Ferrari hat am Dienstag seinen neuen Formel-1-Boliden präsentiert. Der neue Teamchef Frederic Vasseur soll die Scuderia endlich wieder zum WM-Titel führen.
Neuer Ferrari enthülltBricht diese Rote Göttin endlich den Titel-Fluch?
Mit Pauken und Trompeten vergeigte Ferrari in den Jahren von Fernando Alonso (41) und Sebastian Vettel (35) als Panik-Orchester alle Titelchancen. Auch ihre Nachfolger Charles Leclerc (25) und Carlos Sainz (28) verzweifelten an den Defekten ihrer roten Gurke und den Taktikpannen am Kommandostand.
Nach dem Rauswurf von Chaos-Teamchef Mattia „Binocchio“ Binotto (53) soll nun das frühere Alfa-Tier Frederic Vasseur (54) als neuer Dirigent wieder für Siegerhymnen sorgen. Bricht nach Michael Schumachers (54) legendärem Teamchef Jean Todt (76) der nächste Franzose den Titel-Fluch?
Neuer Ferrari unter Geigenklängen enthüllt
Der nächste Anlauf auf den ersten Formel-1-Titel seit dem von Kimi Räikkönen (43) 2007 begann am Dienstag (14. Februar 2023) an der Ferrari-Teststrecke in Fiorano. Beim Rollout des neuen Red-Bull-Jägers SF-23 vor 500 ausgewählten Fans auf der Tribüne spielte ein Geigen-Ensemble Italiens Hymne und der neue Dirigent Vasseur strahlte.
Doch der Franzose weiß, dass er auf einem Schleudersitz Platz genommen hat: „Ich will nicht happy sein, weil ich bei Ferrari bin. Es geht ums Gewinnen. Wenn man in einem Topteam ist, dann kann es kein anderes Ziel als den Sieg geben. Man kann nicht in die Saison gehen und sagen: ‚Ich wäre glücklich mit Platz zwei.‘“
Das gelang Ferrari zwar unter Binotto wieder öfter als unter dem fachfremden Marlboro-Mann Maurizio Arrivabene (65), der gerade in den Bilanzfälschungsskandal bei Juventus Turin verstrickt ist. Doch die Siege erkaufte der frühere Motorchef erst durch Triebwerks-Tricksereien, die Strafmaßnahmen des Weltverbands FIA in einem eklatanten PS-Nachteil endeten.
Und als der Ferrari-Motor im Vorjahr wieder konkurrenzfähig war und Leclerc zu zwei Siegen in den ersten drei Rennen verhalf, warfen ihn Zuverlässigkeitsprobleme am Jubiläumsmodell F1-75 und Taktikpannen im WM-Rennen mit Max Verstappen (25) zurück. Zwar wurde der Monegasse noch WM-Zweiter, doch Oberboss John Elkann (46) traute Binotto nicht mehr zu, das Chaos in der Garage in Griff zu kriegen.
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Vasseur übernimmt nun aber zunächst dessen Truppe und den bereits seit Mitte letzter Saison entwickelten SF-23. Der ist eine Evolution des F1-75 und behält die im Vergleich zur Konkurrenz großen Seitenkästen, die unter dem Lufteinlass einen tieferen Undercut hin zum Unterboden aufweisen. Neu ist die Nase am Frontflügel. War sie am F1-75 noch bis zum untersten Hauptelement hinuntergezogen, endet sie nun am vorletzten Element.
Komplett neu konstruiert ist dagegen die Power-Unit, die auf den Prüfständen alle Zuverlässigkeitskriterien erfüllt habe und auch mehr PS verspricht. Ein Vorteil von 30 PS dementierte Vasseur aber. Spätestens bei den Testfahrten in Bahrain (23.-25. Februar) muss seine neue Rote Göttin aber die Hosen runterlassen.