntag, 15. Mai 2022, in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt wird, dann schauen alle auf den amtierenden Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (46, CDU) und seinen Herausforderer Thomas Kutschaty (53, SPD).

Haben beide einen guten Wahlkampf gemacht, um die Stimmen der Wähler und Wählerinnen zu bekommen? Die Prognosen sehen die beiden Politiker eng beieinander.

In Sachen Reden gibt es allerdings einen klaren Sieger – und der heißt weder Wüst noch Kutschaty. Nach Auffassung des Verbandes der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) im NRW-Landtagswahlkampf hat FDP-Spitzenkandidat Joachim Stamp am besten geredet. Stamp sei „vergleichsweise dynamisch und energiereich“ aufgetreten und habe „stimmlich, gestisch und mimisch überzeugt“, bescheinigten die Rhetorik-Profis dem FDP-Mann am Samstag, 14. Mai 2022, nach einer Analyse der Reden aller fünf NRW-Spitzenkandidaten. Damit habe er auch „über gelegentliche Stolpermomente in der Syntax oder einige holprige Übergänge“ hinweggetröstet.

Platz zwei belegte im Rhetorik-Ranking der SPD-Herausforderer Thomas Kutschaty, den die Fachleute als „sehr anschaulich, aber zu leidenschaftslos“ einstuften. CDU-Amtsinhaber Hendrik Wüst landet auf Platz Drei. „Der Ministerpräsident macht nichts falsch, bleibt aber hinter den Möglichkeiten eines Landesvaters im Krisenmodus zurück“, so die Bewertung - „ordentlich aber zu unstrukturiert“.

Die Ansprachen der Grünen Mona Neubaur empfanden die Redenschreiber als „kraftvoll, aber schwach in der Argumentation“ - Platz vier. Letzter wurde der AfD-Mann Markus Wagner. Seine Auftritte taugten als „Lehrstück in Sachen Demagogie“, urteilte der Verband. Über das Ranking hatte auch die „Rheinische Post“ berichtet. (dpa)