Der 1. FC Köln stellt mit neun Treffern die schwächste Offensive der Liga. Ist das Erfolgs-System entschlüsselt? Trainer Steffen Baumgart will sich etwas Neues einfallen lassen.
Baumgart-System entschlüsselt?FC-Coach sucht „etwas Neues“ – und braucht zwei Tore für einen Sieg
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Linton Maina, Denis Huseinbasic, Timo Hübers, Eric Martel (v.l.n.r.) wollen in Darmstadt endlich wieder jubeln. Das Bild zeigt die FC-Profis am 24. November 2023.
Der vergangene Spieltag legte die Offensiv-Probleme des 1. FC Köln offen dar. Harry Kane (30) schoss mit dem 0:1-Abstauber im Rhein-Energie-Stadion seinen 18. Saisontreffer. Damit hat der Engländer doppelt so viele Tore erzielt wie die gesamte FC-Mannschaft.
Zwar bewegen sich Kane und Köln in anderen Sphären, doch ist die Ladehemmung der Mannschaft von Steffen Baumgart (51) kaum von der Hand zu weisen. Am Freitagabend (1. Dezember 2023, 20.30 Uhr/DAZN und im EXPRESS.de-Liveticker) wollen die FC-Torjäger trotzdem jubeln.
Baumgart: „Wir müssen uns etwas Neues einfallen lassen“
Doch dafür muss sich einiges verändern: „In den entscheidenden Situationen haben wir nicht die Ruhe und der Gegner in den letzten zwei Jahren gemerkt hat, wo wir sie hingeschlagen haben. Das heißt, wir müssen uns etwas Neues einfallen lassen“, erklärt Baumgart.
Der gebürtige Rostocker gesteht, dass die Spielzüge seines Systems in der Bundesliga längst kein Rätsel mehr sind: „Wir kommen in den Strafraum, aber wir kommen nicht in die klaren Situationen zum Abschluss. Das bedeutet, dass du neu anfangen musst als Trainer. Dass du neue Wege finden musst, an Kleinigkeiten schraubst.“
Mt 169 geschlagenen Flanken ist der 1. FC Köln weiterhin Liga-Spitzenreiter, doch zu selten finden die Bälle die Stürmer. Baumgart bilanziert: „Das Positive ist, dass wir zum Flanken kommen. Negativ ist, dass die angekommenen Flanken prozentual nicht mal annähernd ausreichend sind.“
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Darum braucht der FC in Darmstadt zwei Tore
Die Offensiv-Krise wird zudem noch durch die anfällige Defensive verstärkt. Erzielen Selke, Uth & Co. nicht mindestens zwei Treffer pro Spiel, fährt der FC keinen Sieg ein. Schließlich wartet man in der Bundesliga seit saisonübergreifend 20 Spielen auf eine weiße Weste. Bei einem Gegentreffer am Freitag stellt die Baumgart-Elf den Negativ-Rekord aus dem Jahr 2020 ein.
Das einzige Spiel mit mehr als nur einem Treffer stellt daher gleichzeitig den einzigen Saisonsieg dar, ein 3:1-Heimsieg über Borussia Mönchengladbach.
Das bedeutet für die so wichtige Partie am Böllenfalltor in Darmstadt: mindestens zwei Tore schießen oder endlich wieder zu Null spielen. Denn angesichts der Tabellensituation und Platz 18 wird der zweite Saisonsieg dringend benötigt.
Dafür soll unter anderem häufiger und schneller der Abschluss gesucht werden: „Schießt du nicht auf das Tor, kannst du keine Tore machen“, so Baumgart. Ob die dann reingehen oder nicht, sei eine andere Frage.