Neulich kamen wir im Freundeskreis auf ein etwas unangenehmes Thema zu sprechen, das allerdings tatsächlich wohl in jeder Beziehung eine Rolle zu spielen scheint - es geht um das Geschäft bei offener Tür, wenn Sie verstehen, was ich meine!

Folgendes hatte sich zugetragen: Ich hatte mich mit meinen Freundinnen Moni, Delia und Claudi zu zwei bis vier Aperol Spritz getroffen. Wir saßen vergangene Woche an einem lauen Sommerabend zusammen und kamen – wie immer – auf das Thema Männer zu sprechen. Drei von uns sind in langen Beziehungen, Moni hat das alles grad hinter sich und kann also aus Erfahrung sprechen.

Alles ganz normal – oder nicht?

Claudi, gerade im fünften Monat schwanger, sagte, dass es mittlerweile völlig normal wäre, während eines Gesprächs mit dem Gatten aufs Klo zu gehen und die Tür zumindest einen Spalt weit offen zu lassen, um weiter reden zu können. Das habe sich irgendwann so ergeben und jetzt sei es normal.

Delia schüttelte den Kopf. „Eklig!“, rief sie. Das sei ganz klar eine Sache, die sehr intim sei – und alle Geräusche, die dabei entstehen, sollten gefälligst abgeschirmt werden. Moni hatte eine andere Meinung, die uns alle – wenn ich ehrlich bin – etwas schockierte. Mit ihrem Ex sei es fast schon Normalität gewesen, auch das große Geschäft vor oder nebeneinander zu machen. Zähneputzen, kacken, Nachtcreme auftragen.

Katalysator war die Pandemie

Es gibt einige wenige Statistiken und Umfragen zu genau dieser Diskussion. Und die zeigen interessante Einblicke in das Verhalten von Menschen in Beziehungen – speziell beim Toilettengang. Eine Umfrage von Drench unter britischen Erwachsenen ergab, dass 23 Prozent der Männer (also fast jeder vierte!) und acht Prozent der Frauen bereits innerhalb des ersten Monats einer Beziehung die Badezimmertür offen lassen, während sie die Toilette benutzen.

Und mit der Länge der Beziehung wird das wohl alles etwas vertrauter: Insgesamt lassen fast zwei Drittel (63 Prozent) der befragten Paare an, die Tür offen zu lassen, während sie das Badezimmer benutzen.

Ein Katalysator war übrigens die Zeit der Pandemie: Während des Lockdowns bauten viele Paare ihre „Badezimmergrenzen“ ab. Jeder Dritte habe da zum ersten Mal mit offener Tür uriniert und ein Viertel der Befragten gab sogar zu, vor ihrem Partner zum ersten Mal groß auf die Toilette gegangen zu sein.

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Klotür beim Pinkeln offen lassen: Beim Kochen muss es nun wirklich nicht sein, oder?

Und wenn das nicht alles schon genug wäre, rief mich gestern mein Kumpel Sascha an. Er sei gerade mit seinem Freud Tim zusammengezogen und der hätte es wohl gestern Abend gewagt, während Sascha in der Küche gekocht habe, das Badezimmer aufzusuchen und bei offener Tür zu pinkeln. Am liebsten wolle er Tim heute drauf ansprechen und sagen, dass er das eklig und auch abstoßend finde. Aber er traut sich nicht. „Was soll ich tun?“, fragte er mich verunsichert am Telefon – „Tolerieren und freuen, dass Tim sich so sauwohl fühlt – oder ansprechen und Streit riskieren?“

Was sagst Du? Wie gehst Du mit dem Thema um?

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