Vor dem anstehenden WM-Kracher der deutschen Mannschaft gegen Spanien diskutierte die Runde beim Sport1-„Doppelpass“ über das falsche Vorgehen beim Thema um die „One Love“-Binde.
„Doppelpass“ vor Spanien-SpielDüstere Basler-Prognose für DFB: „Da kannst du die Augen zu machen“
Am Sonntagabend (27. November 2022, 20 Uhr/ZDF und MagentaTV) trifft die deutsche Nationalmannschaft auf die scheinbar übermächtigen Spanier. Bei einer Niederlage wäre das DFB-Team vermutlich erneut in der Gruppenphase raus – eine weitere Blamage nach 2018.
Im Sport1-„Doppelpass“ war sich die Runde am Sonntagmittag einig – es wird eine sehr schwere Aufgabe. Ex-Profi Mario Basler (53) ging sogar so weit und erklärte: „Wir haben ja sowohl offensiv als auch defensiv viele Probleme. Also wenn da die Spanier auf unsere Abwehr zu rollen, da kannst du die Augen zu machen.“
Doppelpass: Hertha-Profi Kevin-Prince Boateng kritisiert DFB-Team
Die Situation der deutschen Mannschaft wirft vor dem WM-Kracher viele Fragen auf. Nachdem man sich entschieden hatte, die „One Love“-Binde beim Spiel gegen Japan (1:2) nicht zu tragen und stattdessen die „Mund zu“-Geste zu machen, hagelte es ordentlich Kritik – nach Hertha-Profi Kevin-Prince Boateng (35) zurecht.
„Das große Problem ist, dass da Nationen standen, die gesagt haben, wir tragen die Binde, egal was passiert. Die wussten, wenn sie nach Katar fliegen, dass man die Binde dort nicht tragen darf. Aber dann zu sagen wir tragen sie egal was passiert und das dann nicht zu machen ist lächerlich“, so Boateng.
Der ehemalige DFB-Pressesprecher Harald Stenger (71) zieht bei dieser Thematik jedoch nicht die Spieler in Verantwortung, sondern Oliver Bierhoff (54) und DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61). Vor jedem internationalen Turnier würde man ein Handbuch mit allen Vorschriften bekommen, die vor Ort einzuhalten wären.
Wenn man also bei der FIFA beantragt, diese Binde tragen zu wollen, jedoch keine Rückmeldung erhalten hat, läge es in der Verantwortung von Bierhoff & Co. dies nach außen zu kommunizieren und über das weitere Vorgehen nachzudenken – nicht bei den Spielern.
Auch wenn sich alle Beteiligten einig waren, dass die Debatte nicht Aufgabe der Mannschaft ist, war das natürlich nicht der Grund für die Niederlage. Jedoch habe sich vorher alles um dieses Thema gedreht, wobei das sportliche zur Nebensache wurde.
Ein Vorfall ließ Basler dann noch so richtig aus der Haut fahren. Bei der Pressekonferenz des DFB war Bundestrainer Hansi Flick (57) am Freitag (25. November) alleine angereist, um seinen Spielern den langen Weg zu ersparen.
Als das Thema in der Rundes diskutiert wurde, konnte der 53-Jährige nicht an sich halten. „Bei uns früher in Kaiserslautern sind wir auch immer lange mit dem Bus zu den Spielen gefahren. Heute haben die Spieler ja ihre Privatjets. Dann sollen die einfach ihre Playstation mit auf die Fahrt nehmen und gut ist.“ (fr)