„Ich hasse es“32 Umzüge: Der irre Weg von „Moulin Rouge“-Star Riccardo (35) nach Köln

Riccardo Greco im Portrait.

Moulin-Rouge-Star Riccardo Greco hat im EXPRESS.de-Interview unter anderem über seine vielen beruflichen Umzüge und seine Verbindung zu Köln gesprochen.

Riccardo Greco hat in seinem Leben schon viel erlebt. 32 Mal musste er wegen seines Berufs bereits umziehen. Nun begeistert er tausende Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Bühne des Musical Domes.

von Niklas Brühl  (nb)

32 Mal ist Riccardo Greco (35) in seinem Leben bislang umgezogen – jobbedingt. Jetzt begeistert der 35-jährige Musical-Darsteller seit November 2022 Zuschauerinnen und Zuschauer im Kölner Musical Dome als „Christian“ im Erfolgsstück „Moulin Rouge“.

Der Hauptdarsteller hat seit der Premiere am 6. November 2022 bislang rund 130 Shows gespielt und ist nach eigenen Aussagen noch lange nicht fertig. Greco fühlt sich wohl in Köln und erklärt die Gründe dafür im exklusiven EXPRESS.de-Gespräch. Zu einer bestimmten Sache ist er dabei kurioserweise noch nicht gekommen.

Köln: „Moulin Rouge“-Hauptdarsteller: „Ich hasse es aus ganzem Herzen“

„Ich hasse es aus ganzem Herzen“, sagt Riccardo Greco mit einem dezenten Lächeln im Gesicht – es geht um die vielen Umzüge, die er aufgrund seines Berufes bislang auf sich nehmen musste. Nach Köln war es bereits der 32. in seinem Leben.

„Als ich nach einem langen Auswahlprozess die Zusage bekommen habe, musste ich in dem Moment erst einmal rechts ranfahren. Ich musste weinen – vor Glück, denn ich liebe ‚Moulin Rouge‘ bereits seit meiner Kindheit. Aber auf der anderen Seite auch ein wenig aus Traurigkeit, denn es bedeutete, dass ich schon wieder umziehen muss.“

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Er hatte sich mit seinem Verlobten zu der Zeit gerade erst ein Haus in Norderstedt gekauft und sich das erste Mal so richtig zu Hause gefühlt.

Doch ein Umstand machte ihm den erneuten Wohnortwechsel deutlich einfacher: Sein Verlobter hat rund um das Musical in Köln ebenfalls einen Job bekommen und arbeitet als Künstlerischer Leiter. „Das hat mir die Veränderung viel leichter gemacht, vorher haben wir fast durchgehend eine Fernbeziehung führen müssen.“

Riccardo Greco: Menschen vergessen für drei Stunden ihre Sorgen und Ängste

Mittlerweile ist er in Köln angekommen, nach 130 eigenen „Moulin-Rouge“-Shows auf der Bühne. „Es ist einfach ein Wahnsinn, was wir hier täglich erleben. Das Publikum rastet aus, wir dürfen hier jede Show vor vollem Haus spielen. Das ist vor allem in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und ich verspüre dafür eine tiefe Dankbarkeit“, sagt Riccardo Greco.

Dies sei auch der Grund, warum er seinen – manchmal doch sehr anstrengenden – Job mit voller Leidenschaft ausführe: „Dass ich behaupten darf, mit dafür verantwortlich zu sein, dass Menschen im Publikum für knapp drei Stunden ihre eigenen Sorgen und Ängste vergessen können, ist für mich ein Geschenk. Um uns herum passieren aktuell so viele schlimme Dinge, ich traue mich gar nicht mehr die Nachrichten zu schauen, da das häufig schlimmer ist als jeder Horrorfilm.“

Riccardo Greco als „Christian“ und Sophie Berner als „Satine“ bei „Moulin Rouge“ auf der Bühne.

Riccardo Greco als „Christian“ und Sophie Berner als „Satine“ bei „Moulin Rouge“ auf der Bühne.

Bei „Moulin Rouge“ weine das Publikum, lache das Publikum, hänge ihm bei seiner Performance an den Lippen – „die Menschen glücklich zu machen, gibt mir persönlich die Kraft, mit meinen eigenen Sorgen besser klarzukommen.“

Dabei sei auch Sophie Berner, die mit „Satine“ die zweite Hauptrolle in dem Stück spielt, eine große Hilfe für ihn: „Sophie ist mein Highlight der Show, mein Idol. Sie ist so eine krasse Schauspielerin und ich glaube ihr jedes Wort auf der Bühne.“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht fügt er an: „Wenn ich groß bin, möchte ich so sein wie Sophie Berner.“

Das liebt „Moulin Rouge“-Star Riccardo Greco an Köln

Riccardo Greco kommt gebürtig aus dem Westerwald, rund 100 Kilometer von Köln entfernt. Als er an seine Kindheit zurückdenkt, hat er an die Stadt fast ehrfürchtige Erinnerungen: „Das war für uns damals DIE Stadt. Wenn es hieß, wir fahren nach Köln shoppen beispielsweise, war das schon fett. Meine Erinnerungen an Köln sind positiv, denn es hieß immer, dass wir durch die vollen Einkaufsstraßen schlendern und ich Spielzeug bekomme.“

Nun lebt er seit einem halben Jahr selber in DER Stadt, wie Greco Köln selbst bezeichnet. Wie hat er sich eingelebt? „Ich liebe die offene und herzliche Art der Kölnerinnen und Kölner. Hier gibt es so einen trockenen Humor, mit dem ich super klarkomme. Man bekommt viele Sprüche gedrückt, aber es wird dabei nicht unangenehm. Das hat Köln vielen Städten voraus“, sagt der „Moulin Rouge“-Hauptdarsteller.

Seine rar gesäte Freizeit nutze er vor allem mit Besuchen in Kaffees. Was der 35-Jährige bisher allerdings noch nicht kennengelernt hat: das kölsche Nachtleben. „Das Ausgehen ist bei dem aktuellen Pensum einfach noch nicht drin gewesen. Aber irgendwann folgt das mit Sicherheit noch.“

Positiv sei ihm die Offenheit der Menschen in Köln auch in einem weiteren Punkt aufgefallen: „Wenn ich mit meinem Verlobten durch die Straßen laufe, gab es noch nie einen blöden Spruch oder einen abwertenden Blick. Die Stadt ist sehr divers und tolerant – ich fühle mich in Köln richtig wohl.“