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Lacher bei Termin in KölnAls Angela Merkel (fast) ganz Pulheim gegen sich aufbrachte – „da war was los“

Angela Merkel stellte in Köln ihr Buch „Freiheit“ vor. Neben vielen ernsten Themen durfte auch gelacht werden.

von Thomas Werner  (tw)

Es war der Merkel-Tag in Köln: Am Montagabend (16. Dezember 2024) hat die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (70) in der Flora ihr Buch Freiheit „vorgestellt“.

Bereits am Nachmittag hatte Merkel für Aufsehen gesorgt, als sie ihre Autobiografie in der Buchhandlung „Der andere Buchladen“ in Köln-Sülz dutzendfach signierte. Der Andrang war riesig, vor dem Geschäft hatte sich eine lange Warteschlange gebildet (siehe Video oben).

Angela Merkel und Bettina Böttinger im Gespräch über früher und heute

Beim Sondertermin im Rahmen der Lit.Cologne am Abend sprach die ehemalige CDU-Vorsitzende auch mit Moderatorin Bettina Böttinger über Anekdoten der Vergangenheit und die aktuelle politische Lage.

Ihre Lesung begann sie aus aktuellem Anlass mit dem Kapitel „Neuwahlen“. Auch Merkel selbst war 2005 nach einem Misstrauensvotum gegen Kanzler Gerhard Schröder (80, SPD) und anschließenden Neuwahlen ins Kanzleramt gekommen. Heute ist die Lage ähnlich, am Tag von Merkels Lesung verlor Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) im Bundestag (wie geplant) die Vertrauensfrage, am 23. Februar gibt es Neuwahlen.

Die Themen heute sind ernst, am Abend konnte in der Flora aber auch gelacht werden. Merkel erinnerte sich unter anderem daran, dass ihr bei ihrer ersten Vereidigung zugetragen worden sei, sie solle sich „was Ordentliches“ zum Anziehen besorgen. Das habe wohl daran gelegen, dass sie damals lange Röcke und Strickjacken bevorzugt habe. „Und das verband man nicht so sofort mit der CDU, sondern mehr mit den Grünen.“

Anfang der 90er sei es durchaus noch „ein Politikum“ gewesen, einen Hosenanzug auf der politischen Bühne zu tragen. „Jedenfalls in meinen Parteikreisen“, stellte Merkel fest. Das habe sich dann aber „schnell überlebt“. Sie glaube, dass sie da „mit zum Durchbruch“ habe verhelfen können. Der Hosenanzug gilt heute als typisches Merkel-Kleidungsstück.

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Auch bei Frauen, so hoffe sie, habe sie einen gewissen Einfluss gehabt. „Ich glaube, dass ich für viele Frauen jemand war, der Möglichkeiten genutzt hat. Und dann aber auch einigermaßen gut ausgefüllt hat“, so Merkel.

Zu Beginn ihrer politischen Laufbahn hatte Merkel einst von 1991 bis 1994 das Amt der Bundesministerin für Frauen und Jugend inne. Sie habe damals nicht damit gerechnet, Frauenministerin zu werden, sagte sie in Köln. Sie habe sich dann auch „ganz schnell in die Nesseln gesetzt“.

In diesem Kontext erinnerte sie an einen Termin in Pulheim bei Köln. Eine Frau habe sie damals gefragt, warum „Frauen in der DDR so viel höhere Renten“ bekämen. „Und ich sagte im Brustton der Überzeugung: Die haben ja auch gearbeitet!“, erinnerte sich Merkel. „Da war was los.“ Das habe aber in die „Mitte des Problems“ geführt. Die Arbeit von Frauen in den alten Bundesländern sei ganz anders geartet gewesen – oft ehrenamtlich, was zu keinem Rentenanspruch geführt habe.

Jetzt ist die ehemalige Kanzlerin auch Buch-Autorin. Eine neue Erfahrung, wie Merkel feststellte. Außer bei ihrer Diplomarbeit habe sie nie mehr als 70 Seiten vollgeschrieben. Als Politikerin sei sie es gewohnt gewesen, mit vielen Menschen Kontakt zu pflegen. „Wenn man wirklich schreibt, muss man sich alleine auf den Hosenboden setzen.“

Mit dem rund 700 Seiten starken Werk sei sie eigentlich ganz zufrieden, fügte Merkel hinzu. „Dieses Buch ist, wie ich finde, auch beim Anfassen sehr schön.“ (mit dpa)