Marc Terenzi spricht im Interview über Boygroup-Erfahrungen, das Patchwork-Leben mit Ex-Frau Sarah Connor und wie er nach seinem schlimmen Absturz wieder zurück auf den richtigen Weg gefunden hat.
Marc Terenzi mit neuer BandWarum er jetzt Boygroup-Welthits auf Deutsch singt
Köln. Marc Terenzi (43), der ganz besondere Pop-Paradies-Vogel: Mal ganz oben, mal weit unten. Mal superreich, mal pleite. Mal verliebt, mal entliebt, mal Popstar, mal Stripper. Doch das wird alles anders – verspricht er im EXPRESS.
Gerade ist er mit neuer Band TEAM 5ÜNF am Start, hat mit ihr den ersten Singlehit „Komm zurück zu mir“, und am 3. September erscheint das Album „Einmal Boyband und zurück“ – mit deutsch gesungenen Boyband-Oldies!
Marc Terenzi im EXPRESS-Interview
Nach 20 Jahren ihr Boygroup-Comeback. Wie war das erste Treffen?
Marc Terenzi: Es war fast magisch. Es fühlte sich an wie vor über 20 Jahren, als ich noch so jung war. Das Kribbeln von damals ist zurück.
Und wie ist es mit der Kondition – immer noch fit?
Marc Terenzi: Bei den ersten Trainingsstunden haben wir schnell gemerkt, dass wir keine 20 mehr sind. Dann haben wir Gas gegeben, inzwischen ist es perfekt. Es wird Zeit, dass wir auf Tournee gehen können.
Für Sie begann mit der ersten Karriere vor 20 Jahren eine Achterbahnfahrt: Sex & Drugs & Rock’n’Roll – dann der Absturz. Immer in den Schlagzeilen. Angst, dass es wieder losgeht?
Marc Terenzi: Nein. Ich bin heute komplett anders als damals. Ich bin ja auch kein Teenager mehr. Als 20-Jähriger habe ich gedacht, dass das Leben nur Party sei. Das war zuerst auch schön, ich habe es genossen. Aber natürlich blieb es nicht so. Es artete aus in Saufen, wildes Leben, abgebrochene Beziehungen, Pleite. Party is over. Ich habe es zum Glück gerade noch früh genug gemerkt, ein neues Kapitel in meinem Leben aufgeschlagen.
Wann wurde Ihnen klar, dass es der falsche Weg ist?
Marc Terenzi: Als ich eine Pause eingelegt hatte, zurückblickte. Ich habe mich gefragt, ob mich das alles wirklich glücklich macht. Glücklicherweise habe ich die richtige Antwort gefunden und den Entschluss fassen können, noch mal neu zu beginnen.
Wer hat da geholfen?
Marc Terenzi: Ich habe eine tolle Frau gefunden, die mir in allem zur Seite steht und arbeite wieder vernünftig. Ich habe mein Leben auf den Kopf gestellt: Ich habe mein eigenes Fitness-Studio, lebe vegan, habe seit zwei Jahren keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken. Ich bin wieder richtig fit – das ist vielleicht auch ein Ergebnis meines bisherigen Lebens.
Wie meinen Sie das?
Marc Terenzi: Ohne meine Vergangenheit würde ich nicht sein, wo ich bin. Alles, was ich erlebt habe, hat mich stark gemacht und mündet in dem Marc Terenzi von heute, in meinem Leben, meinen Gedanken, in meine Musik. Jetzt weiß ich genau, was ich will.
Ein Ergebnis ist Ihr neues Album „Einmal Boyband und zurück“, auf dem Sie Boygroup-Welthits auf Deutsch singen. Warum?
Marc Terenzi: Weil mir irgendwann aufgefallen ist, dass viele Fans in Deutschland die Lieder der Boygroups nicht richtig verstehen. Sie hatten mit den Texten Probleme. Das wollen wir ändern.
Ist es schwer für Sie als Amerikaner, Deutsch zu singen?
Marc Terenzi: Ich hatte erst Bammel davor, es war wirklich nicht leicht. Denn ich spreche im normalen Leben nur Denglisch, und das geht auf der Bühne nicht. Ich habe die Songs stundenlang geübt.
Welcher Song gefällt Ihnen selbst am besten?
Marc Terenzi: Das ändert sich oft von Tag zu Tag. Zur Zeit ist es unsere erste Single „Komm zurück zu mir“. Es ist ein wunderbares Lied, das Original ist „Back for Good“ von Take That, einer der schönsten Songs der Pop-Geschichte. Ich habe ihn unzählige Male gehört. Mit dem Lied habe ich übrigens selbst singen und Klavier spielen gelernt.
Wie fing es denn bei Ihnen an?
Marc Terenzi: Den Grundstein für meine Karriere hat meine Großmutter gelegt, als ich drei Jahre alt war. Sie hatte ein Tanzstudio, zeigte mir schöne Schritte und begeisterte mich für Musik. Später, so als ich sechs war, wollte ich unbedingt Klavier spielen. Und das klappte, obwohl wir kein Geld für ein Instrument hatten. Denn meine Mutter arbeitete in einer Kirche und nahm mich oft mit. Während sie arbeitete, durfte ich auf dem Klavier spielen. Je älter ich wurde und je mehr ich übte, desto stärker wurde mein Wunsch, in einem großen Saal vor Publikum aufzutreten.
Das haben Sie geschafft – Sie sind in der Boygroup-Welt gelandet. Wie kam es dazu?
Marc Terenzi: Auslöser war ein Video der Backstreet Boys, das ich als Zwölfjähriger sah. Fand ich cool. Und da die Backstreet Boys aus Orlando/Florida kamen, wo die Musikindustrie angesiedelt ist, wollte ich da auch unbedingt hin. Irgendwann klappte es. Ich ging nach Orlando – und habe unsere Band Natural gegründet…
...mit der Sie dann vom berühmten Manager Lou Pearlman entdeckt wurden…
Marc Terenzi: Ja. Pearlman hatte ein eigenes Studio, das von großen Popstars benutzt wurde. Das konnte man für 175 Dollar pro Stunde mieten. Eines Tages habe ich mein Geld zusammengekratzt und es gemacht. Das Verrückte war: Pearlman hörte uns, dachte aber, das sei Pink, die er unbedingt persönlich begrüßen wollte. Er hat ganz schnell einen Vertrag mit uns gemacht – und kurz darauf waren wir in Deutschland.
Aussehen, Tanzen,Singen – was ist am wichtigsten für eine Boygroup-Karriere?
Marc Terenzi: Das ist alles wichtig – aber am wichtigsten ist, dass du an das glaubst, was du machst. Fans sind nicht dumm, die merken schnell, ob du es ernst meinst, was du singst. Deswegen singe ich nur Songs, hinter denen ich stehe: Ist es ein fröhlicher Song, bin ich glücklich, bei einem traurigen kann ich heulen.
In Deutschland haben Sie Sarah Connor kennengelernt, mit der Sie von 2004 bis 2010 verheiratet waren. Sarah und Sie führen längst Ihre eigenen Leben. Wir kommen Sie miteinander klar?
Marc Terenzi: Wir sind eine große, moderne Patchwork-Family. Die Kinder schlafen mal hier, mal da, haben ihren Schreibtisch hier und da, machen mal hier, mal da Ferien. Wir sind eine ganz große Familie. Das passt perfekt. Wie es jetzt ist, so soll es bleiben.
Ihre gemeinsamen Kinder sind inzwischen gemeinsam aufgetreten. Mal dran gedacht, so was wie die Kelly-Family ins Leben zu rufen?
Marc Terenzi: (lacht) Es wäre super, aber ich glaube nicht so richtig, dass es klappt.
Marc Terenzi: Vom Mädelsschwarm zum Dschungelkönig
Marc Terenzi (geboren am 27. Juni 1978 in Natick/Massachusetts). Von 1999 bis 2004 als Sänger und Gitarrist der Boygroup Natural unterwegs. Startete 2005 seine Solo-Karriere und schlitterte 2015 in ein Insolvenzverfahren. 2017 wurde er RTL-„Dschungelkönig“.
Terenzi war von 2004 bis 2010 mit Popsängerin Sarah Connor (41) verheiratet (drehte mit ihr auch die Pro7-Reality-Show „Sarah & Marc in Love“ im Jahr 2005).
Die beiden haben gemeinsam Sohn Tyler (17) und Tochter Summer (15). 2009 war Marc kurze Zeit mit Model Gina-Lisa Lohfink(34) liiert, 2013 mit dem Playmate Myriel Brechtel (37). Er lebt jetzt mit Stylistin Viviane Ehret-Klaunau (30) in Berlin zusammen.