Für „Kira Royal“ gehen alle Coaches auf die Bühne, Mark Forster berichtet von einer Feuerwehr-Affäre und ein Maßschneider aus Marburg bringt ihn auf eine schräge Wette: Die „Blind Auditions“ bei „The Voice of Germany“ werden immer blumiger.
Nico Santos ein HärtefallCoaches schließen verrückte Wette bei „The Voice of Germany“
Köln. Demnächst wird Nico Santos vielleicht in dezent beigem Outfit auftreten, mit einem Baseball-Käppi und Bartschatten als I-Tüpfelchen, flankiert von Mark Forster in einem floralen Anzug: weiße Blumenranken auf rotem Untergrund. Das allerdings nur, wenn es Nicolas Lange (40) aus Marburg ins Finale von „The Voice of Germany“ schafft und damit eine Klamottentausch-Wette zwischen den Coaches eingelöst wird.
„So einen feinen Zwirn haben wir hier selten. Arbeitest du bei einem Herrenausstatter?“, staunte Mit-Coach Johannes Oerding bereits nach Langes Mundharmonika-unterstütztem Auftritt mit „Stuck On You“ von Lionel Richie. Als sich der Beruf des tadellos gekleideten 40-Jährigen herausstellte, nahm ein selbstbewusst auftretender Mark Forster („Ich muss jetzt mehr auf die Kacke hauen“) direkt dessen Dienste in Anspruch: „Was machst du als Stilberater denn mit Härtefällen wie Nico?“ - „Das ganze Hemd als Anzug“, schlug Lange vor, worauf die Dinge ihren irren Lauf nahmen: Zieht Lange, der sich für Forster als Coach entschied, ins Finale ein, blüht dem Lebensgefährten von Lena Meyer-Landrut einiges. Stilistisch zumindest.
Absolut keine Stilberatung hingegen brauchte eine junge Sängerin mit einem Namen wie ein Gemälde: Ausdrucksstark präsentierte die 17-jährige Kira Bernard Van Der Zee Michael Jacksons „Man in the Mirror“ und riss damit alle Coaches von den Stühlen - allen voran den selbsternannten „weltgrößten“ Jacko-Fan Nico Santos. „Du hast die Message des Songs perfekt rüber gebracht“, schwärmte er mit leuchtenden Augen und stürmte auf die Bühne, um musikalisch um die 17-Jährige mit karibischen Wurzeln zu buhlen. Dicht gefolgt von Johannes Oerding („Gerade sind reihenweise die Herzen hoch gegangen“), Sarah Connor („Du bist Kira Royal“) und Mark Forster („Hilft ja nix“): Alle im Zeichen des „Man in the Mirror“.
Was entstand, war ein besonderer „Voice“-Moment. Oder, um es mit Kiras Worten zu sagen, ein „wunderschönes Chaos“. Besonders auch, dass sie sich nicht für den größten Jackson- und neuerdings Kira-Fan aller Zeiten entschied, sondern für Sarah Connor: „Als Kind habe ich alle Texte ihres Albums ‚Muttersprache‘ auswendig gekonnt.“
The Voice of Germany: Coach Mark Forster war früher Filmstatist
Und wenn schon von Kindheitsträumen die Rede ist: Erstaunlich, was die Coaches von ihren Leben vor den Mikros und roten Polyester-Drehsesseln berichteten. So war Mark Forster lange als Filmstatist unterwegs, während Sarah Connor Reitunterricht gab. Nico Santos arbeitete als Barkeeper, und bei Johannes Oerding wurde es richtig dreckig: Er stand am Fließband in einer Schlachterei und holte Zimmerleuten auf dem Bau das Bier.
Extrem kann es auch bei Laura Plößer aus dem Odenwald zugehen: sowohl in ihrem Hauptjob als Kindergarten-Erzieherin als auch bei der Freiwilligen Feuerwehr. Mit diesem Ehrenamt hat auch Forster seine Erfahrung gemacht: „Ich habe mich damals bei der Feuerwehr Winnweiler angemeldet, um mit Sabrina zu knutschen“, plauderte er aus dem Nähkästchen. Anschließend sei er nach zwei Wochen direkt wieder ausgetreten. Was aus Sabrina wurde, gab er nicht preis, und eigentlich sollte es ja um Laura gehen: „Sonst bin ich immer für andere da, hier bin ich nur für mich.“ Die überzeugte mit Pinks „F..ing Perfect“ und ihrer Natürlichkeit besonders ihren künftigen Coach Johannes Oerding, dessen Worte diesmal für die ganze Show gelten: „Das war schön, cool, frisch und belebend.“ (tsch)