Notstand in Kölner ApothekenLange Liste – diese Medikamente gibt es Weihnachten nicht

Medikamentennotstand in Köln und dem Rheinland: Jetzt hat die zuständige Apotheken-Kammer eine Liste veröffentlicht, welche Arzneien an Weihnachten knapp werden.

von Bastian Ebel  (bas)

Es sind keine hoffnungsvollen Zeiten zum Fest: Der Apotheken-Kammerbezirk Nordrhein schlägt jetzt mit drastischen Worten Alarm in Sachen Medikamentennotstand.

„Es ist davon auszugehen, dass einigen Menschen nicht geholfen werden kann, obwohl genau das zum Selbstverständnis der Teams in den Apotheken gehört: zu helfen. In der aktuellen Situation sind wir aber machtlos – man kann es nicht anders sagen“, so Kammerpräsident Dr. Armin Hoffmann mit deutlichen Worten.

Apotheken in Köln und Region: Diese Medikamente sind knapp

Für Köln und die Region bedeute dies: „Die Kolleginnen und Kollegen im Notdienst tun, was sie können – zaubern gehört nicht dazu“, so Hoffmann. „Bisher galt der Satz: Niemand verlässt unversorgt eine Apotheke. Über die Feiertage rechnen wir damit, dass diese Aussage so nicht mehr gelten wird. Aus Liefer- werden Versorgungsengpässe. Die Lage ist sehr, sehr ernst“, so der Kammerpräsident weiter.

Aufgrund der Erfahrungen aus den Apotheken vor Ort hat man auch in der Kammer Nordrhein jetzt eine Liste erarbeitet, welche Medikamente nicht oder nur sehr spärlich erhältlich sind. Das sind im Einzelnen:

  1. Fiebersenkende Mittel als Saft oder Zäpfchen für Kinder
  2. Amoxicillin als Tabletten oder Saft
  3. Penicillin V als Tabletten oder Saft
  4. ACC in jeder Darreichungsform von keinem Hersteller
  5. Ambroxol Saft
  6. Pantoprazol
  7. Novaminsulfon Tropfen 20 + 50 ml
  8. Cotrim Forte
  9. Kanamycin Augentropfen
  10. Paracodin Tbl.
  11. Codein Tropfen
  12. Buscopan / Buscopan plus
  13. Antibiotikasäfte für Kinder (Cefaclor, Amoxi+Clavulen, Cefuroxim und viele andere)

Auch gäbe es immer wieder Menschen, die aufgrund der Knappheit ungehalten seien.

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Das könne Hoffmann verstehen, aber: „Apothekerinnen und Apotheker, die nachts um 3 Uhr an der Notdienstklappe stehen, versuchen wirklich alles, um ihnen zu helfen. Sie können für die Situation am allerwenigsten. Und ich erwarte, dass respektvoll und anständig mit meinen Kolleginnen und Kollegen umgegangen wird. Wer seinem Ärger Luft machen möchte, sollte bei Abgeordneten und seiner Krankenkasse protestieren, nicht bei uns.“

In Köln und der Region würde man an Weihnachten dem gesetzlichen Auftrag nachkommen, Menschen mit Medikamenten zu versorgen. Hoffmann schränkt aber ein: „Das kann eine Apotheke aber nur, wenn sie die Medikamente auch hat.“