Konzern macht SchlussDisney verkündet jetzt das Ende einer Ära – bald auch bei uns?

Auf einem Fernseher sind verschiedene Streaming-Dienste geöffnet, hier im März 2022.

Disney kündigt eine radikale Änderung an.

Aus die Maus? Der US-Konzern Disney plant eine große Veränderung. Der Beschluss hat dabei einen ganz bestimmten Grund.

von Jana Steger  (JS)

„Dschungelbuch“, „König der Löwen“ oder „Aladdin“ – Filme, die ganze Generationen prägten. Mit „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ feierte das Walt Disney-Studio 1937 seine Zeichentick-Filmpremiere in Los Angeles. Bis heute lockt der Konzern Jung und Alt mit seinen beliebten Filmen in die Kinos.

Seit Ende 2019 verfügt das Unternehmen über seinen eigenen Streamingdienst „Disney+“. Zahlreiche Filme stehen dort zur Verfügung. Es war der Beginn einer neuen Ära. Und während sich Streaming-Dienste und digitale Käufe in den Vordergrund drängen, geraten physische Datenträger wie DVD oder Blu-rays immer weiter in den Hintergrund.

Der Anfang vom Ende? Disney verkündet radikale Änderung

Und das hat nun Folgen: Laut Berichten des australischen Portals „7News“ kündigte Disney einen radikalen Entschluss an: Schon bald werde das US-Unternehmen den Verkauf physischer Datenträger einstellen – und das angeblich bereits in naher Zukunft. Heißt: Keine DVDs mehr und keine Blu-rays.

Der im Mai 2023 erschienene Marvel-Film „Guardians Of The Galaxy Vol 3“ soll damit vorerst der letzte Disney-Film sein, der in physischer Form in die Läden kommt. Wer nun hierzulande bereits plant, so schnell wie möglich in den nächsten Laden zu rennen, um noch eben den Lieblings-Disney-Film auf einem physischen Datenträger zu ergattern, hat jedoch erst einmal keinen Grund zur Sorge.

Von der Änderung seien nämlich erst einmal nur zwei Länder betroffen: Australien und Neuseeland. Das bedeutet: Deutschland ist von dem Vorhaben bisher ausgenommen. Die Gründe für die radikale Entscheidung seitens des Konzerns sind jedoch naheliegend.

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Wie das Portal berichtete, ließe sich die Umgestaltung des Geschäftsmodells auf einen Rückgang der physischen Verkäufe sowie die zunehmende Beliebtheit digitaler Unterhaltungs-Services zurückführen. Allen voran wohl der hauseigene Streaming-Diensts Disney+.

Auch in Deutschland sind die Umsätze im DVD-Kaufmarkt seit vielen Jahren rückläufig: Lagen sie 2004 bei über 1,3 Milliarden Euro, lagen sie im vergangenen Jahr bei noch knapp 190 Millionen.

Bis die geplante Änderung in Kraft tritt, wird es allerdings noch etwas dauern. Schließlich werden Händler ihre noch vorhandenen Lagerbestände nicht einfach so entsorgen. Langfristig gesehen sei jedoch nicht auszuschließen, dass sich wegen genannter Gründe auch weitere Konzerne zu ähnlichen Änderungen durchringen werden und sich von physischen Datenträgern abwenden.