Steffen Baumgart ist weiterhin davon überzeugt, dass sich der 1. FC Köln aus dem Tabellenkeller befreien kann. Drei Faktoren machen Hoffnung, dass es nach der Länderspielpause endlich aufwärts geht.
„Kommen da unten raus!“Baumgart unterbricht Alonso für Machtwort – drei Hoffnungsschimmer bleiben
von Béla Csányi (bc)
Die Rettungs-Ansage war Steffen Baumgart (51) nach dem 0:3 bei Bayer Leverkusen derart wichtig, dass er keine Sekunde länger warten konnte. „Wir kommen da unten raus!“, versprach der Coach auf der anschließenden Pressekonferenz am Sonntag (8. Oktober 2023) zutiefst entschlossen.
Dabei war die vorige Frage zur Tabellenlage des Bundesliga-Schlusslichts 1. FC Köln eigentlich an Werkself-Coach Xabi Alonso (41) gegangen. Gerade, als der Spanier seine Ausführungen begonnen hatte, grätschte Baumgart entschieden dazwischen.
Steffen Baumgart glaubt weiter fest an sein FC-Team
„Ich übrigens auch“, war plötzlich von Baumgart zu hören, der Alonso damit ins Wort fiel. „Ich habe die gleiche Meinung“, hatte der Welt- und Europameister gerade begonnen, nachdem er zum Stand seiner vor dem Spiel geäußerten FC-Prognose gefragt wurde. „Normalerweise steht Köln am Ende der Saison nicht auf dieser Position“, hatte er am Freitag erklärt.
Für die Unterbrechung entschuldigte sich Baumgart mehrfach bei Alonso, inhaltlich ließ er an seiner Meinung jedoch keinen Zweifel. Dass er den nötigen Arbeitseifer bei seiner Mannschaft weiterhin sieht, hatte er auch schon zuvor verdeutlicht.
„Die Jungs machen weiter und das sieht man auch im Training“, stellte er unmissverständlich klar. Der Ärger über die fehlenden Ergebnisse war Baumgart dennoch deutlich anzumerken: „Was soll ich sagen? Wir brauchen Punkte, und die haben wir nicht.“
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Nach der hochverdienten Pleite beim rheinischen Rivalen saß der Frust auch bei vielen Fans tief. Die große Frage nicht nur bei den 7.500 mitgereisten Kölnerinnen und Kölnern: Was macht in der aktuellen Lage, die einen der schlechtesten Saionstarts der Liga-Geschichte bedeutet, noch Hoffnung? EXPRESS.de nennt drei Hoffnungsschimmer gegen die Katerstimmung im Keller.
Drei FC-Argumente für den Befreiungsschlag im Keller
1. Harte Arbeit in der Länderspielpause: Auch wenn der FC die kommenden zwei Wochen auf Platz 18 verbringt, tut es bei der dünnen Personaldecke gut, noch mal lange und intensiv an den verlorenen Basics zu arbeiten. Gegen Gladbach könnten mit Benno Schmitz (28), Luca Waldschmidt (27) und Linton Maina (24) zudem drei angeschlagene Stammkräfte zurückkehren.
„Ich bin überzeugt davon, dass wir mit allen gemeinsam diesen Turnaround schaffen werden. Aber den kriegen wir nicht durchs Quatschen“, fordert Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler (37) Volldampf auf dem Trainingsplatz. „Es geht darum, hart zu arbeiten“, stellte auch Keeper Marvin Schwäbe (28) unmissverständlich klar: „Wir werden uns in der Länderspielpause enorm gut vorbereiten.“
2. Rückkehrer Mark Uth: Erneut sieht der Routinier Licht am Ende des Tunnels, peilt ein weiteres Mal sein Comeback an. Nachdem er bei der U21 wie geplant 45 Minuten auf dem Rasen stand, helfen ihm die spielfreien Wochen, um sich weiter heranzutasten.
Dass Uth die lahmende FC-Offensive (weiterhin nur vier Tore) sofort beleben könnte, deutete er trotz der leidigen Verletzungen immer wieder schon bei seinen ersten Gehversuchen auf dem Rasen an – auch in der diesjährigen Saisonvorbereitung. Ganz Köln hofft jetzt, dass die Rückschläge bei ihm endlich ein Ende haben.
3. Keller-Gegner im direkten Duell: 1, 2, 4, 5, 7, 8, 14 – die Zahlenreihe mit den Tabellenplätzen der bisherigen FC-Gegner zeigt: Das Start-Programm hatte es in sich. Auch wenn die Kölner Auftritte in einigen Spielen auch gegen schwächere Gegner nicht zum ersten Saison-Dreier gereicht hätten, macht das Herbst-Programm Hoffnung auf Befreiungsschläge.
Nach dem Derby gegen Gladbach und dem Gastspiel bei RB Leipzig geht es in vier von fünf Duellen – Augsburg (H), Bochum (A), Darmstadt (A), Mainz (H) – gegen andere Abstiegskandidaten. Die anstehende Siebenerreihe 12, 6, 15, 16, 3, 11, 17 sorgt damit zwar für mehrere Schicksalsspiele. Glaubt man den Verantwortlichen, sieht sich der FC für diese Saisonphase aber trotz der aktuellen Krise gerüstet.