Der 1. FC Köln hat gegen den SC Freiburg vom Einsatz her eine der besten Leistungen der Saison gezeigt. Dennoch: Nach dem 0:0 droht am Sonntag der Abstieg auf der Couch.
„Ich hab erstmal gedacht: Scheiße“Abstieg auf dem Sofa? FC vor schwarzem Sonntag
Kölns Trainer Timo Schultz (46) klang am Samstagabend (4. Mai 2024) nach dem 0:0 gegen den SC Freiburg trotzig: „Dass wir bundesligatauglich sind, hat jeder gesehen. Wir haben einen Gegner, der nächstes Jahr hoffentlich europäisch spielt, dominiert.“
Was allerdings mal wieder fehlte, waren eigene Treffer. Und so kann es nun ein schwarzer Sonntag für den FC werden: Abstieg auf der Couch!
Köln vor Abstieg: Bochum und Mainz können dafür sorgen
Der FC auf Platz 17 hat nach dem 32. Spieltag nur 24 Punkte. Bochum (15. Platz, 30 Punkte) spielt am Sonntag, 15.30 Uhr, beim punktgleichen Tabellennachbarn Union Berlin. Mainz (16. Platz, 28 Punkte) gastiert direkt im Anschluss (17.30 Uhr) in Heidenheim (DAZN überträgt jeweils live). Holt Bochum einen Punkt und Mainz einen Sieg, ist Köln abgestiegen.
Schultz kennt die Zahlen und sagte nach dem 0:0 ernüchtert: „Damit müssen wir leben und wir wissen, dass es in unserer Situation zu wenig ist. Der Mannschaft aber die Bundesligatauglichkeit abzusprechen, davon bin ich weit entfernt. Wir werden jetzt schauen, wie die Ergebnisse sind, denn noch ist es nicht vorbei.“
Aber wohl bald – das weiß auch Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45): „Ich hab erstmal gedacht: Scheiße. Warum schießt man eigentlich den Ball nicht ins Tor? Wir sind natürlich nicht naiv und wissen, was am Sonntag passieren kann. Wir wissen, dass es sich auf dem Sofa in die falsche Richtung bewegen kann. Wir wissen aber auch, dass erst gespielt werden muss und wir vielleicht nächste Woche noch eine Mini-Chance bekommen. Unabhängig davon ist es wichtig, dass die Mannschaft in den letzten beiden Spielen Haltung zeigt. So wie gegen Freiburg. Und das wird so sein.“
Während des Spiels gegen Freiburg waren die Fans des FC einmalig, die Unterstützung war über die gesamte Partie phänomenal. Nach dem Spiel gab es kaum Pfiffe und verhaltenen Applaus. Mehrheitlich dominierte nach kräftezehrenden 90 Minuten Schockstarre. Die Fans hatten zuvor gesehen, dass die Spieler wollten, aber eben auch die Qualität für mehr fehlt.
Christian Keller lobt Einsatz beim FC-Spiel gegen Freiburg
Keller sagte: „Es war über die 93 Minuten eine sehr gute Energie auf dem Platz. Die Mannschaft hat das Herz in beide Hände genommen und befreit aufgespielt. Wir waren auch in der zweiten Halbzeit sehr dominant, haben Freiburg größtenteils in der eigenen Hälfte gehalten. Wir waren wie so oft nicht präzise genug, hatten aber mindestens eine Chance, wo wir das 1:0 machen können. Und das ist dann am Schluss bitter und dann haben denke ich alle dasselbe gedacht im Stadion.“
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Am Sonntag treffen sich die FC-Profis um 10 Uhr am Geißbockheim, am Mittag wird aber wohl nicht zusammen geschaut, was die Konkurrenz macht.
„Wir haben einen normalen Sonntag nach einem Spiel mit Spielersatztraining. Und für die Spieler, die gespielt haben, ist eine Regenerations-Einheit angesetzt. Sonst kann jeder Spieler machen, was er will. Wer es angucken will, soll es angucken. Wer den Kopf freikriegen will, kann auch einfach das Ergebnis anschauen. Ich werde es mir angucken“, so Keller über seine Pläne für den Tag.
Abstieg auf dem Sofa – so richtig glauben will dies noch keiner. Stürmer Faride Alidou (22) meint: „Wir werden bis zur letzten Minute daran glauben. Am Sonntag spielen die anderen Mannschaften und wir müssen darauf hoffen, dass die patzen.“