LuftverkehrZeppelin über Rhein und Ruhr startet Linienverkehr

Die Luftschiffkaptäne Viktor Schacht (l) und Fritz Günther (r) steuern einen Zeppelin NT der Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH (Friedrichshafen) über Essen.

Die Luftschiffkaptäne Viktor Schacht (l) und Fritz Günther (r) steuern einen Zeppelin NT der Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH (Friedrichshafen) über Essen.

Rhein und Ruhr aus 300 Metern Höhe betrachten - das können Passagiere künftig in einem Zeppelin. Mit einem Flug zur Essener Zeche Zollverein startet am Donnerstag der Flugplan.

Mit einem 45-Minuten-Flug über das Ruhrgebiet bis zur Essener Zeche Zollverein startet am Himmelfahrtstag der Linienflugverkehr eines Zeppelins für das Ruhrgebiet und Rheinland. Das Luftschiff ist nach Angaben des Herstellers Zeppelin Luftfahrttechnik in Friedrichshafen mit 75 Metern Länge größer als eine Boeing 747-400. 

Es fliegt mit rund 60 Stundenkilometern relativ gemächlich in etwa 300 Metern Höhe - eine Höhe, aus der durch die großen Kabinenfenster am Boden noch viele Details zu erkennen sind. Für reflektionsfreie Fotos von oben können sogar Fenster teilweise geöffnet werden. 

Die Betreiberfirma rechnet mit „deutlich mehr als 10.000 Passagieren“ pro Jahr, wie ihr Chef Eckhard Breuer am Mittwoch bei einem Pressetermin zur Vorstellung des neuen Angebots gesagt hatte. Allerdings beträgt der Preis für den 45-Minuten-Flug 470 Euro. 

Zeppeline sind nach Breuers Worten weltweit selten: In Deutschland verkehrten derzeit nur zwei, die in Friedrichshafen stationiert sind, ein dritter werde gebaut und solle bis zum Sommer fertig werden. Ein Zeppelin kostet rund 20 Millionen Euro. 

Für die Fluggäste sei der geräuscharme Flug in vergleichsweise geringer Höhe attraktiv. Das gelte besonders für die ebenfalls angebotene Flugroute nach Düsseldorf, bei der in geringer Höhe eine Haupt-Landebahn des Düsseldorfer Flughafens überquert werde.  

Der Flughafen Mülheim-Essen hat eine lange Luftschiff-Tradition. Viele Jahre ist von dort aus das in der Region bekannte Luftschiff „Theo“ gestartet, das jetzt fest am Boden in einem neu gebauten Hangar am Flughafen bleibt. „Theo“ ist ein sogenannter Blimp, ein Prallluftschiff ohne starres inneres Gerüst. Zeppeline haben dagegen eine innere Struktur und lassen sich dadurch deutlich besser manövrieren. (dpa)