Bei der Buchung einer Unterkunft für die Sommerferien ist ein Kölner Opfer einer Betrugsmasche geworden. EXPRESS.de hat wichtige Tipps, wie Sie sich davor schützen können.
Unterkunft bei AirbnbÜber 2000 Euro futsch? Kölner wird Opfer von Betrug
von Adnan Akyüz (aa)
Ein luxuriöses Airbnb-Apartment auf Ibiza, toller Ausblick, beste Reisezeit in den Sommerferien. Was sich wie ein schöner Urlaub mit der Familie angehört hat, wurde für den Kölner Emal Fakhri (39) zum Albtraum. Er wurde Opfer eines Betrugs.
Dieses Angebot auf der Plattform von Airbnb sollte es für den Kölner Emal Fakhri und seine Familie sein: Eine Woche im Juli nach Ibiza in eine schöne Ferienwohnung. Kosten sollte die Unterkunft vom 3. bis 10. Juli insgesamt 2180 Euro.
Unterkunft bei Airbnb: Urlauber wird Opfer von fieser Betrugsmasche
Der Kölner hat sich mit dem Gastgeber über die Airbnb-App in Verbindung gesetzt und die Summe per Banküberweisung gezahlt. „Es kam aber keine Buchungsbestätigung“, erinnert sich Fakhri, der als Manager bei einer Industriefirma tätig ist. Schnell kam ihm der Verdacht eines möglichen Betrugs.
Dabei sei bis dahin alles „normal“ abgelaufen, erklärt er: „Nach meiner Anfrage habe ich eine E-Mail erhalten mit einem Link, der mich auf eine Airbnb-Seite geführt hat. Dort musste ich mich nochmals anmelden. Wie sich später herausgestellt hat, haben diese Betrüger eine fast identische Seite aufgebaut, um Kundinnen und Kunden wie mich zu täuschen.“
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Nach der Überweisung hat er dann auch die Flüge für fünf Personen gebucht. Als er bei Airbnb wegen der ausstehenden Buchungsbestätigung nachgefragt hat, wusste da aber niemand etwas von dieser Buchung.
Also erstatte er Anzeige und informierte seine Hausbank sowie die Bank in Italien, die der mutmaßliche Betrüger genutzt hat. Große Chancen, das Geld wiederzubekommen, habe ihm seine Bank aber nicht in Aussicht gestellt.
In der Zwischenzeit hatte Emal Fakhri sich auch die Mühe gemacht und Dutzende weitere mutmaßliche Betrugsversuche auf der Plattform an Airbnb gemeldet. Er fragt sich, warum das Portal offensichtliche Betrugsversuche nicht verhindert oder schneller deaktiviert.
Die übliche Masche: Die mutmaßlichen Betrügerinnen und Betrüger verlangen, weitere Kommunikation und den Zahlvorgang außerhalb des Airbnb-Portals fortzusetzen.
„Auf meine Reklamation habe ich keine Reaktion erhalten.“ Der Kölner meldete sich dann bei EXPRESS.de.
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Auf unsere Anfrage erklärte dann eine Airbnb-Sprecherin: „Wir waren enttäuscht, als wir von diesem Fall erfuhren, und haben uns umgehend an den Gast gewandt, um den Sachverhalt zu klären. Wir tolerieren keine Fake-Inhalte und wir erinnern Gäste und Gastgeberinnen und Gastgeber regelmäßig daran, nur direkt auf der Plattform von Airbnb zu kommunizieren und zu bezahlen, damit unsere Schutzmaßnahmen greifen.“
Auf Airbnb seien laut der Sprecherin bisher über 1,4 Milliarden Check-Ins verbucht worden. „Einzelfälle dieser Art kommen nur sehr selten vor.“ Im Hintergrund würde die Systeme von Airbnb dabei helfen, bösartige Akteure daran zu hindern, Airbnb zu nutzen. Damit ein Betrug erfolgreich ist, müssten Nutzerinnen und Nutzer die Plattform verlassen, um zu kommunizieren oder zu bezahlen.
Die Sprecherin stellt klar: „Solange Nutzerinnen und Nutzer auf Airbnb bleiben, sind sie durch unsere sicheren Prozesse, Support-Richtlinien und andere Sicherheitsvorkehrungen geschützt.“
Urlaub buchen bei Airbnb – so können Sie sich schützen
Wer bei Airbnb eine Unterkunft buchen möchte, sollte die folgenden Tipps beachten:
- Prüfen Sie den Link zur Website: Verwenden Sie die Airbnb-App oder gehen Sie direkt auf die Website (www.airbnb.de), bevor Sie einen Aufenthalt suchen oder buchen.
- Hüten Sie sich vor gefälschten E-Mails, Websites, Texten und Beiträgen in sozialen Medien: Klicken Sie niemals auf unerwartete Links. Diese Art von Mitteilungen, die möglicherweise einen dringenden Tonfall haben, können Sie zu scheinbar authentischen, aber gefälschten Websites führen, die darauf abzielen, entweder Ihre persönlichen Daten zu erfassen oder Ihr Gerät mit Malware zu infizieren.
- Wenn es zu schön aussieht, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch: Wenn Sie eine Unterkunft auf einer Drittanbieter-Website wie einer Social-Media-Plattform finden – vor allem, wenn das Angebot zu gut aussieht, um wahr zu sein –, könnte es sich um Betrügerinnen oder Betrüger handeln. Sie könnten Sie auffordern, über eine direkte Methode wie eine Banküberweisung oder über eine gefälschte Website, die wie Airbnb aussehen soll, zu bezahlen. Sie sollten in diesem Fall jegliche Kommunikation beenden. Airbnb verwaltet keine Buchungen oder Zahlungen für Unterkünfte, die nicht auf seiner Plattform zu finden sind.
- Bleiben Sie auf Airbnb, um zu buchen, zu bezahlen und zu kommunizieren: Solange Nutzerinnen und Nutzer auf Airbnb bleiben und nur über Airbnb bezahlen und kommunizieren, sind sie durch unsere sicheren Prozesse, Rückerstattungs- und Supportrichtlinien und andere Schutzmaßnahmen wie AirCover geschützt.
- Überstürzen Sie nichts und nehmen Sie sich Zeit, um die Details sorgfältig zu prüfen: Betrüger können versuchen, Sie zu einer schnellen Buchung zu drängen. Bevor Sie eine Unterkunft auf Airbnb buchen, sollten Sie die Profile der Gastgeber und Angebote gründlich lesen und sich die Bewertungen anderer Gäste ansehen. Sie können sich auch mit Gastgeberinnen und Gastgebern in Verbindung setzen, um vor der Buchung Fragen zu stellen, indem Sie das sichere Messaging-Tool von Airbnb nutzen.
- Schützen Sie Ihr Konto: Verwenden Sie ein Kennwort, das sich von den Kennwörtern anderer Plattformen und E-Mail-Konten unterscheidet. Mehr über die Sicherheit Ihres Airbnb-Kontos erfahren Sie hier.
- Geben Sie die Sicherheitsabfrage nicht an Dritte weiter: Geben Sie die Sicherheitsabfrage nur über die Website oder die App ein. Airbnb-Mitarbeiter werden Sie nicht am Telefon nach Ihrer Sicherheitsnummer oder Ihrem Passwort fragen.
Zu dem Betrugsfall des Kölners erklärt sie, dass die gesamte Kommunikation und Zahlung für diese Buchung außerhalb der Airbnb-Plattform stattgefunden hat. So haben mutmaßliche Betrügerinnen und Betrüger quasi freie Hand gehabt.
Für Emal Fakhri hat es sich aber gelohnt, dass er sich bei EXPRESS.de gemeldet hat. Eine Mitarbeiterin hat ihm nach unserer Anfrage aus Kulanz einen Gutschein in Höhe von 2180 Euro angeboten. Darauf hat er eingeschlagen: „Damit hätte ich nicht mehr gerechnet, vielen Dank für diese großartige Hilfe.“