Es war so kalt am Böllenfalltor, dass sogar FC-Trainer Steffen Baumgart einen Kapuzenpulli trug. Lange sah es nach null Grad und null Toren aus! Doch dann kam Davie Selke und erlöste den FC!

War das der Befreiungsschlag für den FC im Abstiegskampf? Was es auf jeden Fall war: der erste Auswärtssieg der Saison und der zweite Dreier nach dem Sieg über Mönchengladbach.

Davie Selke erlöst den 1. FC Köln

Jaaa! Köln klettert auf Platz 15, verlässt mit nun neun Punkten vorübergehend die Abstiegsränge und lässt Darmstadt hinter sich. Und es war das erste Spiel zu null seit April 2023!

Im ersten Abschnitt spielten beide Teams wie eingefroren, kein Tempo, kein Risiko, keine richtig guten Torchancen. Das war Sicherheitsfußball – aber wen wunderte es? Beide Mannschaften stecken tief unten drin.

Im Gegensatz zum Spiel gegen den FC Bayern in der Vorwoche setzte Baumgart nicht mehr auf Experimente, sondern sein bewährtes System mit der Viererkette. Allerdings musste er dabei auf neues Personal setzen.

Rasmus Carstensen fiel kurzfristig aus, Dominique Heintz rückte wieder in die Startformation. Köln verteidigte mit Luca Kilian, Timo Hübers, Jeff Chabot und Heintz in der Viererkette.

Carstensen bekam am Donnerstag im Training einen Schlag auf den Arm, musste dann am Freitag passen. Baumgart sagte vor dem Spiel: „Das 4-2-3-1 ist ein System, was wir eigentlich fast immer spielen. Da fühlen wir uns sicher. Aber wir mussten gucken nach dem Ausfall von Rasmus, das war gestern anders geplant. Kilian kommt jetzt über die rechte Seite. Dann hoffen wir, dass das so funktioniert, wie wir uns das vorstellen.“

Zunächst war es ein Abtasten, den ersten Torschuss gab Tim Skarke ab, doch sein Ball aus 22 Metern ging über das FC-Gehäuse. Auf der anderen Seite wagte Florian Kainz einen Distanzschuss, der Ball landete links neben dem Tor. Wenig später sah Kainz dann die erste Gelbe Karte von Schiedsrichter Patrick Ittrich als er Marvin Mehlem von den Beinen holte.

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Da hat der Kölner Kapitän schon ordentlich hingelangt – Mehlem konnte wenig später nicht weiterspielen, zu groß die Schmerzen. Ein herber Ausfall, Mehlem war als Schaltzentrale zuletzt immer einer der besten Darmstädter.

In der zweiten Hälfte brachte Baumgart Luca Waldschmidt für den verwarnten Kainz in die Partie, er belebte das Kölner Spiel. Sein Eckball landete dann bei Selke, der das goldene Tor erzielte. Noch unter der Woche hatten die Baumgart-Jungs Standards trainiert – mit Erfolg.

Danach war es wieder Waldschmidt, der nach Hereingabe von Maina auf 2:0 erhöhte, doch der VAR kassierte den Treffer wieder ein. Linton Maina stand zuvor im Abseits (68.).

Kurz darauf meldete sich der Videobeweis wieder. Ittrich hatte im Strafraum ein Handspiel von Timo Hübers gesehen, der aber beide Hände mustergültig hinter dem Rücken verschränkt hatte. Berechtigterweise wurde auch diese Entscheidung wieder revidiert.

In der Schlussphase versuchten die Lilien auf den Ausgleich zu drücken, konnten die Kölner aber nie vollkommen in die eigene Hälfte drücken. Darmstadt hatte zuletzt 1:1 in Freiburg gespielt und 0:0 gegen Darmstadt, nach der Niederlage rutschten sie in der Tabelle hinter den FC auf Platz 16. Baumgart war zufrieden: „Wir haben kaum Chancen zugelassen. Die ganze Mannschaft hat sich das verdient heute. Wir sind froh, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben, mehr ist zu dem Spiel nicht zu sagen.“

In Darmstadt waren sie dagegen frustriert. „Kaum einer hat auf den Platz bekommen, was er eigentlich kann. Am Ende haben die Kleinigkeiten entschieden. Wir waren viel zu unsauber in den Aktionen. Wir können nicht zufrieden sein“, sagte Darmstadts Fabian Holland.

Für die Mannschaft von Steffen Baumgart steht am nächsten Sonntag (10. Dezember, 17.30 Uhr) das nächste Kellerduell gegen Mainz 05 an.