Mietschulden?Wirbel um Ex-FC-Profi – Vermieter seines Kölner Luxus-Apartments schalten Anwalt ein

Nikola Soldo im FC-Trainingslager auf dem Platz.

Nikola Soldo, hier am 19. Juli 2023 im FC-Trainingslager, hat seinen Vertrag in Köln Mitte Februar aufgelöst.

In Köln lief es für Fußballprofi Nikola Soldo (24) nicht gut. Mitten in der Saison wurde sein Vertrag beim 1. FC aufgelöst. Auch gibt es Ärger mit den Vermietern seines Apartments.

von Iris Klingelhöfer  (iri)Jürgen Kemper  (kem)

Es war eine Liaison, die nicht von Erfolg geprägt war. Nikola Soldo (24) sollte die Geschichte von Papa Zvonimir (FC-Trainer von 2009 bis 2010) beim 1. FC Köln weiterschreiben. Doch den Durchbruch am Geißbockheim schaffte der ehemalige U21-Nationalspieler Kroatiens nie.

Der Innenverteidiger landete schließlich auf dem Abstellgleis. Mitte Februar entschieden sich dann beide Seiten für eine Vertragsauflösung. „Da er sich trotz seiner sportlichen Situation immer vorbildlich verhalten hat, haben wir dem zugestimmt und ermöglichen ihm diesen Schritt“, hieß es seitens des FC. Ein vorbildliches Verhalten hätten sich auch die Vermieter des Kickers gewünscht.

Ex-FC-Profi soll Vermietern unter anderem Kaution und Miete schulden

Das ältere Paar hat einen Anwalt eingeschaltet und macht dem Ex-FC-Profi schwere Vorwürfe. Es geht um angeblich noch offene Forderungen aus dem Mietverhältnis in Höhe von rund 20.000 Euro. Auch soll Soldo das teure Apartment teilweise verdreckt und mit Beschädigungen hinterlassen haben.

Nikola Soldo hatte ab dem 1. Februar 2023 für zwei Jahre eine Wohnung in einer Apartmentanlage im Kölner Süden angemietet. Rheinnähe, hochwertige Ausstattung, keine Klingelschilder. Wer dort wohnt, genießt Luxus und eine gewisse Anonymität.

„Bei dem Besichtigungs-/Vertragstermin war auch ein Funktionär des 1. FC Köln dabei. Letztlich vor diesem Hintergrund hat sich mein Mandantschaft damals entschieden, an Herrn Soldo zu vermieten“, erzählt Anwalt Christian O'Day. Die monatliche Miete für das rund 90 Quadratmeter große Apartment hätte bei 2950 Euro pro Monat gelegen. Doch schnell soll es Probleme gegeben haben.

„Die Vorwürfe meiner Mandanten sind, dass Herr Soldo keine Kaution hinterlegt, den Strom nie umgemeldet und zum Teil die Miete nur teilweise gezahlt hat. Für die letzten vier Monate steht die Miete komplett aus“, so O'Day, der Mitte September 2024 von den Vermietern eingeschaltet wurde. Er habe mehrmals versucht, den Spieler zu erreichen. Der Anwalt: „Die Kommunikation lief äußerst schwierig.“

Anwalt erwirkt Pfändungsbeschluss beim Kölner Amtsgericht

Am 1. Oktober 2024 wandte sich der Anwalt im Namen seiner Mandanten an den FC, in der Hoffnung auf Vermittlung. „Der FC hat mir gegenüber nicht darauf reagiert“, behauptet Christian O'Day. Dafür habe sich Nikola Soldo gemeldet. „Er schrieb mir, er habe seinen Anwalt angewiesen, mir eine E-Mail zu schreiben und erklärte, es würden weitere Schritte eingeleitet werden. Von dem Anwalt habe ich aber nichts gehört.“

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Daher habe er schließlich einen Mahn- und Vollstreckungsbescheid beim zuständigen Gericht eingereicht und schließlich einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss beim Amtsgericht Köln erwirkt, um beim 1. FC Köln Soldos Gehalt zu pfänden.

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Mitte Dezember 2024 sei der Beschluss endlich erlassen worden. „Nach meiner Kenntnis ist er jedoch bis heute nicht zugestellt worden. Das liegt offensichtlich an der personellen Unterbesetzung des Gerichts“, so der Anwalt.

Fußballer nutzte Kölner Apartment offenbar seit Monaten nicht mehr

Offenbar hatte der FC-Spieler das Apartment bereits seit Herbst letzten Jahres nicht mehr genutzt. „Das hat er mir gegenüber selbst erzählt. Auch Nachbarn sagten mir, sie hätten ihn schon lange nicht mehr gesehen“, so O'Day. Da der Mietvertrag aber am 31. Januar 2025 auslief, kontaktierte er Soldo über WhatsApp zwecks Wohnungsübergabe. „Er wollte daraufhin den Wohnungsschlüssel einfach in den Briefkasten werfen“, erzählt der Anwalt. Es sei dann am 31. Januar aber doch zu einem kurzen Treffen gekommen.

Christian O'Day: „Er hat schnell seinen überquellenden Briefkasten geleert, mir den Schlüssel in die Hand gedrückt und ist in seinem Auto mit FC-Sponsoring weggefahren.“ Die Frage, ob er ihm nicht seine neue Adresse geben will, soll Soldo freundlich verneint haben.

Anwalt Christian O'Day

Anwalt Christian O'Day vertritt ein Ehepaar, das sein Kölner Luxus-Apartment an Profi-Fußballer Nikola Soldo vermietet hatte.

Die Inaugenscheinnahme des Apartments soll dann ein kleiner Schock gewesen sein. Laut des Anwalts, der schließlich gemeinsam mit einem Zeugen die Wohnungsabnahme machte, habe der Parkettboden teilweise tiefe Kratzer aufgewiesen, Toilette und Küchengeräte seien verdreckt gewesen und das Design-Waschbecken im Bad habe mehrere Risse gehabt. Auch die Motoren in einigen Hängeschränken hätten nicht mehr funktioniert. Dafür hätten Quittungen von Prada und Gucci herumgelegen.

Der Anwalt wandte sich daraufhin erneut an den FC, der das Arbeitsverhältnis mit Nikola Soldo inzwischen zum 17. Februar aufgelöst hatte. Christian O'Day: „Man erklärte mir, dass man den Spieler ausschließlich unterstützt, der FC aber keine Vermittlungsfunktion bei der Wohnung gehabt habe.“

Ex-FC-Spieler bestreitet gegenüber EXPRESS.de die Vorwürfe

Nach EXPRESS.de-Anfrage ließ der FC am Freitag (28. Februar 2025) ausrichten, dass es auf das Schreiben von O'Day vom 1. Oktober 2024 sehr wohl einen Austausch zwischen dem Juristen und dem Klub gegeben habe. Der Klub habe daraufhin seinen Spieler mit den Vorwürfen konfrontiert, dieser habe aber „eine gegensätzliche Darstellung“ abgegeben.

Auf EXPRESS.de-Nachfrage bestritt Soldo am Freitag (28. Februar 2025) die Vorwürfe. „Ich habe nichts falsch gemacht“, erklärte er. Bezüglich der nicht gezahlten Kaution behauptete er, es sei ausgemacht worden, dass er keine zahlen muss und dass die Vermieter entsprechende Nachrichten/Beweise gelöscht hätten.

Seine Anwälte hätten bereits Kontakt zu Anwalt Christian O'Day aufgenommen, so Soldo weiter, und bis Dienstag (4. März 2025) solle alles geregelt sein.

Wie Anwalt O'Day am Samstag (1. Mai 2025) gegenüber EXPRESS.de erklärte, hätte bislang noch kein Anwalt des Ex-FC-Profis Kontakt zu ihm aufgenommen. Jedoch habe sich der FC-Anwalt schriftlich gemeldet und noch mal klargestellt, dass O'Days Mandanten den Mietvertrag mit Nikola Soldo abgeschlossen hätten, gegenüber dem mögliche noch offene Forderungen geltend zu machen seien.

„Allein der Umstand, dass Mitarbeiter des 1. FC Köln bei der Vertragsanbahnung in die Kommunikation eingebunden sein mögen, vermag eine rechtliche Verpflichtung des 1. FC Köln sicherlich nicht zu begründen“, so der Anwalt in dem Schreiben, das EXPRESS.de vorliegt.