Schiri-Eklat heiß diskutiertWie bitte? Absurder Satz zur Bayern-Wut: Ancelotti sorgt für Kopfschütteln

Carlo Ancelotti feiert den Einzug ins Finale der Champions League mit Real Madrid.

Carlo Ancelotti feierte am Mittwoch (8. Mai 2024) nach einem letzten großen Schreckmoment mit Real Madrid den Halbfinal-Sieg in der Champions League gegen den FC Bayern.

Die Protagonisten beim FC Bayern hatten vom zu früh aberkannten Ausgleich zum 2:2 bei Real Madrid eine klare Meinung. Ex-Coach Carlo Ancelotti sah das in Diensten der Königlichen aber ganz anders.

von Béla Csányi (bc)

Beim FC Bayern München herrschte nach dem dramatischen Halbfinal-Aus in der Champions League bei Real Madrid Fassungslosigkeit.

„Das ist ein absolutes Desaster“, sagte Trainer Thomas Tuchel (50) nach dem 1:2 im Rückspiel am Mittwoch (9. Mai 2024) über den von Schiedsrichter Szymon Marciniak (43) amateurhaft abgepfiffenen Bayern-Ausgleich zum vermeintlichen 2:2. Doch so klar sahen das offenbar nicht alle.

Carlo Ancelotti verwundert mit Verweis auf Real-Treffer

„Die Spielszene muss zu Ende gespielt werden, das ist die Regel – vor allem, wenn sie so eng am Tor ist, vor allem, wenn es so knapp ist“, echauffierte sich Tuchel: „Den Fehler macht der Linienrichter und den zweiten Fehler macht der Schiedsrichter.“

Alles zum Thema Real Madrid

Die Abseitsstellung von Noussair Mazraoui (26) nach einem langen Pass von Joshua Kimmich (29) war umstritten, weil Real-Abwehrspieler Antonio Rüdiger (31) auf ähnlicher Höhe war. Durch den frühen Pfiff war die Chance zum nachträglichen VAR-Check allerdings dahin.

„Ich finde das unglaublich. Ich kann das nicht verstehen. Es ist nicht ganz klar, da musst du durchspielen lassen“, sagte de Ligt und verriet, dass sich der Schiedsrichter entschuldigt habe. „Aber das ist manchmal der Unterschied gegen Real Madrid.“

Apropos Real Madrid: Die Königlichen hatten freilich auch eine Meinung zu der Szene, die sie am Ende vor einer Verlängerung bewahrte. Zuvor hatte Joker Joselu (34) mit zwei späten Treffern (88. und 90.+1) das Spiel noch gedreht.  Trainer Carlo Ancelotti (64) zeigte sich vom Frust seines früheren Arbeitgebers jedenfalls unbeeindruckt.

„Die letzte Szene ist ganz klar. Möglicherweise ist es Abseits und wir hören auf zu spielen“, preschte der Italiener vor, um dann eine absurde Rechtfertigung hinterherzuschieben: „Sie beschweren sich – und wir uns auch wegen des Treffers von Nacho, Kimmich hat sich fallenlassen.“ Ein Satz, der vielfach Kopfschütteln auslöste.

Referees im Mittelpunkt

Die größten Schiri-Aufreger in der Champions League

1/15

Den vermeintlichen Real-Ausgleich durch Kapitän Nacho (34) aus der 72. Minute hatte Marciniak nach einem VAR-Check ohne langes Zögern zurückgenommen, weil der Abwehrspieler abseits des Balles zuvor beide Hände im Gesicht von Gegenspieler Kimmich hatte und diesen klar zu Boden stieß.

„Die Hände haben da nichts zu suchen im Gesicht, vor allem nicht beide“, war DAZN-Experte Michael Ballack (47) in der Live-Übertragung überzeugt. Die Schiri-Entscheidung nach vielsagend schnellem Video-Studium sei daher „absolut richtig“ gewesen. Auch der langjährige Bundesliga-Schiri Manuel Gräfe (50) stufte den Entscheid als „korrekt“ ein.

So dürfte es auch die überwältigende Mehrheit der Zuschauerinnen und Zuschauer gesehen haben – nur der verhinderte Torschütze Nacho, der noch auf dem Feld polterte, und dessen Trainer Ancelotti waren offenbar anderer Meinung. (mit dpa)