Köln. Was für ein Horror für Ford-Mitarbeiter Alattin Bozkurt (46) und seine Familie. Nach der Rückkehr aus dem Urlaub entdeckten die Kölner Fürchterliches. Die ganze Mietwohnung in Vogelsang ist mit Fäkalien besudelt, stinkt ekelerregend. In ihrer Abwesenheit war wochenlang das Klo übergelaufen. Ihr Zuhause ist unbewohnbar.

Schon am Hauseingang am Bachstelzenweg stinkt es nach Kot. Treppenhaus, Keller und Wohnung riechen noch schlimmer. Kaum vorstellbar, wie die Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus mit acht Parteien das seit Wochen aushalten.

Ein Paradies für Fliegen

Die Wohnung des Kölners - ein Alptraum. Aber ein neues Paradies für Fliegen. „Als wir nach Hause gekommen sind, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Bis über die Fußleisten hatte sich die braune Brühe in alle Zimmer verteilt. Die erste Nacht haben wir im Auto geschlafen“, berichtet Alattin Bozkurt.

Familie hat 15.000 Euro Schaden

Noch schlimmer: Die Fäkalien kamen nicht nur aus dem Klo. Auch aus dem Waschbecken, der Badewanne und sogar dem Spülbecken in der Küche liefen die Ausscheidungen aus der Kanalisation heraus.

„Unsere ganze Einrichtung ist verdreckt. Wir müssen alles wegwerfen. Die Brühe ist bis unter das Laminat gelaufen“, sagt die verzweifelte Ehefrau Aysegül (46).

Sie meint, dass ein Schaden von über 15.000 Euro entstanden ist. Eine Hausratversicherung haben die Eheleute nicht.

Nachbarn hatten Vermieter informiert

Während des Urlaubes hatten Nachbarn den Vermieter, die Gesellschaft LEG, darüber informiert, dass stinkendes Wasser von der Decke im Keller tropft. Das war am 18. August. Eine LEG-Sprecherin: „Das Wasser war klar, sodass wir zunächst von einem Defekt an der Frischwasserleitung ausgegangen sind.“

Und weil der Mieter nicht daheim war, sei es dem Vermieter untersagt gewesen, die Wohnung in dessen Abwesenheit zu betreten, so die Sprecherin. Das Klo lief indes weiter über.

Fachfirma hat Ursache behoben

Erst als der Mieter den Schaden am Samstag – ein Woche später – gemeldet hatte, tat sich etwas. Eine Fachfirma hat dann die Ursache – eine Verstopfung – behoben. Ein Mitarbeiter hatte zudem den Keller provisorisch gereinigt.

Familie soll in neue Wohnung

Mit ihren vier Kindern sind die Bozkurts gerade bei Bekannten. Die LEG hat den Mietern eine kostenlose Wohnung in Aussicht gestellt. Auch Hotelkosten sollen bis dahin komplett übernommen werden. Mit Hilfe des Kölner Mietervereins will Alattin Bozkurt jetzt schauen, ob er überhaupt noch Miete zahlen muss.