Während die Bundesliga DAZN wegen des Ärgers um die aktuelle Rechte-Ausschreibung Kopfschmerzen bereitet, sorgt die Champions League beim Streaming-Anbieter für einen neuen Meilenstein.
Kurz nach Bundesliga-KnallDAZN-Coup mitten im DFL-Zoff: Streaming-Dienst jubelt über Champions League
von Béla Csányi (bc)
Bei Fußball-Fans flimmert DAZN schon seit Tagen nicht mehr nur als App auf dem Smartphone über den Bildschirm, sondern auch in zahlreichen Meldungen rund um den Rechte-Zoff in der Fußball-Bundesliga.
Seit DAZN mit schweren Vorwürfen gegen die DFL in die Offensive gegangen ist, tragen beide Parteien eine öffentliche Schlammschlacht aus, die Ausschreibung der TV-Rechte wurde vorerst ausgesetzt. Inmitten der Krisenstimmung durfte der Streaming-Dienst am Dienstag (30. April 2024) aber auch einen echten Coup feiern.
DAZN freut sich über Reichweite der Champions League
In einer Pressemitteilung gab die Plattform einen der eher seltenen Einblicke in sein Zahlenwerk. Konkret: DAZN informierte über die Resonanz auf seine Übertragungen in der Champions League. Mit den Viertelfinal-Spielen feierte der Streaming-Dienst einen der größten Erfolge seit der Gründung.
Die insgesamt sechs Spiele, davon jeweils eines mit Beteiligung von Bayern München und Borussia Dortmund, bescherten DAZN nach eigener Auskunft „den erfolgreichsten Spieltag eines Fußballwettbewerbs in der bisherigen Unternehmensgeschichte“.
In Summe verfolgten über 3 Millionen Menschen die Spiele, darunter die Duelle der Bundesliga-Vertreter gegen den FC Arsenal und Atlético Madrid. Das Bayern-Rückspiel (1:0) war mit einer Netto-Reichweite von 1,391 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern das meistgesehene CL-Einzelspiel der DAZN-Historie.
Anders als in der Bundesliga herrscht international auch Planungssicherheit: Noch bis 2027 hält DAZN die Rechte an den allermeisten Begegnungen, 186 von 203 möglichen Spielen pro Saison laufen nach der Reform ab der kommenden Saison beim Streaming-Dienst, der um den Fortbestand seiner nationalen Rechte ab 2025 bangen muss.
DAZN wirft der DFL vor, sein Angebot für die Einzelspiele der Bundesliga am Samstagnachmittag sowie am Freitagabend nicht angenommen zu haben, obwohl es deutlich über denen der Konkurrenz gelegen habe.
Der Liga-Verband beklagte eine fehlende Deckung der lukrativen Offerte wegen einer nicht vorhandenen Bankbürgschaft, soll das Paket daher an einen Mitbewerber vergeben haben. Eine schnelle Einigung ist aktuell nicht in Sicht.