Drama auf A3Von Betonplatte erschlagen: So bewegend trauert Köln um Anne M. (†66)
Köln – Dieser Freitag, der 13. hat viele Kölner mitten ins Herz getroffen. Als am vergangenen Freitag (13. November) die ersten Fotos vom Horror-Unfall auf der A3 bei Köln-Dellbrück auftauchten, schien sofort klar: Das Drama, um die Betonplatte, die unweit der der Ausfahrt auf ein vorbeifahrendes Auto fiel, kann die Person im Auto nicht überlebt haben.
Betonplatte auf A3: Köln trauert um verstorbene Anne M. (†66)
Kurze Zeit später war die Bestätigung da: Eine 66-jährige Kölnerin starb noch am Unfallort. Laut Medienberichten soll sie auf dem Weg zu ihrer kranken Mutter gewesen sein. Stattdessen beendete eine etwa fünf Tonnen schwere Betonplatte abrupt ihr Leben.
Gut eine Woche später nehmen Freunde, Verwandte und Nachbarn erstmals Abschied von Anne M. (†66). Und wählen in den Traueranzeigen im „Kölner Stadt-Anzeiger” emotionale Worte. „Der schlimmste Abschied ist, wenn man einen Menschen zum letzten Mal sieht und das nicht weiß”, steht in einer Anzeige, die insgesamt 60 Personen gemeinsam unterzeichnet haben.
Von Betonplatte erschlagen: Anne M. galt als liebenswert und lebensfroh
M., die als lebensfroh, abenteuerlustig und liebenswert galt, wird von vielen Menschen vermisst werden, das ist deutlich zu spüren. „Wir denken voller Dankbarkeit an die schöne Zeit mit Dir, in der wir gemeinsam gelacht, getanzt, gesungen und gefeiert, mit Dir angestoßen, Nüsse gegessen und diskutiert haben”, schreiben die „Freunde und Nachbarn aus unserer Straße” im Veedel.
Unterdessen gehen die Untersuchungen zum tragischen Unfall auf der A3 weiter: Wie Straßen.NRW im Laufe der Woche verkündete, war die herabgestürzte Platte auf eine „absichtlich gewählte Improvisation” beim Einbau 2007 zurückzuführen.
Betonplatte stürzt auf A3: Analyse des Unfalls läuft weiter
Es habe einen klaren Plan zur Montage der Platte (ca. 2,50 Meter mal 5,30 Meter) gewesen, dieser sei aus Platzgründen nicht durchführbar gewesen. Deshalb sei improvisiert worden. Neben der Platte, die M. das Leben kostete, auch bei sechs weiteren, alle wurden am Donnerstag (19. November) abmontiert.
Das NRW-Verkehrsministerium um Minister Hendrik Wüst (CDU) hat unterdessen angekündigt, alle Lärmschutzwände mit ähnlicher Bauweise überprüfen zu lassen. Um weitere Unglücke zu vermeiden. „Wir gehen auch da auf Nummer sicher und daher erst einmal davon aus, dass bei allen baugleichen Dingen das die gleiche Firma gewesen sein könnte“, sagte Wüst.
Dieses „auf Nummer sicher gehen”, für Anne M. kommt es freilich zu spät.