Gerade mal drei Jahre ist es her, dass die Lanxess-Arena zum Sport-Hotspot wurde. In den kommenden Jahren scheint das Szenario durch finanziell übermächtige Konkurrenz ausgeschlossen.
Kampf um Prestige-TurnierMega-Angebot aus der Wüste – Köln und Co. ohne Chance?
von Béla Csányi (bc)
Köln (2021), Belgrad (2022), Kaunas (2023), Berlin (2024), Abu Dhabi (2025) – was hier nicht stimmt, wird schon auf den ersten Blick deutlich!
Der europäische Spitzensport kommt um eine zunehmende Internationalisierung nicht umhin, Geld und Akteure von der finanzstarken Arabischen Halbinsel mischen schon länger in diversen Disziplinen mit. Teilweise treibt das bereits jetzt seltsame Blüten.
Mega-Angebot aus Abu Dhabi kaum zu übertreffen
Besonders weit gediegen ist der Einfluss der „Petrodollars“ im Basketball, wo die EuroLeague auf der Suche nach neuen Finanzströmen gleich mehrere ungewohnte Wege geht.
Bereit für den Abschluss ist derzeit ein erster Deal, der einem Team aus Dubai für fünf oder sieben Jahre einen Startplatz im Prestige-Wettbewerb sichern würde. Demnach sollen die Shareholder der EuroLeague schon Ende vergangenen Jahres ihre Bereitschaft für die Wüsten-Wildcard erklärt haben.
Wie die spanische Sport-Tageszeitung „Mundo Deportivo“ berichtet, sprudelt im Nachbar-Emirat aber schon die nächste lukrative Geldquelle: Abu Dhabi biete sagenhafte 75 Millionen Euro, um das traditionelle Final Four in den Jahren 2025, 2026 und 2027 auszurichten.
Nachdem bislang nur europäische Städte am jährlichen Bewerbungs-Prozess teilgenommen hatten, könnte sich die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate das Final-Turnier jetzt sogar für drei Jahre am Stück sichern. 2021 hatte sich Anadolu Efes Istanbul in der Kölner Lanxess-Arena den Titel gesichert.
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Mit den angeblich von Abu Dhabi gebotenen 25 Millionen Euro pro Ausgabe könnte die Konkurrenz in Europa kaum mithalten. Laut Bericht zahlte Berlin für das diesjährige Final Four mit 4 Millionen Euro nur einen Bruchteil – und damit sogar schon die bisherige Rekord-Summe der Wettbewerbs-Geschichte.
Dem aus 13 Vereinen (Bayern München, FC Barcelona, Real Madrid, Baskonia, Fenerbahçe Istanbul, Anadolu Efes Istanbul, Panathinaikos Athen, Olympiakos Piräus, Maccabi Tel Aviv, Zalgiris Kaunas, Armani Mailand, ASVEL Villeurbanne und ZSKA Moskau) bestehenden Besitzer-Kreis der Liga sei die Mega-Offerte am Montag unterbreitet worden, die Idee werde nun fleißig geprüft und diskutiert.
Offen ist noch, ob die EuroLeague sich letztlich nur auf eines der beiden Wüsten-Angebote einlässt oder den Doppelpack mit einem Gesamtvolumen von bis zu 150 Millionen Euro schnürt. Laut „Mundo Deportivo“ werde auch dieses wirtschaftlich lukrative Szenario – wenig überraschend – als problemlos durchführbar bewertet.