Erster Bayern-TransferFCB macht Dier-Deal offiziell – Fans können es nicht fassen

Eric Dier in einer Collage vor dem Bayern-Logo.

Der erste Wintertransfer des FC Bayern: Eric Dier kommt von Tottenham Hotspur an die Säbener Straße.

Eric Dier kommt zum FC Bayern, das machte der Klub am Donnerstagabend offiziell. Den meisten Fans gefällt das gar nicht.

von Denis Canalp  (can)

Nach dem verkorksten Transferfenster im Sommer hatten die Bayern mehrere Monate Zeit, sich auf die Wechselperiode im Winter vorzubereiten. Doch das Chaos geht einfach nahtlos weiter.

Das Anforderungsprofil für Neuzugänge beim FC Bayern ist auch schon seit dem Sommer klar. Ein Innenverteidiger, ein Rechtsverteidiger und ein Sechser werden unbedingt benötigt.

Bei Radu Dragusin kamen die Bayern zu spät

Doch trotz der langen Vorbereitung scheint es den Bayern nicht allzu leicht zu fallen, neue Spieler nach München zu lotsen. Am Dienstag sagte der Rumäne Radu Dragusin (21) dem deutschen Rekordmeister ab. Dessen Berater erklärte, dass sich die Bayern schlichtweg zu spät in den Transferpoker um den Nationalspieler eingeschaltet hatten. Er wechselt lieber zu Tottenham Hotspur in die englische Premier League.

Am Mittwoch landete nun Eric Dier (29) in München. Der stand bislang bei Tottenham unter Vertrag, kommt aber in der laufenden Spielzeit trotz XXL-Verletzungsmisere in der Spurs-Abwehr auf mickrige vier Teileinsätze mit 199 Minuten Spielzeit in der Liga.

Und dieser Dier soll den Bayern helfen, in der Bundesliga den Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen wettzumachen? Und in der Champions League der wichtige Baustein für einen möglichen Triumph sein? Daran haben Experten und Fans des Rekordmeisters Zweifel.

In den Sozialen Medien liefen viele Fans bereits vor der Verpflichtung Sturm. „Was für ein Königstransfer!“, schrieb ein X-User sarkatisch. „Er ist der glücklichste Mann der Welt. Kein ernsthafter Klub käme auf die Idee, diesen Spieler zu holen“, meinte ein anderer. „Wie hat sein Berater das nur hingekriegt?“, fragte ein Fan konsterniert. „Stell dir vor, du verpflichtest Dier und denkst, damit hättest du die Probleme gelöst“, ätzte ein weiterer Account.

Abwehrspieler Dier hat vorerst nur ein halbes Jahr an der Säbener Straße unterschrieben, allerdings noch mit Option auf ein weiteres Jahr. Medienberichten zufolge soll er vier Millionen Euro kosten. „Der FC Bayern ist ein wunderbarer Klub“, sagte er bei seiner Ankunft bei Sky.

Auf der Bayern-Homepage fuhr er fort: „Für mich wird mit diesem Wechsel ein Traum wahr, denn schon als Kind möchte man eines Tages für Clubs wie den FC Bayern spielen. Der FC Bayern ist einer der größten Vereine der Welt und hat eine unglaubliche Geschichte. Ich möchte dem Team mit meiner Vielseitigkeit in der Defensive helfen, freue mich sehr auf meine neuen Kollegen – und auf die Fans in der Allianz-Arena, die in meinen Augen eines der schönsten Stadien der Welt ist.“

Trainer Thomas Tuchel (50) sieht den defensiv vielseitig verwendbaren Dier, der in Tottenham mit Bayern-Superstar Harry Kane (30) zusammen spielte, als „Spezialist auf der Position des Innenverteidigers“, wo er links wie rechts ebenso spielen könne wie in einer Dreierkette. „Dadurch kriegen wir in allererster Linie mal Leon Goretzka (28) frei fürs Mittelfeld“, sagte Tuchel über den Nationalspieler, der zuletzt mehrmals hinten hatte aushelfen müssen.

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Dier nahm mit England an der EM 2016 sowie den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 teil. In Katar bestritt er das bislang das letzte seiner 49 Länderspiele (drei Tore). Auch bei den Spurs hat er seinen Stammplatz verloren, bis zum Jahreswechsel kam er in dieser Saison nur zu vier Liga-Einsätzen.

Die Bayern suchen jetzt noch einen Rechtsverteidiger, auf der größten Baustelle scheinen sie aber erneut nicht tätig zu werden: Ein Sechser scheint erst wieder im Sommer auf dem Einkaufszettel zu stehen. Das irritiert wegen der Personalie Palhinha (28) umso mehr, denn der Portugiese will weiterhin unbedingt zum FC Bayern wechseln, doch dem Rekordmeister ist der zweikampfstarke defensive Mittelfeldspieler – anders als noch im Sommer – mit 65 Millionen Euro Ablöse zu teuer.