Vögel richtig fütternIst es ganzjährig sinnvoll?

Vögel füttern: Ein Eichelhäher pickt auf einem Balkon Nüsse und Kerne aus einem Futternapf.

Vögel füttern – auf dem Balkon oder im Garten ist bei vielen Leuten sehr beliebt. 

Womit sollte man Vögel füttern und ist es überhaupt sinnvoll? Alles Wichtige rund ums Thema Vögel füttern und weitere spannende Fakten erfahren Sie hier.

von Sarah Istel (sai)

Gerade wenn es draußen kälter wird, greift der eine oder andere beim Einkaufen zu einem Meisenknödel oder Vogelfutter, um die Vögel draußen im Garten zu versorgen. 

Aber ist es überhaupt sinnvoll, Vögel zu füttern? Und sollte man sie nur im Winter füttern oder besser ganzjährig? Alles rund ums Thema Vögel füttern und was es dabei zu beachten gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Vögel füttern: Verboten oder sinnvoll?

Grundsätzlich gilt: Vögel im eigenen Garten oder vom Balkon aus zu füttern, ist nicht verboten. Es ist in der Regel auch nicht schädlich, außer den Vögeln wird etwas Falsches zu Fressen gegeben. Die NABU betont jedoch, dass Vögel füttern nicht mit Artenschutz gleichzusetzen ist. 

Alles zum Thema Haustier

Allgemein spricht aber nicht viel dagegen, ganzjährig Futter für die Vögel bereitzustellen. Vor allem zur Brutzeit und im Winter kann das Füttern den Vögeln helfen, besser über die Runden zu kommen, und in Städten finden die Tiere oft generell weniger Futter. Heimische Vögel lassen sich meistens entweder den Weichfutterfressern oder den Körnerfressern zuordnen:

  • Weichfutterfresser fressen meistens Insekten und freuen sich auch über Haferflocken, Würmer, Äpfel und Rosinen.
  • Körnerfresser fressen meistens Samen, an die die Vögel durch ihren harten Schnabel gut drankommen können. 

Das dürfen Sie Vögeln füttern

Es bietet sich an, Vögel mit einer bunten Mischung aus Körnern, Haferflocken oder ähnlichem zu füttern. Solche Mischungen bekommt man im Tierfachhandel oder kann sie auch ganz einfach selber zusammenstellen.

Ebenfalls eignet sich Fettfutter, darunter fällt beispielsweise Pflanzenfett, Rindertalg und Kokosfett. Nicht füttern sollten Sie menschliche Speisereste, Brot und Milchprodukte. Wenn Sie fertiges Vogelfutter kaufen wollen, sollten Sie darauf achten, dass es frei von Pestiziden ist. 


Ein Beispielrezept für selber zubereitetes Vogelfutter:

Etwa 300 Gramm Pflanzenfett erhitzen. Nun können Sie weitere 300 Gramm Futter, beispielsweise Sonnenblumenkerne, gehackte Nüsse, Rosinen oder Haferflocken, unterrühren. Dann alles abkühlen lassen.


Vögel füttern: Die richtige Futterstelle macht's

Unter Vögeln spricht es sich sehr schnell herum, wenn eine neue Futterstelle entdeckt wurde. Damit es nicht zu Zankereien unter den Vögeln kommt, sollten Sie am besten mehrere Futterstellen aufbauen.

Außerdem ist es sehr wichtig, dass die Futterstelle vor Katzen sicher ist. Wenn Sie also Vögel füttern wollen, sollte sich die Stelle mindestens 1,50 m über dem Boden befinden und etwas Abstand zu nahe gelegenen Bäumen oder Sträuchern haben. Da oft Futter von der Futterstelle herunterfällt, sollte auch der Boden regelmäßig gekehrt werden, damit keine Ratten angelockt werden. 

Wer einen Garten hat, kann z.B. ein Vogelhäuschen aufstellen. Dabei ist es aber sehr wichtig, das Vogelhäuschen regelmäßig zu reinigen (mit heißem Wasser und einer Bürste, ohne Chemikalien), damit von dort keine Krankheitserreger übertragen werden können.

Eine Alternative ist ein hängender Futterspender, hier setzen sich die Vögel dann lediglich auf eine Stange. Das kann aber  für größere und schwerere Vögel zum Problem werden.

Vögel füttern auf dem Balkon

Wer nur einen Balkon hat, der kann ebenfalls einen Futterspender aufhängen. Aber Achtung: Spiegelnde Fenster können für die Vögel schnell zu einer Gefahr werden. Deshalb sollten die Futterstellen ausreichend Abstand zu den Fenstern haben. Diese können zusätzlich abgesichert werden, indem man z.b. Sticker an die Scheibe klebt oder Gardinen aufhängt. Zusätzlich zum Vogelfutter sollten Sie auch eine Schale Trinkwasser bereitstellen. 

Sollte man Jungvögel füttern?

Nestlinge werden von ihren Müttern überwiegend mit Insekten versorgt, da sie noch keine großen Samen oder Nüsse verdauen können. Deswegen ist es sinnvoll, während der Brutzeit auch kleine Körner und z.B. Mehlwürmer ins Futterhäuschen zu legen.

Manchmal kommt es vor, dass ein Jungvogel aus dem Nest fällt. Sollten Sie einen Vogel finden, der noch sehr jung und hilflos wirkt, bringen Sie ihn entweder zu einer Wildtierauffangstation oder zum Tierarzt. 

Eine langfristige Lösung: Naturnaher Garten

Wer langfristig Vögel bei der Nahrungssuche unterstützen möchte, muss sie nicht auf ewig künstlich zufüttern. Wer nämlich einen Garten hat, kann verschiedene Sträucher anpflanzen, die die Tiere auf lange Sicht als natürliche Futterquelle nutzen können. Diese Pflanzen würden sich dafür eigenen: 

  • Eberesche
  • Weißdorn
  • Zierapfel

Auch altes Holz und Laub sollten Sie nicht einfach so wegwerfen. Wenn Sie es an einer Stelle im Garten zusammen legen, können sich darunter Insekten ansiedeln, die wiederum Nahrung für die Vögel sein können. Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten, Vögel und ihren Nachwuchs das ganze Jahr über zu unterstützen.

Ein positiver Nebeneffekt: Vor allem Kindern macht es Spaß, die Vögel beim Fressen zu beobachten, doch auch für Erwachsene kann es spannend sein, neben heimischen Vogelarten auch mal ein paar Exoten im eigenen Garten anzutreffen.