The Voice of GermanySarah Connor boykottiert Regel: „Da mache ich nicht mit!“

So aufgelöst hat man Sarah Connor bei „The Voice of Germany“ (ProSieben) bisher nicht zu sehen. Doch Sarah Connor wäre nicht Sarah Connor, wenn sie nicht einfach ihre eigene Show machen würde.

Köln. „The Voice of Germany“ geht in die nächste Runde, doch der Weg zu den Battles führt jetzt über einen weiteren Stolperstein. Gerade wurde noch für die Talente gebuzzert, jetzt haben sie nur 48 Stunden Zeit, einen neuen Song zu lernen - um anschließend in Trios anzutreten, aus denen nur jeweils zwei Kandidaten weiterkommen. Noch mehr Druck für die Kandidaten, aussortiert zu werden, und noch mehr Entscheidungsqual für die Coaches, auf wessen Kosten sie ihre liebevoll zusammen gestellten Teams ausdünnen müssen.

Doch nicht mit der Soul-Queen aus Delmenhorst! Die Aufgabe, bereits im ersten Coaching ein Talent nach Hause zu schicken, verunsichert sie besonders im Falle ihres Dreierteams Archippe Mbongue Ombang, Ann Sophie Dürmeyer und Jennifer Williams Braun. Drei herausragende Blues-Stimmen, die mitfühlend und kollegial miteinander proben, sich gegenseitig motivieren und dann auch noch hinreißend den Befreiungs-Song „Stand Up“ aus dem Film „Harriet“ performen: Wie soll sich ein Coach hier entscheiden?

„The Voice of Germany“: Sarah Connor„ völlig durcheinander“

Sonst so schlagfertig, murmelt Sarah „Chaos, Chaos, ich bin völlig durcheinander“ und entscheidet sich dann hilflos für Jennifer: „Aber hier geht es nur um winzige Nuancen.“ Das trifft die 64-Jährige Amerikanerin mindestens so unvermittelt wie Connor selbst, die anschließend ziellos durch die Brandenburger Landgut-Location wandert, nur um zu beschließen: „Das ist einfach eine besch... Regel mit dem Aussortieren. Da mache ich nicht mit.“

Alles zum Thema The Voice of Germany

Wie genau es ihr gelungen ist und warum es auch nicht in anderen, ähnlichen Fällen gegangen ist, verrät die Sendung nicht. Auf jeden Fall gibt es für dieses Team eine Ausnahme: Sarah nimmt ihre Entscheidung gegen Jennifer zurück, und so kann diese gemeinsam mit der stimmgewaltigen, aber 2015 glücklosen ESC-Teilnehmerin Ann Sophie und dem überaus talentierten Medizinstudenten Archippe die Battle-Bühne zum Leuchten bringen.

Mark Forster: „Das beste Battle, das wir je bei ‚The Voice‘ hatten“

„Das war das beste Battle, das wir je bei "The Voice“ hatten", staunt Mark Forster: „Es zeigt uns, wie geil Musik sein kann.“ „Hammergeil“, ergänzt Nico Santos: „Voller Soul und Herzblut.“ Von Johannes Oerding kommen nur zwei Worte: „Champions League“, und an Jennifer gerichtet: „Du hast etwas Göttliches, etwas vom Himmel Geschicktes.“

So gepriesen, wird die Wahl für Sarah Connor nicht einfacher - zumal sie nicht im Battle-Studio sein kann, weil sie vor den Aufzeichnungen im September an Corona erkrankt war. Vom Videoscreen aus entscheidet sie sich jedoch schließlich für Archippe: „Ich bin einfach dein größter Fan.“ Doch apropos „vom Himmel geschickt“: Noch immer muss keines der drei ausdrucksstarken Stimmwunder gehen, denn immerhin gibt es noch eine dankbare Regel. Mittels „Steal-Deal“ sichert sich Johannes die Hamburgerin Ann Sophie, während Jennifer in Team Nico unterkommt.

So viel Eintracht und Fügung hätten auch drei Powerladys im Team Nico brauchen können, schließlich heißt ihr Song „Con Calma“ (übersetzt „ruhig"). Stattdessen herrscht bei Azarel Gottfried, Taiga Trece und Milijana Mijatović dicke Luft. Während die coole Venezolanerin Azarel („Ich habe bisher nur unter der Dusche gesungen“) und die deutsch-mexikanische Rapperin Taiga („HipHop gibt mir meine eigene Stimme“) auch aufgrund ihrer Spanischkenntnisse eher spielerisch mit dem Song umgehen, heißt es für Perfektionistin Milijana „üben, üben, üben“. Als ihre Kontrahentinnen nicht mitziehen, fühlt sie sich ausgeschlossen: „Ich muss ihnen wie ein Hund hinterher laufen.“ Als Nicos Vorauswahl sie trifft, hadert sie gewaltig: „Das ist wie ein Messer in meinem Rücken.“

Im anschließenden Latinopop-Battle, aus dem Azarel als Siegerin heraus geht, stellt sich genau dies heraus. Er wolle es „nicht nach Tönen bewerten“, so Mark Forster, aber in diesem „match made in heaven“ hörte er „flow und vibe“. Allein das sei eine Leistung, ergänzt Johannes Oerding: „Ihr habt den Latino in Mark Forster hervor gebracht.“ Für Forster und alle, die ihn kennen, keine Überraschung: „Man nennt mich auch den polnischen Enrique Iglesias.“ (tsch)