Das war keine Schnaps-, sondern eine Bieridee. Vor 15 Jahren dachte sich Bäckermeister Rudolf Weißert (70): Es gibt Dresdner Stollen und Champagnerstollen. Aber in der Altbier-Region am Niederrhein keinen Altbierstollen. Geht gar nicht!

Und so begann eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. „Wir verkaufen den Stollen inzwischen in 27 Länder der Erde“, erklärt Weißert gegenüber EXPRESS. „Ich wollte etwas mit typischen Lokalkolorit produzieren – und es wird jedes Jahr mehr.“

Bäckerei stellt 130 Altbierstollen pro Tag her

130 Altbierstollen pro Tag stellt der Bäckermeister aktuell her. Jeweils mit einem Gewicht von 600 Gramm.

Am 14. Oktober startet Jahr für Jahr das Geschäft mit dem Altbierstollen und endet am 23. Dezember. Doch 2023 könnte es eng werden: „Ich habe gerade neues Material besorgen müssen, habe noch ein Kontingent für fünf Teige. Wenn das aufgebraucht ist, ist für dieses Jahr Schluss“, so Rudolf Weißert.

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Das Altbier bezieht der Bäcker natürlich aus Krefeld. Original Königshofer muss es sein. Darin werden sehr viele Früchte eingelegt. 48 Stunden lang. Weißert: „Nach dem Backen wird der Stollen in braunem Farinzucker gewälzt, dem vorher eine Spur Cayennepfeffer beigegeben wurde. Darum ist der Stollen nicht zu süß und schmeckt hervorragend zu Altbier, Rotwein oder Glühwein. “

Trotz Ruhestand betreibt Weißert die Backstube weiter

Auch wenn Rudolf Weißert seit diesem Jahr im Ruhestand ist, sein Geschäft an der Hückelsmaystraße an die Bäckerei Sommer übergeben hat, müssen sich die Fans des Altbierstollens keine Sorgen machen: „Ich habe die Backstube behalten, werde sie weiter betreiben.“

Kaufen kann man den Stollen (inzwischen sogar patentgeschützt) zum Beispiel an der Hückelsmaystraße, auf Weihnachtsmärkten wie dem in Linn oder im Internet-Shop. Unter „www.altbierstollen.de“ gibt's das Gebäck mit Gebräu im Doppelpack oder mit einem Fläschchen Original Königshofer dazu.

Angeboten wird der gehaltvolle Stollen auch auf dem Benrader Obsthof in Krefeld. Chefin Michaela Boekels freut sich: „Das Geschäft mit dem Stollen läuft sehr gut.“ Bis Weihnachten gibt es ihn noch auf dem Hof an der Oberbenrader Straße.

Und wie erholt sich Rentner Rudolf Weißert zwischen Januar und Oktober vom stressigen Stollen-Geschäft? „Ich geh' dann immer wieder gerne 'ne Runde golfen“, schmunzelt er.