Der Versuch einer Penisverlängerung ging für einen jungen Mann komplett schief. Statt eines größeren Penis hat er nun Schmerzen und kann praktisch keinen Sex mehr haben. Dem Schönheitschirurgen droht ein Strafverfahren.
Mann kann keinen Sex mehr habenPenisverlängerung ging schief, Ermittlungen gegen Chirurgen
Ein Mann in Paris unterzog sich 2015 das erste Mal einer Penisverlängerung. 2014 folgte ein weiterer Eingriff. Es trat eine Verengung des Penis auf. Mittlerweile hat der damals 25-Jährige neun Operationen hinter sich. Gegen den Chirurgen wird ermittelt.
Der Patient leidet unter Schmerzen und kann praktisch keinen Sex mehr haben, berichtete die Zeitung „Le Parisien“ am Dienstag (22. März 2022). Gegen den Chirurg werde nun wegen fahrlässiger Körperverletzung, Verletzung der Sorgfaltspflicht und Täuschung ermittelt, er befinde sich unter Auflagen auf freiem Fuß.
Um den unerwünschten Effekt zu beseitigen, wollte der Mediziner dem jungen Mann die in der Schönheitschirurgie oft verwendete Hyaluronsäure spritzen, griff stattdessen aber unangekündigt zu einem Füllstoff für Körperkonturen, der ausdrücklich nicht im Intimbereich verwendet werden soll. Es bildeten sich Knoten und Haut löste sich ab, so dass der Füllstoff während sechs Eingriffen wieder herausgepresst wurde. Im Endergebnis wurde die Sache nur noch schlimmer, die Folgen lassen sich schwer rückgängig machen.
Penisverlängerung: Düsseldorfer Arzt warnt vor unseriösen Angeboten
„Das ist natürlich fatal“, sagt der Düsseldorfer Schönheitschirurg Dr. Murat Dağdelen und warnt generell vor unseriösen Methoden: „Finger weg von anderen Produkten im Bereich der Genitalien. Im Zweifel sollte ein plastischer Chirurg sich das anschauen und entfernen.“
Dağdelen führt selbst auch Penisverlängerungen und -verdickungen durch. Einer seiner Patienten war z.B. Reality-TV-Star Ennesto Monté. Oben im Video erklärt der Chirurg, welche Möglichkeiten zur Penisverlängerung es gibt und worauf Männer achten sollten.
Dem jungen Mann in Frankreich wurden in einem Zivilverfahren bereits 65 000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Er ging aber in Berufung, da er die Summe für unzureichend hält. Die Ärztekammer erließ zwischenzeitlich ein zweijähriges Berufsverbot gegen den Chirurgen, ein Jahr davon auf Bewährung. Dagegen wollte der Mediziner vorgehen, sagte dessen Anwalt dem „Parisien“. Dazu droht nun auch ein strafrechtliches Nachspiel. (lwe mit dpa)