Deutzer Kirmes vorbeiVeranstalter wird deutlich nach Blackout-Drama: „Da muss ich klar widersprechen“

Das Kirmes-Jahr 2024 in Köln ist am Sonntagabend zu Ende gegangen. Das Volksfest am Deutzer Rheinufer lockte wieder zehntausende Gäste an – schrieb jedoch auch negative Schlagzeilen.

von Niklas Brühl  (nb)

Das bunte Treiben am Rheinufer ist vorbei – die Deutzer Kirmes ging am Sonntag (3. November 2024) zu Ende. Tausende Menschen strömten in den vergangenen acht Tagen auf das Kirmesgelände, besuchten die Fahrgeschäfte, die Imbissbuden oder die zahlreichen Volksfest-Klassiker. Am Freitag kam es jedoch zu unschönen Szenen: Der Strom fiel aus. Auch am Samstag gingen kurzzeitig die Lichter auf der Deutzer Kirmes aus.

EXPRESS.de hat nach dem Ende des Volksfestes noch einmal beim Veranstalter nachgefragt: Wie konnte es dazu kommen? Und war es wirklich so undramatisch, wie es in einem ersten Statement vermittelt wurde?

Deutzer Kirmes endet: Veranstalter zieht trotz Stromausfall positives Fazit

Mit der Besucherzahl sei Wilfried Hoffmann, Veranstalter der Deutzer Kirmes in diesem Jahr, jedenfalls zufrieden gewesen, wie ein Sprecher auf EXPRESS.de-Anfrage mitteilt: „Ganz nach unseren Erwartungen waren ca. 85.000 bis 90.000 Menschen im Verlauf der Deutzer Kirmes bei uns auf dem Gelände. Danke hierfür an alle Besucherinnen und Besucher.“

Auch das allgemeine Fazit fällt extrem positiv aus: „Wir sind sehr glücklich darüber, dass das von uns geplante Sauberkeits- und auch Sicherheitskonzept voll aufgegangen ist. Der Festplatz und die nähere Umgebung waren zu jeder Zeit in einem sauberen Zustand und für die Sicherheit der Menschen wurde – auch am Freitag – gesorgt.“

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„Auch am Freitag“ – das ist wichtig zu erwähnen, denn an diesem Tag kam es gegen 18 Uhr plötzlich zum Blackout auf dem Kirmesgelände. Der Strom fiel komplett aus, Gäste befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch in den zahlreichen Fahrgeschäften – teilweise dutzende Meter über dem Boden. Verletzte gab es glücklicherweise keine, auch auf dem stockdunklen Kirmesplatz selber habe es keine Unruhe gegeben, teilte das Veranstalterteam um Hoffmann noch am Freitagabend mit. Aber ist das wirklich so gewesen?

Bei EXPRESS.de hatten sich später Zeuginnen und Zeugen gemeldet, die berichteten, es sei auf dem Gelände sehr wohl zu beunruhigenden Szenen gekommen, bis die Polizei eintraf und sich um die Evakuierung kümmerte.

Der Sprecher von Wilfried Hoffmann will das so nicht stehen lassen: „Die Situation am Freitagabend mit dem Stromausfall war selbstverständlich keine gewünschte Situation. Aber die gute und schnelle Zusammenarbeit der Polizei, Ordnungsamt, Security sowie der Schaustellerinnen und Schausteller war großartig. Wer selber vor Ort war, hat gesehen, wie ruhig und besonnen der ganze Vorgang abgelaufen ist. Falls Personen Gegenteiliges behaupten, muss ich – wie auch die Polizei und das Ordnungsamt – diesen Aussagen klar widersprechen.“

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Die Ursache für den Blackout war ein technischer Defekt an einem Hauptstromrelais, der den Notschalter aktivierte und die Stromversorgung unterbrach. Wäre eine batteriebetriebene Notbeleuchtung in solch einem Fall nicht notwendig gewesen? Nein, sagt der Sprecher: „Es gab in der Vergangenheit noch nie eine Notbeleuchtung, weshalb diese auch nicht in den Anforderungen war und auch nicht umgesetzt wurde. Das hat nichts mit Kostenersparnis zu tun. Dieses technische Problem ist leider passiert und wurde so schnell wie möglich behoben.“

Am Samstag kam es dann kurzzeitig erneut zu einem Stromausfall – die Erklärung dafür: „Leider ist am Samstag ein FI-Schalter rausgesprungen, der sehr kurzfristig wieder aktiviert wurde. Dieser kurzzeitige Stromausfall hat nur einen sehr kleinen Bereich für eine kurze Zeit betroffen.“

Wilfried Hoffmann, neuer Veranstalter der Kirmes.

Wilfried Hoffmann, hier am 28. März zu sehen, ist in diesem Jahr der Veranstalter der Deutzer Kirmes gewesen.

Wirft dieser Fauxpas nun ein negatives Bild auf den Leverkusener Veranstalter, der auch auf die Vergabe der Deutzer Kirmes für die kommenden fünf Jahre schielt? „Uns geht es im Übrigen nicht um irgendein gefundenes Fressen für eventuelle Mitbewerber, sondern um ein gutes Konzept von innovativen Schaustellerinnen und Schaustellern – auch sehr viele aus Köln – für Menschen aus Köln.“

Laut EXPRESS.de-Informationen sei es auch auf dem Porzer Inselfest, das Hoffmann seit einigen Jahren betreibt, bereits zu Stromausfällen gekommen – diese Vorfälle seien dem Sprecher jedoch nicht bekannt.