„Vom Kopf her fertig“DEG-Legende verrät Grund für Karriere-Aus

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DEG-Legende Daniel Kreutzer (41) hing seine Eishockey-Karriere im Jahr 2017 nicht nur wegen Verletzungen an den Nagel.

Düsseldorf – In Düsseldorf ist Daniel Kreutzer eine Eishockey-Legende. Schließlich spielte der heute 41-Jährige über 15 Jahre für seine DEG. Und genau hier, bei seinem Heimatverein, beendete der 201-malige deutsche Nationalspieler 2017 seine Karriere.

Der Grund: Sein von Verletzungen gezeichneter Körper machte nicht mehr mit – so hieß es zumindest offiziell.

Daniel Kreutzer: DEG-Legende verrät wahren Grund für Karriere-Aus bei Anti-Mobbing-Event

Am Mittwoch packte der Düsseldorfer jetzt bei der Vorstellung einer Anti-Mobbing-Kampagne aber aus und verriet den wahren Grund für sein Karriere-Aus. Er erzählte, dass er „offiziell wegen Verletzungen aufgehört hat, aber auch vom Kopf her fertig war“.

Dazu bemängelte die DEG-Legende, dass die Menschen häufig vergessen würden, was für ein enormer Druck auf Sportlern lastet, wenn sie in der Öffentlichkeit stehen. Auch deshalb rechnet er mit sozialen Medien und der Presse ab und sagte, dass das, was „Sportlern an den Kopf gehauen wird, oft unter der Gürtellinie ist“.

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Kreutzer beschreibt sich selber als „sensibel“ und erzählt, dass es ihm häufig nicht leicht fiel, mit dem Druck der Medien klar zu kommen.

Düsseldorfer EG: Kreutzer zog sich aus der Öffentlichkeit zurück

Der Ex-Profi verrät sogar, dass er „seit dem Ende der Karriere, gar keine Presse mehr liest“. Warum er jetzt reinen Tisch macht? Der 41-Jährige bekräftigte, dass er endlich offen sein und ehrlich sagen wolle, dass man den „Druck und die Kritik an Promis“ nicht unterschätzen sollte. Vor allem als Sportler sei es extrem schwer sich „als depressiv zu outen, weil man von Sportlern ein fittes, gesundes und starkes Bild im Kopf habe.“

Durch seine psychischen Probleme suchte Daniel Kreutzer zunächst nach einer psychischen Behandlung und hat es durch diese Hilfe seine Depressionen glücklicherweise schnell wieder hinter sich gelassen.

Daniel Kreutzer: Harte Kritik an den Anti-Hopp-Plakate in der Fußballbundesliga

In diesem Zusammenhang berichtet der Düsseldorfer Jong auch über den Suizid von Robert Enke im Jahr 2009. Damals sei das Thema Sportler und Depressionen kurz in den Medien gewesen, nach „ein paar Monaten aber wieder vergessen worden“. Aus seiner Sicht extrem traurig.

Dazu vergleicht Kreutzer auch das Drumherum beim Eishockey und beim Fußball. Für ihn sei es „ beim Eishockey nicht ganz so schlimm wie beim Fußball“. Dort gehe es nämlich eher „auf der Eisfläche zur Sache“ anstatt auf der Tribüne. Er spielt hierbei auf die Anti-Hopp-Plakate der Bayern Fans an und findet, dass es „keine Menschenwürde“ hätte, wenn man einen so sozial engagierten Mann wie den SAP-Gründer beschimpft und beleidigt.

Auch deshalb engagiert sich der dreifache Familienvater nun selber im Kampf gegen das Thema Mobbing und ist Botschafter des Düsseldorfer Projekts „HALT! STOPP! Nicht mit uns!“ (hier lesen Sie mehr) bei dem sich Düsseldorfer Schulen mit dem Thema Mobbing auseinandersetzen.