Experte glaubt wieder an den FCKölner Horror-Szenario im „Doppelpass“ diskutiert

Im Sport1-„Doppelpass“ wird diskutiert, im Hintergrund ist auf der Leinwand der jubelnde Luca Waldschmidt zu sehen.

Im Sport1-"Doppelpass" wurde am Sonntag (7. April 2024) auch über den Last-Minute-Sieg des 1. FC Köln diskutiert.

War der Last-Minute-Sieg gegen Bochum für den 1. FC Köln die entscheidende Wende im Abstiegskampf? Diese Frage wurde am Tag nach dem Spiel auch im „Doppelpass“ diskutiert.

von Antje Rehse  (are)

Der 1. FC Köln ist dem fußballerischen Scheintod in letzter Minute von der Schippe gesprungen. Durch die zwei Joker-Tore in der Nachspielzeit und den 2:1-Sieg gegen den VfL Bochum ist die Truppe von Trainer Timo Schulz (46) im Kampf um den Klassenerhalt wieder voll dabei.

Ohne die drei Punkte hätte es düster ausgesehen am Geißbockheim. Doch der emotionale Erfolg soll den FC im Saison-Endspurt beflügeln.

Effenberg: „Darauf kommt es in den letzten sechs Spielen nicht mehr an“

„Jetzt kommt es auf das Momentum an und das Momentum ist auf der Seite der Kölner“, sagte Sport1-Experte Stefan Effenberg (55) am Sonntag (7. April 2o24) im „Doppelpass“.

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Euphorisch wurde der „Tiger“ angesichts der Kölner Leistung gegen Bochum freilich nicht. Er wolle sich in der Abstiegsfrage nicht festlegen, betonte „Effe“. „Ich glaube nach wie vor, dass es für Köln schwer wird. Aber irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass Bochum da unten noch reinrutscht.“

Der Ruhrpott-Klub, der nur noch vier Punkte vor dem FC steht, habe viele Spiele in Folge nicht gewonnen: „Und dieses Momentum ist einfach so entscheidend im Saisonfinale. Da haben die Kölner jetzt eigentlich ganz gute Karten. Und die Mainzer auch. Die haben einen guten Kader, eine gute Qualität. Aber darauf kommt es in den letzten sechs Spielen nicht mehr an. Wirklich nicht“, so Effenberg.

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Die Situation im Tabellenkeller nannte er „mega spannend“ – und holte einen seiner Ex-Klubs mit in die Verlosung: „Ich glaube auch, dass Gladbach aufpassen muss. Die spielen heute in Wolfsburg. So viele Punkte sind es nicht mehr.“

Vor der abschließenden Begegnung des 28. Spieltags hatten sowohl die Wölfe als auch die Borussia fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang und sechs auf einen direkten Abstiegsplatz. Als habe es Effenbergs Zweifel als Zusatz-Motivation gebraucht, machte Gladbach mit dem 3:1-Sieg aber einen großen Sprung ins Tabellen-Mittelfeld.

Der Druck im Abstiegskampf sei in der heutigen Zeit enorm, sagte Effenberg, „weil die Schere so weit auseinandergeht.“ Beim FC gebe es durch die Transfersperre zudem eine zusätzliche Baustelle.

„Gerade was die Medienerlöse angeht, hat das einen großen Einfluss“, bestätigte Markus Krösche (43). Der Sport-Vorstand von Eintracht Frankfurt verwies auf große Klubs wie den Hamburger SV, die sich schwertun, aus der zweiten Liga wieder rauszukommen.

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Der freie Journalist Tobias Holtkamp (46) entwarf für den FC dann auch ein ziemliches Schreckensszenario. „Das wäre mehr als ein normaler Abstieg beim FC. Du steigst ab, kannst nichts machen“, so der Reporter – zumal sich in diesem Fall noch der ein oder andere Klub beim FC-Spielermaterial bedienen wollen würde. „Dann gehst du in eine zweite Liga, in der Körperlichkeit und Erfahrung so ein wichtiger Faktor sind, und musst im Grunde auffüllen mit U19-Spielern.“

Holtkamp sieht im Abstiegsfall deshalb eine „Höllenaufgabe“ auf die FC-Verantwortlichen zukommen: „Und wenn sie runtergehen, kann es gut sein, dass du an Weihnachten plötzlich auf Platz 14 oder 15 stehst.“