Neue Bar in KölnTrendsport erobert die Ringe – das macht das Phänomen aus

Die Beerpongbar in Köln von außen.

Die Beerpong-Bar auf dem Kölner Hohenzollernring begeistert junge wie alte Gäste. Das Lokal befindet sich im ehemaligen Marx & Engels-Burgerladen.

Beerpong spielen wird immer beliebter. Das hat auch Marcel Bethke erkannt, der auf den Kölner Ringen die erste reine Beerpong-Bar der Stadt eröffnet hat.

von Niklas Brühl  (nb)

Mittlerweile darf er auf keiner Haus- oder WG-Party mehr fehlen: der Beerpong-Tisch.

Nun hat am Hohenzollernring Kölns sogar die erste reine Beerpong-Bar eröffnet. Marcel Bethke (34), Betreiber der „Beerpong-Bar Köln“, hat mit EXPRESS.de über die Entstehungsgeschichte seines Lokals, die Faszination rund um den beliebten Sport und seine Pläne für die Zukunft gesprochen.

Beerpong-Bar in Köln: Betreiber kommt die Idee im Lockdown

Wie bei wohl sehr vielen jüngeren Menschen, gehörte auch bei Marcel Bethke der Beerpong-Tisch irgendwann zur Ausstattung einer jeden guten Party. Wenn gegen die beste Freundin oder den besten Freund der letzte Becher versenkt und die Partie damit gewonnen wird, kochen die Emotionen gut und gerne schon mal besonders hoch.

Und es benötigt nicht viel für das beliebte Spiel: Einen Tisch, 20 Becher, Getränke und zwei Tischtennisbälle. Schwierig wird es mit dem Austragen der Beerpong-Matches allerdings dann, wenn eine weltweite Pandemie grassiert und die Menschen dazu verdammt sind, in ihren eigenen vier Wänden zu bleiben. Was für viele eine dunkle Zeit war, war für Marcel Bethke die Geburtsstunde seines heutigen Werdegangs.

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Ziel des Spiels aus den USA: Tischtennisbälle müssen in zehn pyramidenförmig angeordnete Plastikbecher des Gegenübers geworfen werden.

Während der Lockdowns hat er nämlich Online-Beerpong-Turniere veranstaltet und dabei gemerkt, wie viel Beliebtheit und Potenzial in der Sportart steckt. Alle Teilnehmenden hatten von zu Hause aus gespielt und sich und ihre Becher mit dem Handy gestreamt – geboren war das „Social-Distance-Beerpong“.

Die Turniere organisierte Bethke immer samstags, insgesamt 53 Mal während Corona.

Köln: Beerpong-Bar-Betreiber eröffnet ersten Laden in Hamburg

„Wir hatten irgendwann dreistellige Teilnehmerzahlen und haben das Geld, was als Startgebühr eingenommen wurde, an gute Zwecke gespendet“, sagt Bethke gegenüber EXPRESS.de. Eine gute Möglichkeit, die Zeit in den eigenen vier Wänden herumzubringen und gleichzeitig etwas Gutes zu tun.

Beerpongbar-Besitzer Marcel Bethke jubelt mit beiden Armen in der Höhe.

Betreiber Marcel Bethke landete mit seiner Beerpong-Bar in Köln einen Volltreffer.

Marcel Bethke erkannte, dass mehr hinter dieser Idee steckt: „Die Beerpong-Communitys werden immer größer, der Sport an sich immer beliebter. Also sind wir den nächsten Schritt gegangen.“ Der nächste Schritt war für den damals noch als Vertriebsleiter einer Brauerei arbeitenden 34-Jährigen die Eröffnung seiner ersten Beerpong-Bar in Hamburg.

Und das an prominenter Stelle direkt auf der Reeperbahn neben dem deutschlandweit bekannten Penny-Markt. Das Experiment gelang, die Bar lief super und die Expansion für Bethke nur eine Frage der Zeit.

Kölner Ringe: „Entspanntes Publikum“ in der Beerpong-Bar

Als zweiten Standort hatte er bereits früh die Kölner Innenstadt im Kopf. Seine Bar befindet sich nun direkt auf den Ringen, im ehemaligen Marx & Engels-Burgerladen. „NRW hat eine große Begeisterung für Beerpong und die Menschen in Köln sind für ihre Offenheit und Feierlaune bekannt. Wir wollten dann auch nicht in irgendeiner Nebenstraße einer Nebenstraße eröffnen, sondern haben auf den richtigen Moment und die richtige Location gewartet“, sagt der 34-Jährige.

Diese richtige Location hat er nun auf dem Hohenzollernring gefunden – die Kölner Ringe, manchmal auch ein schweres Pflaster, oder? „Ich habe gehört, dass der Ruf der Ringe nicht überall optimal ist. Wir haben bisher aber überhaupt keine Probleme mit unseren Gästen gehabt, haben ein sehr entspanntes Publikum. Bei uns ist jede und jeder willkommen.“

Die Beerpong-Bar würde alle möglichen Schichten anziehen, Jung wie Alt probieren sich an den Tischen, die für 15 Euro die Stunde gemietet werden können. Die Getränke zum Einfüllen der Becher sind dabei nicht inklusive.

Köln: Pluspunkte der neuen Bar – Beerpong-Baby unterwegs

Die erste Beerpong-Bar in Köln funktioniert, die Tische sind nahezu immer alle reserviert. Wie erklärt sich Bethke diesen Erfolg? „Beim Beerpong geht es nicht nur um das Saufen, wie häufig süffisant gesagt wird. Es ist eine Mischung aus Teamwork, Emotionen und gleichzeitig dem coolen Abend, den man gerade mit seinen liebsten Menschen verbringt. Es ist ein Präzisionssport, der sich selbst nicht zu ernst nimmt und trotzdem professionell betrieben wird – Darts ist ein weiteres gutes Beispiel dafür.“

Mittlerweile gibt es sogar ein Beerpong-Ligensystem – getrunken wird bei den professionellen Spielerinnen und Spielern dann auch kein Bier, sondern Wasser.

Viele Menschen feiern in Kölner Beerpongbar.

Die volle Beerpong-Bar in Köln – feiern, zocken und neue Leute kennenlernen, für Betreiber Marcel Bethke die perfekte Symbiose.

Der Betreiber beschreibt einen weiteren Pluspunkt: „Anders als in Clubs beispielsweise ist die Atmosphäre viel lockerer, neue Menschen kennenzulernen. Frauen werden nicht auf der Tanzfläche belagert, Männer trauen sich schneller jemanden anzusprechen. Mit einem einfachen ‚Habt ihr Lust eine Runde zu spielen?‘ ist das Eis oft schon gebrochen.“

So hätten sich laut Bethke bereits viele Paare in der Bar kennengelernt, sogar das erste Beerpong-Baby sei auf dem Weg.

Beerpong-Bar in Köln: Neue Konzepte sorgen für begeisterte Gäste

Der Kölner Standort soll für das Team rund um Marcel Bethke nur der Anfang sein, weitere Städte in Deutschland möchte er in Zukunft mit seinem Konzept erobern. Auch in Köln können sich die Gäste demnächst auf weitere Highlights freuen: wie den Studenten-Mittwoch oder den Afterwork-Donnerstag.

Auch Fingerfood wird es in naher Zukunft geben – und für besonders engagierte Spielerinnen und Spieler: Mittwochs findet in der Kölner Beerpong-Bar auch immer ein Bundesliga-Probetraining statt. Marcel Bethke bringt frischen Schwung auf die Kölner Ringe – und das nur mit Tischen, Bechern und Tischtennisbällen, es könnte alles so einfach sein.