Mick Schumacher wieder in einem Formel-1-Auto? In Silverstone soll er mit einem Mercedes-Youngster in einem Ausscheidungsrennen um einen Platz kämpfen.
Mercedes-DuellFormel-1-Shootout zwischen Mick Schumacher und Kimi Antonelli
Der erste Formel-1-Sieg von Lando Norris (24) ist auch für Mick Schumacher (24) noch mal ein Ansporn, an seinem Traum festzuhalten.
Im Jahr 2015 duellierte er sich mit dem Briten in der deutschen Formel 4, mal hatte er die Oberhand, mal Norris. Doch während der im deutlich verbesserten McLaren nun erstmals Weltmeister Max Verstappen (26) besiegte, fährt Mick nach seinem Aus bei Haas-Ferrari auch im Le-Mans-Flitzer von Alpine nur hinterher.
Toto Wolff will Max Verstappen
Doch jetzt eröffnet Mercedes seinem Ersatzfahrer eine neue Chance: ein Shootout gegen Supertalent Andrea Kimi Antonelli (17).
Schauplatz ist Silverstone, die älteste Formel-1-Strecke. Dort geht es diese Woche zwischen Mick und dem jungen Italiener (wurde nach Ferrari-Idol Kimi Räikkönen so getauft) in einem 2022er-Silberpfeil W13 um die Mercedes-Zukunft. Wer schneller ist, hat beste Chancen auf ein Cockpit im Werks- oder Kundenauto.
Denn die Mercedes-Gegenwart heißt noch Lewis Hamilton (39) und George Russell (26). Doch weil der Rekordweltmeister 2025 zu Ferrari wechselt und Russell noch kein Anführer ist, werden die Karten im Mercedes-Kosmos neu gemischt.
Klar ist: Mercedes-Teamchef Toto Wolff (52) will natürlich Verstappen als Hamilton-Nachfolger. Doch wenn der seinem vierten Titel entgegenrasende Niederländer trotz der Schlammschlacht um Teamchef Christian Horner (50) bei Red Bull bleibt, um 2025 Sebastian Vettel (36) zu übertrumpfen, muss sich Wolff entscheiden: „Gehen wir für die Jugend oder die Erfahrung. Oder optimieren wir kurzfristig und geben der Jugend mehr Zeit, um Erfahrung zu sammeln.“
Toto Wolff über Mick Schumacher: „Das ist eine Gelegenheit“
Erfahrung haben der bei Ferrari ausscheidende und vom neuen Audi-Team umworbene Carlos Sainz (29), den Wolff nach Miami ausdrücklich lobte, und seine Ex-Zöglinge Esteban Ocon (27) und Valtteri Bottas (34), die bei Alpine und Sauber zur Disposition stehen.
Die Jugend sind Mick und Kimi. Über den Sohn von Ex-Mercedes-Idol Michael Schumacher (55) sagte er zuletzt: „Werkspilot eines Herstellers in einer Weltmeisterschaft, das ist für Mick eine Gelegenheit. Er wird die notwendige Rennschärfe behalten. Ich bin davon überzeugt, dass er einen makellosen Job machen wird – und das kann ihm den Weg zurück in die Formel 1 ebnen.“
Über Kimi schwärmt er: „Wenn wir ihm Zeit geben und nicht erwarten, dass er gleich in seiner ersten Saison alles in Grund und Boden fährt, denke ich, dass er in diesem Sport ein ganz Großer werden kann. Er ist 17, das ist so jung.“
Zu jung sogar, um den beim Kundenteam Williams strauchelnden Logan Sargeant (23, USA) direkt zu ersetzen. Doch spätestens ab Monza (1. September) könnte Kimi an der Seite von Alexander Albon (28) reifen und sich die Sporen für die Silberpfeil-Beförderung verdienen.
Doch von dem Szenario träumt Mick auch. Er sagt: „Ich bin mir sicher, dass Mercedes weiß, was ich kann. Sie haben es ja auch in den Simulationssessions, in den Juniorkategorien und bei Haas gesehen. Hoffentlich reicht es dann, weitere Leute in der WEC und der Formel 1 zu beeindrucken.“ In Silverstone wird die Stoppuhr zwischen Mick und Kimi entscheiden.