Max Verstappen scheint unaufhaltbar. Beim Großen Preis von Italien gewann der Niederländer zum zehnten Mal in Folge und sicherte sich den Rekord, den zuvor Sebastian Vettel hielt.
Rekord-Sieg im Ferrari-LandVerstappen stößt Vettel vom Thron und träumt von perfekter Saison
Im Königlichen Park von Monza zerstörte Max Verstappen (25) die Ferrari-Träume vom Heimsieg und krönte sich zum Formel-1-Alleinherrscher. Der Weltmeister gewann auch den Italien-GP vor seinem Edelhelfer Sergio Perez (33) und stieß mit seinem zehnten Sieg in Serie Co-Rekordhalter Sebastian Vettel (36) vom Thron. Der Hesse hatte vor zehn Jahren ebenfalls im Red Bull neunmal in Folge gewonnen.
Der Doppelsieg im Ferrari-Land verwandelte den Bullenstall in ein Tollhaus. Teamchef Christian Horner (49) funkte an Verstappen: „Das ist Geschichte. Unglaublich!“
Und Sportchef Dr. Helmut Marko (80) verriet, dass Vettel seinem Nachfolger den Rekord gönne: „Er hat mir eine Nachricht geschickt: Wir sollten zwölf Siege in Folge oder so etwas anstreben, damit der Rekord für immer in unseren Händen bleibt.“
Max Verstappen verzichtet auf Harakiri-Manöver
Der Rekordfahrer selbst war vom Windschatten-Duell mit Pole-Setter Carlos Sainz (29) sichtlich erschöpft. „Wir mussten hart dafür arbeiten, aber ich habe daran geglaubt“, sagte der „fliegende Holländer“, der den Spanier erst im dritten Anlauf überholen in der 15. Runde überholen konnte. Doch im Gegensatz zu früheren Harakiri-Manövern blieb er geduldig: „Ich wusste, dass es ein langes Rennen ist und ich auf den richtigen Moment warten muss.“
Damit bleibt auch Red Bull in diesem Jahr unbesiegt. Nur noch acht Erfolge, und die erste perfekte Saison eines Rennstalls in 74 Jahren Formel 1 wäre Realität. Den bisherigen Bestwert hält immer noch McLaren, das in der Saison 1989 mit Ayrton Senna (34) und Alain Prost (68) 15 von 16 Saisonrennen gewonnen hatte.
Ferrari verpasst Sieg im Heimrennen deutlich
Schon sehr viel früher dürfte Verstappen seinen Titel-Hattrick perfekt machen. Durch seinen zwölften Sieg im 14. Rennen baute er seinen Vorsprung auf Perez auf 145 Punkte aus. Der von Verstappen gebrochene Mexikaner erhielt aber immerhin eine Jobgarantie von Sportchef Dr. Marko: „Für 2024 ist alles klar.“ Perez hat zwar noch einen gültigen Vertrag, stand aber durch seinen unerklärlichen Leistungseinbruch kurz vor der Ablösung durch Daniel Ricciardo (34, Alpha Tauri).
Ferrari war zumindest so nah an einem Sieg dran wie zuletzt am 10. Juli 2022, als Leclerc den Österreich-GP gewann. Der fast schon kitschige Heimsieg praktisch aus dem Nichts blieb der Scuderia aber verwehrt. „Das Rennen war sehr anstrengend, ich musste die ganze Zeit pushen“, sagte Sainz. „Wir müssen an unserem Reifenmanagement arbeiten, dadurch haben wir die Geschwindigkeit verloren. Aber wir waren Best of the Rest.“
Der vom dritten Platz gestartete Charles Leclerc (25) musste 20 Runden vor Rennende Verstappens Teamkollegen Perez den dritten Platz überlassen. Später kassierte der Mexikaner noch Sainz. Anschließend duellierten sich die Ferrari-Piloten bis aufs Messer um den letzten Platz auf dem Treppchen, mit dem besseren Ende für Sainz.
Nico Hülkenberg (36) fuhr im Haas-Ferrari zeitweise auf Punktekurs, verfehlte aber am Ende als 17. zum sechsten Mal in Folge die Punkteränge.