Von der Stadt bewilligt, von den Eltern strikt abgelehnt: In der Gesamtschule im Kölner Stadtteil Lindenthal soll am Sonntag der Kreisparteitag der AfD stattfinden.
„Handeln Sie sofort“Eltern wüten wegen AfD-Parteitag in Kölner Schule – Stadt äußert sich deutlich
Der Kreisparteitag der AfD soll am Sonntag (26. Februar 2023) in den Räumen einer Kölner Schule stattfinden.
Die Pflegschaft der Gesamtschule Lindenthal stellt sich nun entschieden gegen diese Entscheidung des Bezirksamts und hat dazu unter anderem eine Petition gestartet, die an Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Bezirksbürgermeisterin Cornelia Weitekamp (Grüne) gerichtet ist.
AfD in Kölner Schule? Eltern mit klarer Botschaft an die Stadt
So heißt es unter anderem unmissverständlich formuliert: „Wir positionieren uns als Schulgemeinschaft gegen Rechts.“ Die Schule selbst hat bei der Vergabe der Räume kein Mitspracherecht – das ist Sache des Bezirksamts in Lindenthal.
Dass nun ausgerechnet die AfD in der Gesamtschule tagen soll, stößt den Verantwortlichen böse auf. „Wir sind eine Schule der Vielfalt und positionieren uns ganz ausdrücklich gegen Rassismus. Unsere Kinder leben in ihrem Schulalltag Gemeinschaft, Offenheit und Toleranz. Wir akzeptieren nicht, dass die Räume der Schule für rechtsgerichtete Parteien genutzt werden dürfen. Unabhängig von der Legalität dieser Maßnahme“, heißt es unter anderem in der Petition, die bei einem Ziel von 800 Unterschriften aktuell (Stand: 21. Februar 2023, 11.30 Uhr) schon bei 950 Unterstützerinnen und Unterstützern steht.
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An der Seite der Eltern stehen dabei unter anderem die Bündnisse „Köln gegen Rechts“ und „Omas gegen Rechts“. Die Schulpflegschaft fordert die Stadt auf: „Bitte handeln Sie sofort und nehmen diese Entscheidung zurück.“
Um ein weiteres Zeichen zu setzen, wurde für den Sonntag, an dem der AfD-Kreisparteitag in der Gesamtschule Lindethal stattfinden soll, nun spontan eine Schulveranstaltung mit dem Namen „Fest der Nationen“ ins Leben gerufen, die von 10.30 Uhr bis 13 Uhr realisiert werden soll. Unter anderem ein Bestandteil des Schulfestes: ein internationales Buffet.
Stadt Kölner reagiert auf Vorwürfe der Eltern wegen AfD-Kreisparteitag
Auf EXPRESS.de-Anfrage hat sich nun ein Sprecher der Stadt Köln zu den Vorwürfen der Eltern geäußert. Wird die Entscheidung noch einmal revidiert? „Solange die Stadt Köln grundsätzlich städtische Räume für Partei- und Fraktionsveranstaltungen zur Verfügung stellt, muss sie dieses Recht auch der AfD einräumen – wenn die Räume verfügbar sind.“
Die AfD habe diese konkrete Schule angefragt, wahrscheinlich auch, weil sie da in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Veranstaltungen durchgeführt habe. „Da seitens der Schule an dem betreffenden Tag keine Veranstaltungen geplant waren, müssen wir die Räume der AfD auch überlassen“, sagt der Sprecher der Stadt.