Vergangene Woche ist in Berlin die 3G-Regel für den Arbeitsplatz beschlossen worden. Eine App, die Arbeitgebern die Überprüfung erleichtern soll, wurde in Köln entwickelt. Kritik an den 3G-Kontrollen gibt es allerdings weiter.
Ab Mittwoch gilt 3G am ArbeitsplatzMit dieser App aus Köln können Arbeitgeber die Regeln checken
Köln. Bundestag und Bundesrat haben eine 3G-Regel am Arbeitsplatz beschlossen, die ab Mittwoch (24. November 2021) bundesweit, also auch in NRW, gelten soll. Wenn im Betrieb „physischer Kontakt“ zu anderen nicht ausgeschlossen werden kann, soll der Zutritt nur mit Impf-, Genesenen- oder tagesaktuellem Test (oder maximal 48 Stunden altem PCR-Test) möglich sein.
Firmen sollen das täglich kontrollieren und dokumentieren. „Dazu müssen alle Arbeitgeber auch über entsprechende Auskunftsrechte gegenüber den Arbeitnehmern verfügen“, heißt es in dem Beschluss. Eine Möglichkeit des Kontrolle zur Einhaltung der 3G-Regel am Arbeitsplatz kommt in Form einer App aus Köln.
3G am Arbeitsplatz: App aus Köln soll bei Kontrollen helfen
Das Kölner Unternehmen mobivention hat die „Corona 3G-Regel App“ für Arbeitgeber entwickelt. Diese besteht aus einer App für iOS- und Android-Geräte sowie einem Server, auf dem die Prüfergebnisse datenschutzkonform gespeichert und bei einer behördlichen Prüfung bereitgestellt werden können.
Mit dieser App kann das Impf- oder Genesenen-Zertifikat der Mitarbeitenden gescannt werden, Testergebnisse können digital eingepflegt werden. Nach Erfassung werden Nachweise beziehungsweise Testergebnisse an einen Server übermittelt, um später die Einhaltung der 3G-Regel am Arbeitsplatz dokumentieren zu können.
Laut Geschäftsführer Dr. Hubert Weid sei die App für kleine und mittlere Unternehmen geeignet, da sie hier per Standardlösung sofort einsetzbar sei. Großunternehmen können individuelle Anpassungen vornehmen.
3G-Regel am Arbeitsplatz: Kritik aus der Wirtschaft
An den künftigen 3G-Kontrollen am Arbeitsplatz regt sich seit Bekanntwerden der Maßnahme Kritik. Wirtschaftsverbände bezweifeln, ob die beschlossenen 3G-Regeln am Arbeitsplatz praktikabel sind. Während Arbeitgeber auf einen großen Aufwand bei nur kurzer Zeit zur Umsetzung verweisen, fürchten Baubranche, Handwerk und Gebäudereiniger Probleme in der Praxis. Auch Datenschutzexperten sehen Klärungsbedarf.
„Das neue Testregime stellt unsere Unternehmen vor große Herausforderungen“, sagte Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände.
Noch komplexer werden 3G-Kontrollen am Arbeitsplatz, wenn sie abseits von Büros oder Werken stattfinden sollen - etwa im Handwerk. Bei vielen eher kleinen Betrieben dürfte der Kontrollaufwand relativ überschaubar bleiben, sagte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.
„Aber bei den Betrieben etwa der Gebäudereinigung oder im Bauhandwerk, bei denen die meisten Beschäftigten direkt zu den Baustellen und dann oft noch zu täglich wechselnden Objekten und Arbeitsorten fahren, dürfte es extrem schwierig werden. Wie will man das denn kontrollieren?“, so Wollseifer. (smo/mit dpa)