In den letzten Wochen sind die Spritpreise immer weiter gefallen. Doch die Anhebung des CO₂-Preises im Jahr 2024 könnte die Zahlen wieder in die Höhe treiben.
Spritpreise bleiben instabilADAC gibt düstere Prognose für 2024
Die Spritpreise sind in den letzten Jahren stark angestiegen, doch immer wieder gibt es Phasen, in denen die Benzinpreise sinken. Meist sind die Preisentwicklungen aber nur von kurzer Dauer.
Laut ADAC hat sich die Preissituation an den Tankstellen derzeit wieder entspannt – beide Kraftstoffsorten sind im Vergleich zur Vorwoche billiger. Die aktuelle ADAC-Auswertung zeigt, dass vor allem Diesel wieder günstiger geworden ist.
Dieselpreis sinkt stärker als der Benzinpreis
Für einen Liter des Selbstzünderkraftstoffs müssen die Autofahrer im bundesweiten Mittel 1,696 Euro bezahlen, das sind 1,9 Cent weniger als vor einer Woche. Ein Liter Super E10 kostet im Schnitt 1,717 Euro und damit 1,5 Cent weniger. Die Spritpreise sind damit zum achten Mal in Folge im Rahmen der wöchentlichen Betrachtung gesunken.
Die Hauptursache für den Rückgang an den Zapfsäulen sind vor allem die niedrigeren Rohölnotierungen. Ein Barrel Rohöl der Sorte Brent kostet derzeit gut 73 US-Dollar - das sind etwa vier Dollar weniger als in der Vorwoche. Damit bewegen sich die Ölpreise in der Nähe der tiefsten Stände seit knapp einem halben Jahr.
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Gleichzeitig steckt im sinkenden Ölpreis auch noch erhebliches Potenzial für ein weiteres kräftiges Absinken der Kraftstoffpreise. Dies gilt vor allem für Diesel-Kraftstoff. Auf ihn fallen rund 20 Cent weniger Steuern an als auf Benzin, tatsächlich kostet Diesel derzeit aber nur 2,1 Cent weniger.
Prognose: Entscheidung der Koalition lässt Spritpreise bald wieder steigen
Doch die von der Koalition geplante stärkere Anhebung des CO₂-Preises schlägt nach Angaben des ADAC auch auf die Spritpreise durch. Der Liter Benzin werde sich dadurch um 1,4 Cent verteuern. Insgesamt erhöhe sich der Literpreis einschließlich der bereits beschlossenen Anhebung von 2023 auf 2024 um rund 4,3 Cent, berichtete der Verkehrsclub am Mittwoch in München.
„Diesel-Fahrer müssen mit zusätzlichen 1,6 Cent gegenüber den ursprünglichen Planungen rechnen, sodass sich der Liter Diesel um rund 4,7 Cent gegenüber 2023 verteuern dürfte“, sagte eine Sprecherin.
Der CO₂-Preis sollte zum 1. Januar 2024 von 30 auf 40 Euro je Tonne steigen. Jetzt soll er auf 45 Euro angehoben werden. Dass der CO₂-Preis dazu genutzt werde, Haushaltslücken zu stopfen, bezeichnete der ADAC als schwierig. Angesichts des zu erwartenden weiteren Anstiegs des CO₂-Preises würden die Spielräume für die Rückerstattung an die Bürger durch das Klimageld weiter verringert. „Gerade für Verbraucher mit niedrigem Einkommen muss diese Kompensation noch in dieser Legislaturperiode kommen“, hieß es.
Beim angekündigten früheren Auslaufen der Förderung für den Kauf von Elektroautos forderte der ADAC, zumindest die bereits gestellten Anträge im Sinne der Planungssicherheit noch zu bewilligen. (dpa)