Der Dschungel ist näher, als man glaubt. Das bekam Steffen Henssler zum Auftakt der neuen Staffel von „Grill den Henssler“ zu spüren.
„Grill den Henssler“Glööckler lässt Laura Wontorra auflaufen – „Darf einer Frau nicht passieren“
Zum Auftakt der 16. Staffel präsentierten sich Steffen Henssler, seine Moderatorin Laura Wontorra („Das dritte Coronajahr und das dritte Jahr mit Laura Wontorra – irgendwie gewöhnt man sich halt an alles!“) und auch die Gäste in Hochform. Und damit sind nicht nur die menschlichen gemeint.
In der „Dschungel-Edition“ der Vox-Show versuchten die Dschungelcamp-Hochkaräter der 2022er-Ausgabe, Filip Pavlovic (amtierender König), Anouzschka Renzi (Prinzessin) und Harald Glööckler (Diva), unter der Anleitung von Koch-Coach Lisa Angermann (Sterneköchin aus Leipzig), Henssler ordentlich einzuheizen.
Bei diesem Unterfangen bekamen sie tierische Verstärkung. Und zwar wortwörtlich: Erst wurde Henssler eine Königspython um den Hals „gebunden“, dann durfte er die hautnahe Bekanntschaft einer 25-jährigen chilenischen Vogelspinne machen. Henssler, der Mann, der gern den Lauten macht, dann aber auch zu seinen Sprüchen steht, bewältigte beide „Dschungelprüfungen“ trotz Nervosität. Der Schlange attestierte er eine „erstaunlich trockene Haut“, der pelizige Achtbeiner überraschte ihn durch seine „Flauschigkeit. Das ist wie ein Kuscheltier, piekst nur ganz leicht.“ Laura Wontorra war hin und weg: „Steffen, du Held!“
„Grill den Henssler“-Kandidat Filip: „Ich bin kochtechnisch eine Katastrophe“
Wesentlich giftiger wollte das Dschungeltrio agieren. Immerhin hatte Glitzer-Glööckler im letzten Jahr schon mal ein Dessert- und auch das Gesamtduell gewonnen und Anouschka Renzi vor ziemlich exakt vor 21 Jahren schon mal in Alfred Bioleks „Alfredissimo!“ ihr „Poult provencale“ gekocht.
Lisa Angermann, der Coach, war vor ihrer GdH-Premiere dank ihres Sieges bei „The Taste“ (2017) und dem gerade verteidigten Michelin-Stern für ihr Restaurant „Frieda“ sowieso über jeden Zweifel erhaben. Blieb eigentlich als Achillesferse nur ausgerechnet Dschungelkönig Filip I. Er machte auch gleich wenig Mut: „Ich bin kochtechnisch 'ne Katastrophe.“
Unter dem Dschungelmotto „Es wird schrecklich schön“ (Wontorra) entsponn sich aber zügig eine einseitige Grillkiste. Beim Improgang (Krokodilfleisch, Heuschrecken und Mielie Pap) trotzten die Promis dem Maître noch ein Remis ab und gingen dank einer gewonnenen Küchencompetition sogar kurz in Führung, aber in den Einzelduellen der Promis gegen den Küchenmeister ging es dann schnell abwärts. Henssler bezwang Pavlovic 19:9, Renzi 22:21 und Glööckler 20:16, bis am Ende der Erdutschsieg (83:65) feststand.
„Grill den Henssler“: „Backerbsen-Manko“ bringt Abzüge
Das freute den Champ aufrichtig. „Ich spüre, dass diese Staffel richtig gut wird.“ Sollte sie auch: Die 15. endete damit, dass Henssler erstmals in acht Jahren mehr Duelle verlor als gewann.
Was brachte dieser Staffel-Auftakt nicht alles für tolle Erkenntnisse! Filip Pavlovic ist wirklich so sympathisch verpeilt, wie er tut. Man muss ihn lieben, das gilt auch für Henssler. Der wurde nur einmal grantig, als Filip ihm freundlich „Ich küsse deine Augen, Stefan“ zurief. „Drecksack“, kommentierte Henssler den fehlerhaften Vornamen.
Aber ansonsten: echt Zucker, der Dschungelkönig. Und Single auch noch. Leider aber „unvermittelbar“, sagen seine Freunde. Und am Herd wahrlich ein Desaster: Er ging mit „weißer Bohnensuppe mit Backerbsen und kroatischem Trüffel“ 9:19 baden. Und das, obwohl Henssler die Backerbsen vergaß, was ihm von Mirja Boes und Christian Rach Rüge und Punktabzug einbrachte – kaum so von Calli Calmund: „Mir hat die Suppe och ohne die Scheißbackerbsen jeschmeckt“, schmatzte er.
„Grill den Henssler“ – Mirja Boes: „Krokodil ging im Mund nicht weg“
Zweite Erkenntnis: Christian Rach hat eine afrikanische Schwägerin! Deshalb wusste der permanente Schlauberger auch fundiert über die richtige Zubereitung von Fufu (Mielie Pap) zu dozieren. Das Gericht, das der Ex-„Restauranttester“ (RTL) nicht kennt, muss wahrlich erst noch erfunden werden.
Mirja Boes kann ihrem Nachnamen bei Wertungen doch Ehre machen. Aber nur mit schlechtem Gewissen. „Schäbbich, aber leider wahr“, grummelte sie entschuldigend, als sie einen Teller mit mauen 3 Punkten bewerten musste. „Aber das Krokodil ging im Mund nicht weg und wurde immer mehr.“ Und auch gegen den bei der Nachspeise (orientalischer Kaiserschmarrn) gegen Köche und Mitjuroren wütenden Rach bewies sie Kante. Als er Mirjas wesentlich höhere Wertung bemaulte, kanzelte sie ihn ab: „Du kommst gleich auf die stille Treppe.“
„Grill den Henssler“: Glööckler lässt Wontorra auflaufen
Abkanzeln. Gutes Stichwort für Glitzer-Glööckler. Man kann die wandelnde Marke („Ich promote mich selbst“) mögen oder meiden, aber kalt lässt er keinen. Aber er ist nicht wirklich ein höflicher Zeitgenosse. Wenn ihm was nicht passt, dann ledert richtig los. Als Laura Wontorra Perrücke statt Haarteil sagte – zweimal! – meinte Glööckler maximal herablassend: „So was darf höchstens einem Mann passieren.“
Da wurde die von Henssler wegen ihres gelb-schwarzen Gewandes als „Tigerin von Eschnapur“ bezeichnete Laura zum verängstigten Kätzchen und suchte bei Henssler Welpenschutz. Weit gefehlt: „Na, verärgerst du wieder unsere Gäste?“
Dritter Gast: Anouschka Renzi. Auf ähnlichem Erhabenheitslevel wie ihr Busenfreund Glööckler und wie bereits im Dschungel auch bei GdH latent schummelwillig. Und als BFF von Glööckler trotzdem (oder gerade deshalb) nicht vor dessen Stichelein gefeit. Als sie sich beim gemeinsam zubereiteten Impro-Gang nach erledigtem Teilstück zurücklehnen wollte („Ich bin durch, ich kann nach Hause“) meinte Glööckler süffisant: „Du bist schon lange durch, Schatz.“ Einfach zu püüützig.
Das „Grill den Henssler“-Auftaktmenü war abwechslungsreich, gut durchgebraten, trefflich gewürzt mit Pepp und Wumms, zerging auf der Zunge und wurde elegant unterhaltsam serviert. So was macht Appetit auf mehr. (tsch)